IG BCE: Neues Rentenkonzept ist gutes Signal für die Alterssicherung
25.11.2016 -
Ein „gutes Signal sozialer Verantwortung und Weitsicht“ sieht der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis in der heute vorgestellten Reformkonzeption für die gesetzliche Rentenversicherung. „Die Vorschläge von Andrea Nahles entsprechen zu einem Gutteil unserer Forderung, die Rente zu stabilisieren und gegenüber der gültigen Gesetzeslage zu verbessern“, erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende. Es sei ermutigend, dass die für die Alterssicherung zuständige Ministerin für die Bundesregierung den Handlungsbedarf anerkannt und formuliert habe und , so Vassiliadis, „ein realistisches Konzept präsentiert, wie die gesetzliche Rente für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zukunftsfester gemacht werden kann“.
Nach Einschätzung von Vassiliadis wäre eine Haltelinie von 46% beim Rentenniveau eine wichtige Verbesserung gegenüber der gültigen Grenze von 43%. Ebenso sei es zu begrüßen, dass die Ministerin eine stabile Zukunftsplanung bis 2045 erstellt habe. Darüber hinaus mache die Option, ein Rentenniveau von 48 anzustreben und zu erreichen, deutlich: „Eine gute Rente beruht auf guter Arbeit und einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung“, so Vassiliadis. Der Ansatz sei richtig, die Rahmenbedingungen so zu stärken, dass am Ende des Berufslebens eine ordentliche Rente erreicht wird.
Gleichzeitig nannte Vassiliadis ein gesetzliches Rentenniveau von 46 bis 48% „allein nicht ausreichend, um gute Lebensverhältnisse für künftige Rentnergenerationen zu gewährleisten“. Um die gewerkschaftliche Forderung eines Rentenniveaus von 50% realisieren zu können, sei für die IG BCE klar: „Wir brauchen einen aus Steuern finanzierten Zuschuss“, so Vassiliadis. Und: „Wir müssen umsteuern bei der Arbeitsmarktpolitik: Denn gute Bezahlung, anständige Arbeitsbedingungen und eine stärkere Tarifbindung sind die Grundlage für ein zukunftsfähiges Rentensystem“, sagte der IG-BCE-Vorsitzende.
Vassiliadis forderte die Regierungsparteien auf, noch in dieser Legislaturperiode eine entsprechende Rentenreform auf den Weg zu bringen. „Große Koalitionen sind für große Aufgaben und für große Politik da. Die Rente zu sichern ist eine Herausforderung, die Union und SPD gemeinsam angehen und keinesfalls auf 2018 vertagen sollten.“