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Pfizer kauft Allergan

24.11.2015 -

Megafusion in der Pharmabranche: Pfizer übernimmt für 160 Mrd. USD Allergan. Der New Yorker Konzern und das irische Unternehmen gaben am Montag die Übernahme bekannt, über die schon seit Wochen spekuliert worden war. Die größte Fusion des Jahres zwischen dem Viagra-Hersteller und dem Botox-Produzenten bringt den weltgrößten Arzneimittelhersteller hervor. Kritik dürfte die Liaison aber in der US-Politik auslösen, weil Pfizer nach der komplexen Übernahmevereinbarung seinen Steuersitz in die Allergan-Heimat Irland verlagern will - wo deutlich niedrigere Abgaben fällig werden.

Mit dem Zusammenschluss kommen nicht nur Viagra und Botox, sondern auch eine Reihe weit verbreiteter Schmerzmittel, Alzheimer-Medikamente, Blutfettsenker, Augenarzneien und Präparate gegen Lungenentzündungen unter ein Dach. Der neue Pharmagigant steuert auf jährliche Umsätze von mehr als 60 Mrd. USD zu und dürfte den Schweizer Konkurrenten Novartis vom Spitzenplatz des weltgrößten Herstellers verschreibungspflichtiger Medikamente verdrängen. Das Geschäft soll in der zweiten Hälfte 2016 abgeschlossen werden, beide Konzerne zunächst unter dem Namen Allergan am irischen Sitz zusammengefasst und dort dann in Pfizer umbenannt werden.

Pfizer-Chef Ian Read kann mit der Übernahme sein lange verfolgtes Ziel erreichen, den Konzern formal außerhalb der USA anzusiedeln. Zuletzt hatte die US-Regierung zwar noch mit einem neuen Gesetz versucht, steuersparenden Konzernumzügen einen Riegel vorzuschieben. Doch Experten zufolge dürfte dies Reads Vorhaben nicht im Weg stehen. Die US-Unternehmenssteuer liegt bei 35%, in Irland bei 12,5%. Read hatte es früher schon auf den britisch-schwedische Rivalen AstraZeneca abgesehen, scheiterte aber mit einem Gebot von 118 Mrd. USD.

Nach der Fusion mit Allergan soll Read auch den neuen Konzern führen und Allergan-Boss Brent Saunders die Leitung des operativen Geschäfts übernehmen. In der Strategie unterscheiden sich die beiden Manager deutlich: Während Pfizer-Veteran Read die Bedeutung eigener Forschung betont, hat sich Saunders mit dem Schmieden von Allianzen einen Namen gemacht.