Covestro fördert Innovationen in der Elektrochemie
Klimagas CO2 und Wasserstoff als Rohstoffe nutzbar machen
Die wachsende Kreislaufwirtschaft in der Chemie- und Kunststoffindustrie erfordert alternative Rohstoffquellen abseits von Erdöl, die dringend weiter erforscht werden müssen. Die industrielle Elektrochemie kann mit Hilfe energiesparender Prozesse und mit erneuerbaren Energien einen wesentlichen Beitrag zur Erschließung neuer Rohstoffquellen leisten. Der Innovationsbedarf und somit der Ausbau der Forschung in der Elektrochemie sind unter diesem Aspekt von großer Bedeutung. Dazu unterstützt der Werkstoffhersteller Covestro die RWTH Aachen mit einer Spende und ermöglicht damit eine neue Professur für fünf Jahre.
„Der zunehmende Einsatz alternativer Rohstoffe und insgesamt die Transformation von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft sind notwendig, um eine zukunftsfähige, nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen“, sagt Vorstandschef Markus Steilemann. „Für dieses Ziel erfordert es hohe Innovationskraft und vermehrt Investitionen in die Forschung und Entwicklung an Universitäten.“
Die RWTH Aachen erschließt dazu mit einer neuen Professur den Forschungszweig „Elektrochemische Reaktionstechnik“. Hier sollen elektrochemische Verfahren, die seit langem aus der Chlorproduktion bekannt sind, unter Einsatz erneuerbarer Energien weiterentwickelt werden. Unter anderem, um das Klimagas CO2 als Rohstoff für die chemische Industrie noch besser nutzbar zu machen. Auch Methoden zur verbesserten Speicherung des alternativen Energieträgers Wasserstoff stehen hier im Fokus. Dies ist ein wichtiger Beitrag, um langfristig CO2-neutrale Wertschöpfungsketten zu etablieren. Ziel ist es, elektrochemische Verfahrensprozesse auf industrielle Maßstäbe hochzuskalieren.
Die Universität hat zum 01. Mai 2020 Anna Mechler als Professorin für Elektrochemische Reaktionstechnik berufen. Mechler studierte Angewandte Natur- und Materialwissenschaften in Wuppertal und Osnabrück und promovierte am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf und der Ruhr-Universität Bochum im Bereich Elektrochemie. Vor ihrem Wechsel an die RWTH leitete sie eine Arbeitsgruppe für Elektrokatalyse am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr.
Die Professur nimmt eine Brückenfunktion zwischen den Forschungsaktivitäten im Bereich der industriellen Elektrochemie an der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich ein und stärkt damit die Jülich Aachen Research Alliance (JARA). Durch die Einbindung der Professur in das Kompetenzzentrum für Industrielle Elektrochemie Electra kann die Kooperation beider Einrichtungen weiter intensiviert werden.