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GEA mit Rekordauftragseingang im zweiten Quartal

30.07.2013 -

Die weltweite Nachfrage nach Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung füllt dem Anlagenbauer Gea die Auftragsbücher. Im zweiten Quartal seien die Bestellungen um gut 12% auf 1,6 Mrd. € gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit übertraf der MDax-Konzern die Markterwartungen. Anleger griffen umgehend zu und trieben den Aktienkurs in die Höhe. Vorstandschef Jürg Oleas bekräftigte die Prognose, die allerdings noch von den Kosten für den geplanten Verkauf des Wärmetauschergeschäfts geschmälert werden dürfte.

Gea steigerte bei einem leicht verbesserten Umsatz den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Quartal um 7,2% auf 120 Mio. €. Mit den Zuwächsen bei den Bestellungen konnte sich der Anlagenbauer von der Branchenentwicklung abkoppeln. Anfang des Monats hatte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) nach enttäuschenden Auftragseingängen seine Wachstumsziele für 2013 aufgegeben. Er rechnet für die Branche mit fast einer Million Beschäftigten in Deutschland nun mit einem Rückgang der Produktion um 1% statt eines Wachstums von 2%.

Während der Branche die schwache Nachfrage unter anderem in den krisengeschüttelten Staaten Südeuropas zu schaffen macht, profitiert Gea von der wenig konjunkturanfälligen Lebensmittelindustrie und dem weltweiten Bevölkerungswachstum. Zu den Kunden gehören Konzerne wie Nestle, Mondelez oder Unilever. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen berichtet, von einem Molkereikonzern einen Auftrag im mittleren bis höheren zweistelligen Millionen-Bereich erhalten zu haben. Die Anlagen sollen den ganzen Produktionsprozess begleiten. Dabei geht es von der Annahme der Molke bis zum Verpacken des Pulvers, das in Babynahrung oder anderen Nahrungsmitteln verarbeitet wird. Insgesamt zog Gea im Quartal Großaufträge von Molkereien in Deutschland, Dänemark und Irland im Volumen von mehr als 160 Mio. € an Land.

Die Zahlen seien besser als erwartet ausgefallen, erläuterten die Marktexperten von Equinet. Der angekündigte Verkauf des Wärmetauschergeschäfts, in dem Gea unter anderem Kühlsysteme für Kraftwerke vertreibt, könne das Unternehmen noch profitabler machen. Vorstandschef Oleas hatte im Juni angekündigt, die Sparte Heat Exchangers abzustoßen. Der Manager peilt einen Abschluss der Transaktion, die Gea mehr als 1 Mrd. € in die Kasse spülen könnte, bis zum Ende des kommenden Jahres an. Oleas bekräftigte die Prognose, wonach der Umsatz im Gesamtjahr gegenüber den 2012 erzielten 5,7 Mrd. € moderat steigen soll. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um etwa 100 Mio. auf 700 Mio. € klettern. Nicht darin enthalten seien aber Kosten "im niedrigen zweistelligen Millionenbereich" im Zusammenhang mit dem Heat-Exchangers-Verkauf. Dabei handele es sich Ausgaben für die Abwicklung des Geschäfts, etwa für Berater oder Anwälte.