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Deutsche Industrie im internationalen Vergleich

05.12.2012 -

(CHEManager 23-24/2012)   Deutsche Wirtschaft gesund    Während die deutsche Wirtschaft in den Jahren 1996 bis 2005 im Vergleich zum EU-Durchschnitt sowie mit Frankfreich, Großbritannien und den USA unterdurchschnittlich wuchs, setzte Mitte 2000 eine Trendumkehr ein. Deutschland hat seitdem zu seiner alten Stärke zurückgefunden und wächst deutlich dynamischer als die Vergleichsländer. Dieser Vorsprung geriet auch in der Finanzkrise nicht in Gefahr. Im Durschschnitt der Jahre 2006 bis 2011 wuchs das deutsche Bruttoinlandsprodukt mit 1,6 % pro Jahr deutlich stärker als die Wirtschafsleistung der Vergleichsländer.

Deutsche Industrie breit aufgestellt     Deutschland unterschied sich im Verlauf der Krise von vergleichbaren Ländern darin, dass der wirtschaftliche Abwärtstrend zeitverzögert einsetzte, jedoch stärker ausgeprägt war. Danach setzte allerdings die wirtschaftliche Erholung früher ein und fiel kräftiger aus. In diesem ausgeprägten Konjunkturverlauf spiegelt sich die starke Konjunkturabhängigkeit der deutschen industriellen Vorzeigebranchen, wie der Chemieindustrie, wider. Gleichwohl ist die breite Aufstellung der deutschen Industrie ein Vorteil, weil sie den gesamtwirtschaftlichen Konjunkturverlauf verzögert.




Hohe Wertschöpfung durch deutsche Industrie      Während Länder wie Frankreich, Großbritannien und die USA in den vergangenen zehn Jahren einen deutlichen De-Industrialisierungsprozess durchlaufen haben, konnte Deutschland den Anteil der Industrie an der gesamten Bruttowertschöpfung sogar leicht auf 21 % im Jahr 2010 steigern. Zum Vergleich: In Frankreich, Großbritannien und den USA liegt dieser Anteil zwischen 11,5 % und 14,1 %. Dementsprechend haben in Deutschland wichtige Einzelbranchen des verarbeitenden Gewerbes einen deutlich höheren Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung als in anderen Industrieländern.




Industrieexporte sichern Wachstum   Die Ausfuhr von Waren macht rund 80 % (2010) aller weltweiten Exporte aus, während die Dienstleistungsexporte lediglich 20 % beitragen. In Deutschland weisen insbesondere die Produktionsbereiche Automobilindustrie, Maschinenbau und die Chemieindustrie hohe Exportvolumina aus, wohingegen die Unternehmensdienstleistungen, aber auch die Logistik, lediglich in geringem Maße exportieren. Ohne die ausgeprägte Exportorientierung des verarbeitenden Gewerbes wäre die deutsche Wirtschaft in den Jahren 2000 bis 2010 nur halb so stark gewachsen.

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Lisa Rausch (lisa.rausch@wiley.com).