Chemiebranche gerät ins Stottern
02.09.2014 -
Die Chemiebranche senkt nach einem schwachen Quartal ihre Prognose für das Gesamtjahr. Der Industriezweig rechnet 2014 nur noch mit einem Anstieg der Chemikalienproduktion um 1,5 %, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Bislang hatte Deutschlands drittgrößter Industriezweig nach Automobilherstellern und Maschinenbau ein Plus von 2 % erwartet. Beim Umsatz wird nun ein Zuwachs von 1 % auf 192,5 Mrd. EUR in Aussicht gestellt - bisher wurde ein Anstieg von 1,5 % erwartet. Die Unternehmen würden ihre Preise im Schnitt um 1 % senken. Zuletzt wurde noch ein Preisrückgang von 0,5 % prognostiziert.
"Die deutsche Chemie musste im zweiten Quartal einen konjunkturellen Dämpfer hinnehmen. Wir rechnen aber für das zweite Halbjahr wieder mit einer leichten Belebung der Nachfrage, wenn sich die geopolitische Lage nicht weiter zuspitzt", erklärte VCI-Präsident und Merck -Chef Karl Ludwig Kley. Insbesondere der Konflikt in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland bereiteten den Unternehmen Sorgen. Mit einer Rezession in Deutschland rechneten die Firmen aber nicht.
Im zweiten Quartal legte die Chemieproduktion nur um 0,3 % zu. Der Branchenumsatz stagnierte bei 45,8 Mrd. EUR. Der Auslandsumsatz schrumpfte sogar um 0,5 %. Die Firmen senkten ihre Preise im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 1,7 %.