Bayer-Lungenhochdruckpräparat schneidet in Studie gut ab
21.05.2013 -
Bayer forciert die Entwicklung eines Medikaments zur Bekämpfung von Lungenhochdruck. In einer Langzeitstudie habe das Mittel Riociguat die körperliche Belastbarkeit der Patienten verbessert und sei gut vertragen worden, teilte das Leverkusener Unternehmen am Montag mit. Die Arznei zählt zu den wichtigsten Hoffnungsträgern des Bayer-Pharmageschäfts. Der Konzern traut dem Präparat einen jährlichen Spitzenumsatz von mehr als 500 Mio. € zu. Bayer stellte die Studiendaten auf einem Medizinkongress in den USA vor.
Gegen Lungenhochdruck sind derzeit nur wenige Medikamente auf dem Markt. Dazu zählen Tracleer von der Schweizer Biotechfirma Actelion, Letairis vom US-Biotechunternehmen Gilead Sciences und Revatio des US-Konzerns Pfizer. Bayer hat für Riociguat bereits die Zulassung in den USA, in Europa und in Japan beantragt. Lungenhochdruck ist eine seltene Krankheit, bei der der Druck in den Lungen-Arterien erhöht ist, wodurch die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt und das Herz überlastet wird. Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl und Ohnmachtsanfälle können die Folge sein. Neben einer deutlich eingeschränkten körperlichen Belastbarkeit kann Lungenhochdruck auch zu einer lebensbedrohlichen Herzschwäche führen.
Der Medikamententest (Patent-2) von Bayer war eine Langzeitstudie, die sich an eine vorangegangene Zulassungsstudie anschloss. "Insgesamt hat sich das Sicherheitsprofil völlig bestätigt, was wir auch in der Hauptstudie gesehen haben", sagte Frank Misselwitz, der bei Bayer die globale Forschung mit Herzkreislauf-Medikamenten leitet, im Gespräch mit Reuters. Zudem hätten Patienten, die bereits in der Zulassungsstudie Riociguat erhielten, ihre Gehstrecke nochmals verbessern können. Patienten, die in dem vorangegangenen Test nur ein Placebo erhielten, hätten komplett aufgeholt. In den klinischen Studien wurde die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten durch einen Gehtest ermittelt.
Bei den Daten aus der Langzeitstudie handelte es sich um eine Zwischenanalyse. Komplette Ein-Jahres-Daten für alle Patienten liegen noch nicht vor.