Lanxess bekräftigt nach starkem Quartal Prognose für 2012
07.08.2012 -
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat sein Wachstum im zweiten Quartal fortgesetzt. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 % auf 362 Mio. €. Der Umsatz wuchs um 8,1 % auf 2,42 Mrd. €. „Wir sehen unsere Einschätzung der saisonalen Entwicklung bestätigt und halten an dem Ziel fest, das EBITDA vor Sondereinflüssen im laufenden Jahr um 5 bis 10 % zu steigern", sagte der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann. „Unser Fokus auf Megatrends und Wachstumsregionen sowie unsere Technologiekompetenz sind die Stabilisatoren in einem zunehmend herausfordernden Umfeld."
Der Umsatz wuchs vor allem aufgrund von Währungseffekten und Preissteigerungen. In allen Segmenten wurden höhere Rohstoffkosten vollständig in den Markt weitergegeben. Die EBITDA Marge vor Sondereinflüssen lag mit 14,9 % auf Vorjahresniveau. Der Konzerngewinn sank aufgrund von Umbaumaßnahmen im Segment Performance Chemicals leicht um 3 % auf 176 Mio. €.
Geschäftsentwicklung nach Regionen
In der Region Asien-Pazifik erzielte Lanxess ein Umsatzplus von knapp 24 % auf 608 Mio. € und damit einen Anteil am Gesamtumsatz von 25 %. Stark präsentierte sich das Segment Performance Polymers mit einer deutlich zweistelligen Wachstumsrate. Wesentliche Impulse in der Region kamen unverändert aus China, wo der Umsatz um 31 % zulegte.
In der Region Nordamerika verbesserte der Konzern seinen Umsatz um über 19 % auf 439 Mio. €. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug 18 %. Alle Segmente wiesen Zuwachsraten im niedrigen einstelligen Bereich auf. Maßgeblich für die Entwicklung der Region waren die USA.
In Lateinamerika stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um knapp 8 % auf 331 Mio. € und entsprach damit unverändert 14 % des Konzernumsatzes. Das für die Region bedeutendste Land war einmal mehr Brasilien.
EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) blieb mit 27 % Anteil am Konzernumsatz die stärkste Region. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um gut 2 % auf 650 Mio. € zurück. Diese Entwicklung betraf vor allem Italien und Spanien. Russland hingegen verzeichnete Wachstum.
In Deutschland ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um weniger als 4 % auf 396 Mio. € zurück. Das waren rund 16 % des Konzernumsatzes.
Der Umsatz in den fünf BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) nahm gegenüber Vorjahr um gut 14 % auf 597 Mio. € zu. Das waren fast 25 % des Konzernumsatzes.
Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Das Segment Performance Polymers weitete den Umsatz im zweiten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um gut 11 % auf 1,43 Mrd. € aus. Steigende Rohstoffkosten, insbesondere für Butadien und Isobutylen, wurden durch Preiserhöhungen zeitnah in den Markt weitergegeben. Einen wesentlichen Umsatzbeitrag leisteten zudem ein positiver Portfolioeffekt aus der Akquisition des Keltan-EPDM-Geschäfts sowie vorteilhafte Währungseinflüsse. Die Region Asien/Pazifik erwies sich als besonders starker Wachstumstreiber. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um gut 12 % auf 257 Mio. €.
Unterstützt von einer starken Nachfrage nach Agro-Chemikalien stieg der Umsatz im Segment Advanced Intermediates im zweiten Quartal um 1 % auf 399 Mio. €. Unverändert schwach zeigte sich jedoch die Nachfrage aus der Bau- sowie der Lackindustrie. Die gestiegenen Rohstoffkosten wurden vollständig weitergegeben. Nordamerika zeigte sich als Wachstumstreiber und weitete das Geschäftsvolumen in absoluten Zahlen besonders stark aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit einem Anstieg von 22 % auf 79 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau.
Der Umsatz des Segments Performance Chemicals wuchs im Jahresvergleich um gut 4 % auf 585 Mio. €. Höhere Rohstoffkosten im Segment wurden auch hier vollständig in den Markt weitergegeben. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um fast 18 % auf 78 Mio. €. Das Ergebnis wurde von rückläufigen Bestellungen aus der Bau- und der Elektronikindustrie sowie von Wartungsstillständen in vielen Business Units beeinflusst.
Ausblick
Lanxess geht für das Geschäftsjahr 2012 weiterhin von einer typischen Saisonalität aus. Der Konzern erwartet somit ein Verhältnis der EBITDA-Beiträge des ersten Halbjahres zum zweiten Halbjahr 2012 von etwa 60:40. Für die zweite Jahreshälfte wird angesichts zunehmender Herausforderungen nicht mit einer darüber hinausgehenden Dynamik gerechnet. „Wir erwarten daher im zweiten Halbjahr 2012 ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums", sagte Heitmann. In Europa sieht Lanxess bedingt durch die Euro-Schuldenkrise weiterhin eine nur schwache wirtschaftliche Entwicklung. Für Asien und Lateinamerika geht der Konzern von einem moderaten Wachstum aus. In den USA dürfte das Wachstum anhalten, gegebenenfalls mit einer leichten Abschwächung.
Lanxess hat im ersten Halbjahr weitere strategische Investitionsprojekte in seinen Wachstumsmärkten erfolgreich auf den Weg gebracht. Damit geht der Konzern nun von Investitionen in Höhe von 650 bis 700 Mio. € aus. Ursprünglich waren 600 Mio. € für das Gesamtjahr geplant.
„Wir vergleichen uns mit einem sehr guten Vorjahr 2011 und sind mit unserem starken zweiten Quartal auf dem Weg zu einem noch besseren Jahr 2012", fügte Heitmann zu.