Belneftechim will bis 2025 mehr als acht Milliarden Dollar investieren
Weißrussische Milliardenprojekte in der Petrochemie und Düngersparte
Die vom weißrussischen Konzern Belneftechim Anfang Mai 2016 verabschiedete Entwicklungsstrategie sieht im Zeitraum 2016 bis 2025 Projekte für 8,2 Mrd. USD vor. Das geplante Anlagevolumen liegt deutlich unter den in den zehn Vorjahren realisierten Investitionen (2006 bis 2015: 15,6 Mrd. USD). Der Grund hierfür ist zum einen im Abschluss einiger besonders großer Projekte und zum anderen in den weniger zur Verfügung stehenden Eigenressourcen und öffentlichen Fördergeldern zu suchen. Die knappen Mittel haben ihre Ursache in den jüngst stark gesunkenen Weltmarktpreisen für Ölprodukte und viele Chemieerzeugnisse. Die 2016 bis 2025 von Belneftechim real getätigten Investitionen dürften aber aufgrund einiger bisher noch nicht im Detail konkretisierter Modernisierungs- und Ausbauvorhaben höher als 8,2 Mrd. USD ausfallen.
Die Investitionsneigung in der belarussischen Wirtschaft insgesamt befindet sich in einem großen Tief. Die Industriezweige Petrochemie, Chemie und Pharmazie zählen aber auch künftig zu den Hauptinvestitionssektoren in der Republik Belarus. Sie stehen für rund ein Drittel des wertmäßigen Ausstoßes in der verarbeitenden Industrie, darunter die Ölverarbeitung für fast ein Fünftel. In den Betrieben der Petrochemie wurden 2015 Produkte für circa 7,5 Mrd. USD hergestellt, in der Chemieindustrie für fast 6,8 Mrd. USD.
Das Gros der Kapazitäten der petrochemischen und chemischen Industrie in Weißrussland ist in den Betrieben des Staatskonzerns für Öl und Chemie Belneftechim konzentriert, der zwei Raffinerien und 18 Chemiebetriebe umfasst und etwa 120.000 Mitarbeiter beschäftigt.