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Syngenta profitiert von hohen Agrarpreisen

27.07.2012 -

Die hohen Preise für Mais und Sojabohnen bescheren dem weltgrößten Agrarchemiekonzern Syngenta eine reiche Ernte. Auch für die kommenden Monate geht der Schweizer Konzern von einer starken Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aus. Die schlimmste Dürre in den USA seit 1956 treibe die Soja-Preise in Südamerika, sagte Syngenta-Konzernchef Mike Mack am Donnerstag. "Die Sojabohnen-Preise in Südamerika sind für die Bauern sehr attraktiv und sie haben einen großen Anreiz, Syngenta-Produkte zu verwenden", erklärte er weiter. "Wir sind sehr positiv für die zweite Jahreshälfte."

Im ersten Halbjahr kletterte der Konzernumsatz um 7 % auf 8,3 Mrd. US-$. Auch für das Gesamtjahr rechnet Mack mit einem weiteren Wachstum und damit einem neuen Umsatz-Spitzenwert. Die Preise für die Agrargüter wie Mais oder Soja, die im Juli Rekordnotierungen erreicht hatten, ermutigen die Bauern, größere Flächen zu bepflanzen und mehr in Saatgut oder Pflanzenschutzmittel zu investieren. Kürzlich hatte sich bereits der US-Saatgut-Hersteller Monsanto optimistisch geäußert und die Prognose angehoben.

Im ersten Halbjahr machte Syngenta, die im Pflanzenschutz mit dem Leverkusener Bayer-Konzern konkurrieren, saisonal bedingt vor allem in der nördlichen Hemisphäre gute Geschäfte. Alleine in Nordamerika kletterte der Umsatz getrieben von einer guten Anbausaison um fast ein Viertel. Der Konzerngewinn konnte mit dem Umsatzwachstum nicht ganz Schritt halten und stieg um 5 % auf 1,5 Mrd. US-$. Belastend wirkten ungünstige Wechselkurse und hohe Rohstoffpreise sowie die Kosten von 80 Mio. US-$ für einen US-Rechtsstreit. Mehrere Wasserversorger waren wegen des Unkrautvernichtungsmittels Atrazin im Wassersystem vor Gericht gezogen. Syngenta zufolge sind die Vorwürfe haltlos, mit dem Vergleich konnte der Konzern aber einen Schlussstrich unter den teuren Streit ziehen.

An der Börse legten die Syngenta-Titel um 3,1 % auf 330,5 CHF zu, während der europäische Chemie-Index nachgab. Die Analysten der Bank Notenstein empfahlen Syngenta weiterhin zum Kauf. Die immer häufigeren klimatischen Extremereignisse dürften die Nachfrage nach resistenteren Pflanzensorten nach oben treiben. Zudem erwartet Notenstein, dass "der zunehmende Fleischkonsum in den aufstrebenden Regionen oder der Verlust von Anbauflächen durch Verwüstung und Verstädterung für einen vermehrten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zur Produktionssteigerung sorgen sollte."