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Tariflöhne: Arbeitgeber streben Sonderzahlungen an

20.06.2018 -

Die regionale Tarifverhandlung für die rund 69.000 rheinlandpfälzischen Chemie-Beschäftigten wurde ergebnislos vertagt. Die Verhandlungen werden - nach einer Sommerpause - am 5. September in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt.

Heute wurden in Mainz die Tariflöhne der Chemie-Beschäftigten verhandelt. Diese sind laut Arbeitgeber bereits jetzt sehr hoch. „In unseren Verhandlungen müssen wir berücksichtigen, dass die Tarifbeschäftigten in der chemischen Industrie im Schnitt rund 60.000 Euro pro Jahr erhalten. Sechs Prozent mehr Entgelt und der Verdoppelung des Urlaubsgeldes ergeben eine Forderung von über sieben Prozent mehr Geld. Das ist auf Dauer für die Betriebe nicht tragbar“, betont Hans Oberschulte, Verhandlungsführer der Arbeitgeber.

Zukünftige Löhne müssen laut Arbeitgeberverband Chemie zur zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung passen. „Der globale Wettbewerb wird härter und wir erwarten für das aktuelle Jahr eine schwächere Dynamik. Die statistischen Zahlen der ersten Monate für Rheinland-Pfalz bestätigen uns: Kein starker Zuwachs“, so Oberschulte und ergänzt: „Die jüngste Sonderkonjunktur können wir unter anderem mit einer Sonderzahlung honorieren. Zugleich müssen wir die offensichtlicheren Gefahren beachten, die aus wachsender globaler Konkurrenz, der Digitalisierung und dem demografischen Wandel entstehen“.

Die chemische Industrie exportiert 70% aller Waren ins Ausland. Daher sehen die Arbeitgeber die zunehmenden Handelsbeschränkungen mit Sorge. Sie erhöhen die Unsicherheiten in der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. „Diese Unsicherheiten müssen wir in den Verhandlungen berücksichtigen“, so Oberschulte.

Verhandlungsbereit sind die Arbeitgeber zur, von der IG BCE geforderten, Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen. Bereits heute investieren die Unternehmen viel in flexible Arbeitsmodelle und moderne Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel ergonomische Arbeitsplätze und betriebliche Angebote zur Gesunderhaltung der Beschäftigten. „Das bestehende Engagement der Unternehmen muss in den Verhandlungen angerechnet werden“, betont Oberschulte.