Morphosys bestätigt Finanzprognose für das Gesamtjahr 2019
31.10.2019 -
Im dritten Quartal 2019 konzentrierte sich Morphosys weiterhin darauf, seine firmeneigene Technologie und Expertise für die Erforschung und Entwicklung innovativer Wirkstoffkandidaten sowohl für Partner als auch in Eigenregie einzusetzen. Der Konzernumsatz betrug im dritten Quartal 2019 12,5 Mio. EUR gegenüber 55,0 Mio. EUR im dritten Quartal des Vorjahres. Die Umsatzerlöse im dritten Quartal 2018 waren maßgeblich durch die Zahlung von 47,5 Mio. EUR durch Novartis für MOR106 bestimmt.
Die Umsatzerlöse im dritten Quartal 2019 beinhalteten ebenfalls eine Schätzung der Umsatzbeteiligungen für Tremfya in Höhe von 9,3 Mio. EUR. Aufgrund der starken Umsätze, die Janssen für Tremfya im dritten Quartal 2019 berichtet hat, passte man die Lizenzprognose für Tremfya an. Man erwartet jetzt Lizenzeinnahmen von 30-35 Mio. EUR basierend auf konstanten US-Dollar Umrechnungskursen und geht davon aus, für das Gesamtjahr 2019 das obere Ende des Prognosekorridors für Konzernumsätze zu erreichen.
Im Segment Proprietary Development konzentriert sich Morphosys auf die Erforschung und klinische Entwicklung eigener Wirkstoffkandidaten im Bereich der Krebserkrankungen und Entzündungen. Im dritten Quartal 2019 erzielte dieses Segment einen Umsatz von 1,4 Mio. EUR im Vergleich zu 48,8 Mio. EUR im dritten Quartal 2018, in dem die Zahlung von 47,5 Mio. EUR für MOR106 von Novartis enthalten war. Im Segment Partnered Discovery setzt das Unternehmen seine firmeneigene Technologie zur Entdeckung neuer Wirkstoffkandidaten für Pharmaunternehmen ein und profitiert dabei von den Entwicklungsfortschritten seiner Partner durch Zahlungen für Forschung und Entwicklung, Lizenzgebühren, erfolgsbasierten Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen. Im dritten Quartal 2019 betrug der Umsatz in diesem Segment 11,0 Mio. EUR (Q3 2018: 6,2 Mio. EUR).
Die gesamten betrieblichen Aufwendungen stiegen im dritten Quartal 2019 von 25,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 40,3 Millionen Euro, begründet durch den zunehmenden Aufbau von Strukturen für eine mögliche Vermarktung von Tafasitamab in den USA sowie den Aufbau der Morphosys US. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichten in Q3 2019 eine Höhe von 25,9 Mio. EUR, verglichen mit 18,0 Mio. EUR im dritten Quartal des Vorjahres. Die Aufwendungen für firmeneigene Forschung und Entwicklung einschließlich Technologieentwicklung betrugen 23,7 Mio. EUR (Q3 2018: 15,9 Mio. EUR). Im dritten Quartal 2019 betrugen die Umsatzkosten 1,0 Mio. EUR (Q3 2018: 0,9 Mio. EUR), die Vertriebsaufwendungen betrugen 4,4 Mio. EUR (Q3 2018: 1,3 Mio. EUR). Die Aufwendungen für Allgemeines und Verwaltung stiegen von 5,1 Mio. EUR im dritten Quartal 2018 auf 9,0 Mio. EUR im dritten Quartal 2019.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im dritten Quartal 2019 -27,0 Mio. EUR (Q3 2018: 30,1 Mio. EUR). Das Segment Proprietary Development erzielte ein EBIT von -30,5 Mio. EUR (Q3 2018: 30,3 Mio. EUR). Das EBIT im Segment Partnered Discovery betrug 8,8 Mio. EUR (Q3 2018: 3,8 Mio. EUR). Im dritten Quartal 2019 betrug der Konzernverlust -24,2 Mio. EUR (Q3 2018: Konzernüberschuss von 30,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie für das dritte Quartal 2019 betrug -0,76 EUR (Q3 2018: Ergebnis je Aktie von 0,96 EUR).
Zum Ende des dritten Quartals 2019 verfügte die Gesellschaft über liquide Mittel in Höhe von 412,4 Mio. EUR, die in der Bilanz in den Positionen "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente", "Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert, wobei Änderungen erfolgswirksam erfasst werden" und kurz- und langfristige "Andere finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten" ausgewiesen werden. Zum 31. Dezember 2018 betrugen die liquiden Mittel des Konzerns 454,7 Mio. EUR.
Ergebnis für die ersten neun Monate 2019
In den ersten neun Monaten 2019 stieg der Konzernumsatz auf 60,7 Mio. EUR (Q1-Q3 2018: 66,0 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2019 umfassten die Meilensteinzahlung von GSK in Höhe von 22,0 Mio. EUR aufgrund des Beginns des klinischen Phase 3-Entwicklungsprogramms in rheumatoider Arthritis, wohingegen die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten des Vorjahres die Zahlung von 47,5 Mio. EUR von Novartis für MOR106 widerspiegeln. Die Aufwendungen für firmeneigene Forschung und Entwicklung einschließlich Technologieentwicklung beliefen sich in den ersten neun Monaten 2019 auf 68,8 Mio. EUR (Q1-Q3 2018: 55,1 Mio. EUR). Damit lag das EBIT in den ersten neun Monaten 2019 bei -56,3 Mio. EUR nach -13,0 Mio. EUR den ersten neun Monaten von 2018.
Finanzprognose und operativer Ausblick für 2019
Für das Gesamtjahr 2019 bestätigt das Unternehmen die Finanzprognose. Man erwartet Konzernumsätze am oberen Ende der Prognose in der Größenordnung von 65 bis 72 Mio. EUR. Das EBIT wird im Bereich von -105 bis -115 Mio. EUR und die Aufwendungen für eigene Forschung und Technologieentwicklung werden unverändert in einem Korridor von 95 bis 105 Mio. EUR erwartet. Morphosys hat die Prognose für die Lizenzeinahmen von Tremfya angepasst und erwartet nun Lizenzeinnahmen in Höhe von 30-35 Mio. EUR basierend auf konstanten US-Dollar Umrechnungskursen (erhöht von zuvor 23-30 Mio. EUR).
Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender der Morphosys sagte zu den Zahlen des dritten Quartals: „Im dritten Quartal 2019 sind unsere Vorbereitungen für die U.S.-Zulassung unseres wichtigsten Programms Tafasitamab deutlich vorangekommen. Heute haben wir überzeugende Topline-Daten der Re-MIND-Studie bekanntgegeben, unserer retrospektiven Studie bei rezidiviertem/refraktärem DLBCL. Re-MIND vergleicht die auf Real World-Daten basierte Wirksamkeit einer Lenalidomid-Monotherapie mit den Wirksamkeitsergebnissen der Tafasitamab-Lenalidomid-Kombination unserer L-MIND-Studie. Diese Daten ergänzen die im Juni dieses Jahres veröffentlichten Daten der primären Analyse unserer L-MIND-Studie und unterstützen unseren Zulassungsantrag bei der FDA, den wir bis Ende dieses Jahres abgeschlossen haben wollen. Die schrittweise Einreichung des Antrages wurde schon begonnen und wir haben die präklinischen Daten bei der FDA eingereicht.
Nach wie vor ist es für uns oberste Priorität, das Potential von Tafasitamab voll auszuschöpfen und den Wert unserer bestehenden Pipeline zu maximieren. Wir sind auf dem besten Weg, unsere Studie mit Tafasitamab als Erstlinientherapie in DLBCL noch in diesem Jahr zu starten und wir haben erfolgreich die ersten klinischen Studienzentren für die Phase 1/2 mit MOR202 in membranöser Nephropathie aktiviert.
Wir waren leider sehr enttäuscht zu erfahren, dass die Ergebnisse einer nutzenbasierten Zwischenanalyse (interim analysis for futility) der MOR106-Studie IGUANA die Weiterführung der klinischen Entwicklung in atopischer Dermatitis nicht unterstützen, aber wir engagieren uns weiterhin vollumfänglich für die Weiterentwicklung unserer firmeneigenen Medikamentenkandidaten in frühen und späten klinischen Entwicklungsphasen."
„Das letzte Quartal war für Tremfya und unseren Partner Janssen ein erfolgreiches Quartal," kommentierte Finanzvorstand Jens Holstein. „Janssen hat bei der FDA und kürzlich auch bei der EMA einen ergänzenden Zulassungsantrag für Tremfya zur Behandlung von Patienten mit psoriatischer Arthritis eingereicht. Zudem hat Janssen starke Tremfya-Umsätze für dieses Quartal des Jahres berichtet, so dass wir unsere Erwartungen an die Lizenzeinnahmen für 2019 angepasst haben. Wir erwarten nun für 2019 Lizenzeinnahmen durch Tremfya-Verkäufe im Bereich von 30-35 Mio. EUR."