Ergebnis der SGL Group durch Sondereinflüsse belastet
23.03.2016 -
Das Geschäftsjahr 2015 war für die SGL Group operativ ein weitgehend zufriedenstellendes Jahr. Die beiden Geschäftsbereiche Carbon Fibers & Materials (CFM) und Graphite Materials & Systems (GMS) sowie das Geschäft mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden innerhalb des Geschäftsbereichs Performance Products (PP) haben gute Betriebsergebnisse (EBIT) erwirtschaftet und die gesetzten Ziele erreicht. Allerdings hat der deutliche Einbruch im Graphitelektrodenmarkt zum Jahresende 2015 das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereinflüssen) der PP im vierten Quartal unter den Wert des Vorjahres gedrückt. Die Schließung des Standortes Frankfurt-Griesheim sowie vorgenommene Wertminderungen auf Gegenstände des Sachanlagevermögens haben das Ergebnis des Gesamtkonzerns stark belastet.
„Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2015 unterstreicht, dass unsere strategische Neuausrichtung die richtige Entscheidung war und ist“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Köhler. „Wir haben die Wachstumsinitiativen für die Geschäftsbereiche Carbon Fibers & Materials (CFM) und Graphite Materials & Systems (GMS) ausgearbeitet und mit ihrer Umsetzung begonnen. In beiden Bereichen setzen wir auf Innovationen und Technologien, die von den globalen Megatrends Mobilität, Energieversorgung und Digitalisierung profitieren. Damit werden wir in Zukunft ein weniger volatiles Portfolio haben. Die rechtliche Verselbstständigung von Performance Products (PP) liegt voll im beschleunigten Zeitplan und ist weit fortgeschritten. Wir haben auch bereits den Prozess für die Prüfung der strategischen Optionen auf den Weg gebracht.“
Im Berichtsjahr 2015 lag der Umsatz der SGL Group mit 1.323 (Vorjahr: 1.336) Mio. EUR rund 1% unter dem Vorjahr. Das EBIT vor Sondereinflüssen hat sich deutlich auf 32,6 (Vorjahr: 2,7) Mio. EUR verbessert. Maßgeblich hierfür war der Ergebnis-Turnaround des Geschäftsbereichs CFM, dessen EBIT von minus 22,5 Mio. auf plus 9,3 Mio. EUR anstieg. GMS hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen und des Wegfalls eines Großauftrags aus dem Vorjahr respektabel abgeschnitten. Auch das Geschäft mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden im Geschäftsbereich PP hat sich gut entwickelt, während das Geschäft mit Graphitelektroden unter dem schwachen Stahlmarkt litt. Über das Effizienzprogramm SGL2015 hat die SGL Group im Berichtsjahr rund 45 Mio. EUR an Einsparungen erzielt. Das Programm wurde 2015 erfolgreich abgeschlossen und hat die ursprünglich avisierten Einsparungen von 150 Mio. EUR mit bereits jetzt realisierten 202 Mio. EUR deutlich übertroffen.
Insgesamt hat sich der Verlust der SGL Group 2015 aufgrund von Sondereinflüssen auf minus 295 (Vorjahr: minus 247) Mio. EUR erhöht. Die Sondereinflüsse gehen vor allem auf Wertminderungen und Restrukturierungsaufwendungen im Geschäft mit Graphitelektroden und auf den Verkauf des Geschäfts mit Flugzeugstrukturbauteilen von HITCO zurück. Ohne diese beiden Effekte hätte sich das Konzernergebnis auf minus 47 Mio. EUR verbessert.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die SGL Group einen leicht sinkenden Konzernumsatz. Wesentliche Ursache ist der voraussichtlich anhaltende Preisdruck im Graphitelektrodengeschäft. Aus diesem Grund rechnet das Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang des Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen. In den Geschäftsbereichen GMS und CFM soll sich das Ergebnis dagegen verbessern. Darüber hinaus kalkuliert das Unternehmen mit positiven Effekten aus dem Kosteneinsparprogramm SGL2015. Insgesamt wird abermals ein Konzernverlust erwartet, der aber deutlich kleiner als 2015 ausfallen dürfte.