Der Konzern verzeichnete im dritten Quartal 2014 einen Nettogewinn von 185 Mio. EUR, während im Vergleichszeitraum 2013 131 Mio. EUR erwirtschaftet wurden. Die Ergebnisverbesserung spiegelt die stärkeren Margen im Polyolefin- und Olefingeschäft sowie die Inbetriebnahme des Borouge 3-Projekts wider. Borouge, das Joint Venture in Abu Dhabi, nahm im Juni seinen dritten Cracker in Betrieb und konnte sein Ergebnis dadurch im dritten Quartal 2014 im Vergleich zum dritten Quartal 2013 steigern.

Die Nettoverschuldung stieg im dritten Quartal 2014 aufgrund des gestiegenen Arbeitskapitalbedarfs, der durch den Lageraufbau im Vorfeld der Umstrukturierungsaktivitäten in Burghausen, Deutschland, entstand, um 114 Mio. EUR an. Mit einer Verschuldungsquote von 47% am Ende des dritten Quartals ist man finanziell jedoch weiterhin stark aufgestellt.

Inbetriebnahme von Borouge 3
Der neueste Ethancracker von Borouge 3, derzeit die weltgrößte Anlage dieser Art, läuft bereits mit hoher Effizienz. Die übrigen Anlagen sollen demnächst nacheinander in Betrieb gehen. Mit dieser Anlage wird die Jahresgesamtproduktion auf 4,5 Mio. t Polyolefin anwachsen, wodurch Borouge zum größten integrierten Polyolefinkomplex der Welt aufsteigt. Zudem nahm man den Containerterminal in Ruwais in Betrieb. Durch die zusätzliche Infrastruktur wird sich die Gesamtkapazität des Terminals von 16.000 TEU („Twenty-foot Equivalent Units", dt.: 20-Fuß-Standardcontainer) auf einen Jahresdurchsatz von bis zu 1 Mio. TEU pro Jahr erhöhen.

Strategische Chancen nutzen, um in Europa stark zu bleiben
Im August hat Borealis die Unterzeichnung eines 10-Jahresvertrags mit dem börsennotierten US-Unternehmen Antero Resources über die Lieferung von 240.000 t Ethan pro Jahr aus den Vereinigten Staaten für seinen flexiblen Steamcracker in Stenungsund, Schweden, angekündigt. In diesem Zusammenhang wurde auch ein langfristiges Lieferabkommen mit dem börsennotierten US-Unternehmen Navigator Holdings unterzeichnet. Navigator Holdings wird ein neues, hochmodernes 35.000 cbm-Schiff bauen, um den kosteneffektiven, sicheren und zuverlässigen Transport von Ethan nach Stenungsund sicherzustellen. Auf dem Schiff wird das für Stenungsund bestimmte Ethan in einem zu diesem Zweck konstruierten, vollständig gekühlten Ethantank aufbewahrt. In Stenungsund sind Investitionen in der Höhe von 120 Mio. EUR vorgesehen, unter anderem in die Modernisierung des Crackers, um die Umstellung auf mehr Light Feed Cracking zu ermöglichen.

Im August kündigten Borealis und Borouge eine Hochspannungs-Gleichstrom- (HVDC-) Innovation auf Grundlage der Borlink-Technologieplattform an. Die in Zusammenarbeit mit ABB entwickelte HVDC-Innovation wird die Einspeisung erneuerbarer Energien ins Netz sowie den Aufbau weiterer Verbindungen zwischen Ländern bei wichtigen Infrastrukturprojekten auf der ganzen Welt unterstützen. Dabei werden Energieverluste im Wesentlichen vermieden und höhere Effizienz sowie verbesserte Nachhaltigkeit erzielt.

Im September erwarb der Konzern die Anteile an Speciality Polymers Antwerp, das sich in Zwijndrecht (Antwerpen, Belgien) befindet, von DuPont Holding Netherland. Zuvor wurde das Unternehmen als Joint Venture von DuPont Holding Netherlands (67%), Borealis Polymers und Borealis Kallo (gemeinsam 33%) geführt. Speciality Polymers Antwerp stellt hauptsächlich Ethylen-Acrylatpolymere und Ethylen-Vinylacetat her.

Über das dritte Quartal 2014 hinaus - Produktionsoptimierung in Brasilien
Im Oktober kündigte das Unternehmen Maßnahmen zur Umstrukturierung und Optimierung seiner Produktionsanlagen in Brasilien an. Man konnte seine Marktposition in Brasilien durch eine 45 Mio. EUR-Investition in die Produktionsanlagen in Itatiba, in der Nähe von Sao Paulo, festigen. Indem man die Produktion von der zweiten Anlage in Triunfo in die vor kurzem modernisierte und erweiterte Itatiba-Anlage verlagert, kann man die langfristigen Wachstumschancen in Brasilien und im südamerikanischen Markt besser nutzen. Der Umzug ist für Anfang 2015 geplant.

Prognose
„Die verbesserten Ergebnisse des dritten Quartals spiegeln die stärkeren Margen in der Polyolefinbranche sowie unsere laufenden Bemühungen zur Steigerung der Effizienz, der Anlagenleistung sowie unserer Commercial Excellence wider", erklärt Mark Garrett, Chief Executive. „Darüber hinaus liefert auch die Inbetriebnahme des Borouge 3-Crackers einen positiven Beitrag zum Quartalsergebnis. Wir sind auf einem guten Weg, um die Borouge 3-Erweiterung mit den Borstar Polyethylen- und Polypropylenanlagen, die nach dem Cracker Schritt für Schritt anlaufen werden, vollständig in Betrieb zu nehmen."