Pfizer signalisiert höheres Angebot für AstraZeneca
13.05.2014 -
Pfizer ködert den britischen Rivalen AstraZeneca mit der Aussicht auf eine Aufstockung seiner 106 Mrd. US-$ schweren Übernahmeofferte. Zum Beginn der zweitägigen Anhörung von Pfizer-Chef Ian Read vor britischen Parlamentariern rief der amerikanische Konzern die AstraZeneca-Führung erneut zu Gesprächen auf. Diese könnten dazu beitragen, "optimale Abschlussbedingungen" zu erzielen, hieß es in einer Pfizer-Stellungnahme.
AstraZeneca reagierte kühl: Die Erklärung des Viagra-Herstellers enthalte keinen neuen Vorschlag. Konzernchef Pascal Soriot ergänzte allerdings, sollte ein überzeugendes Angebot auf den Tisch kommen, sei er verpflichtet, sich dieses auch anzuschauen. Das bisherige lehnt das Management der Briten als zu niedrig ab und begründet dies mit vielversprechenden künftigen Medikamenten.
Read hingegen schloss in der Anhörung auch eine feindliche Übernahme nicht aus. Als nächster Schritt stünden ihm verschiedene Optionen zur Verfügung. Ein wichtiges Motiv für die angestrebte Fusion sei die höhere Schlagkraft des kombinierten Unternehmens in einem immer härteren Wettbewerb. Nennenswerte Hindernisse durch Wettbewerbshüter sehe er in keinem Land, fügte Read hinzu. Seinen Argumenten zufolge kann Pfizers Finanzkraft den zweitgrößten britischen Arzneimittel-Hersteller auf lange Sicht davor retten, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. AstraZeneca konterte mit einer Reihe von Studienergebnissen, die die Eigenständigkeit und die guten Aussichten des Konzerns unterstreichen sollen.
In Großbritannien gibt es starke Vorbehalte gegen Pfizers Pläne. Auch in den USA wurde zuletzt Unmut laut, weil der Pharma-Gigant damit vor allem seine Steuerlast senken will. Die Übernahme wäre die größte eines britischen Unternehmens durch einen Käufer aus dem Ausland. Das Vorhaben schürt Ängste vor dem Verlust von Arbeitsplätzen und einer Schwächung der britischen Pharmaforschung. Dem begegnete der US-Konzern mit einer Reihe von Beschäftigungs- und Standortversprechen.