Bayer sieht sich auf Kurs
Erfreuliche Geschäftsentwicklung in allen Divisionen
Der Bayer-Konzern hat in allen wichtigen Bereichen Fortschritte gemacht und ist sowohl operativ als auch strategisch auf Kurs. „Bayer blickt auf ein erfolgreiches 3. Quartal zurück“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Mittwoch bei der Telefon-Pressekonferenz zu den Quartalszahlen. „Wir konnten den Umsatz und das bereinigte EBITDA des Konzerns steigern. Alle Divisionen zeigten eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Zugleich haben wir auch strategisch große Fortschritte gemacht. Hier spreche ich vor allem über die Effizienz-, Struktur- und Portfoliomaßnahmen, die wir Ende 2018 angekündigt hatten.“ Den Ausblick für 2019 bestätigte Baumann trotz weltweit rückläufiger Wachstumserwartungen.
„Wir kommen bei den angekündigten Verkäufen schneller voran als geplant“, so der Vorstandschef. Im August einigte man sich mit Elanco Animal Health vertraglich, dem US-Unternehmen das Tiergesundheitsgeschäft für 7,6 Mrd. USD zu verkaufen, und vereinbarte den Verkauf seines 60%igen Anteils am deutschen Standortdienstleister Currenta an ein durch Macquarie Infrastructure and Real Assets kontrolliertes Unternehmen. Beide sind nun als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen. Den Vollzug des Verkaufs von Animal Health erwartet Bayer für Mitte 2020, die Veräußerung des Currenta-Anteils soll im Dezember 2019 abgeschlossen werden. Der im Juli bekannt gegebene Verkauf des Geschäfts mit Fußpflegeprodukten der Marke Dr. Scholl’s an Yellow Wood Partners soll im November vollzogen werden. Die Veräußerung der Marke Coppertone an Beiersdorf wurde bereits im August abgeschlossen.
Der Konzernumsatz erhöhte sich im 3. Quartal währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 5,4 (nominal: 6,1%) auf 9,830 Mrd. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 7,5% auf 2,291 Mrd. EUR. Ein positiver Effekt von ungefähr 110 Mio. EUR ergab sich durch den seit 1. Januar 2019 angewendeten IFRS 16, in dessen Rahmen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse nicht mehr im EBITDA erfasst werden. Zudem waren positive Währungseffekte von 77 Mio. EUR zu verzeichnen.
Das EBIT sank um 71,9% auf 1,215 Mrd. EUR. Darin sind per saldo Sondereinflüsse von minus 13 Mio. EUR enthalten, verglichen mit einem positiven Wert von 3,128 Mrd. EUR ein Jahr zuvor, als Sondererträge im Zusammenhang mit den Verkäufen an BASF in Höhe von etwa 3,9 Mrd. EUR vor Steuern anfielen. Im 3. Quartal 2019 fielen Sondererträge in Verbindung mit einem Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf des Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Dermatologieprodukten außerhalb der USA von 350 Mio. EUR an. Dem standen Sonderaufwendungen insbesondere im Zusammenhang mit dem laufenden Restrukturierungsprogramm (213 Mio. EUR) sowie mit Rechtsfällen (104 Mio. EUR) gegenüber. Das Konzernergebnis ging nach den hohen Sondererträgen ein Jahr zuvor um 63,9% zurück auf 1,036 Mrd. EUR. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft stieg um 6,4% auf 1,16 EUR.
Der Free Cash Flow legte um 13,2% zu auf 1,263 Mrd. EUR. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte Bayer zum 30. September 2019 im Vergleich zum 30. Juni 2019 um 2,4% auf 37,860 Mrd. EUR.
Bayer bestätigt die im Februar 2019 veröffentlichte Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Sie wurde unter der Prämisse der Fortführung aller Geschäfte erstellt. Inzwischen ist die Veräußerung des Tiergesundheitsgeschäfts (Animal Health) und der Anteile an Currenta so weit vorangeschritten, dass die ursprüngliche Prognose um deren – als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesene – Umsatz- und Ergebnisbeiträge bereinigt werden kann. Zusätzlich ist die aktuelle Währungsentwicklung berücksichtigt.
Der Konzern erwartet damit einen Umsatz von etwa 43,5 Mrd. EUR, was wpb. unverändert einem Anstieg um etwa 4% entspricht (die Ursprungsprognose von etwa 46 Mrd. EUR reduziert sich durch die Portfoliomaßnahmen um rund 3 Mrd. EUR und erhöht sich durch die Währungsentwicklung um etwa 0,5 Mrd. EUR). Entsprechend soll sich das EBITDA vor Sondereinflüssen in diesem Geschäftsjahr auf etwa 11,5 Mrd. EUR belaufen.