Mehr Wettbewerb für einen effizienten Klimaschutz
06.12.2011 -
Mehr Wettbewerb für einen effizienten Klimaschutz. Effizienter Klimaschutz ist eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Privatpersonen – alle müssen mitmachen, um den CO2- Ausstoß in Summe deutlich zu reduzieren.
Nur mit einer Vielzahl von Maßnahmen kann der drohende Klimawandel aufgehalten werden. Dabei kann sich jeder einzelne engagieren, z.B. durch die Art, wie wir uns fortbewegen, konsumieren oder Energie verbrauchen. Auch die chemische Industrie leistet seit vielen Jahren einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die Branche hat in Deutschland zwischen 1990 und 2005 die Treibhausgas-Emissionen um 46 % reduziert und damit ihr Ziel, den Klimagas-Ausstoß bis 2012 um mindestens 45 % zu senken, bereits erfüllt – sie ist zum Vorreiter auf diesem Gebiet geworden.
Umso mehr treten wir für angemessene politische Rahmenbedingungen ein. Eine effektive, praktikable und wettbewerbsfreundliche Klimaschutz-Regelung auf globaler Ebene ist von nöten. Sie muss alle großen Emittenten, einschließlich der USA, China und Indien, einbeziehen. Nationale wie auch europäische Alleingänge führen nicht zum Ziel. Sie gefährden vielmehr die Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Unternehmen. Dies gilt insbesondere auch für den Emissionshandel.
Der Ansatz, einen Preis für den Kohlendioxid-Ausstoß auszuhandeln, ist vom Grundsatz her richtig. Die Idee, CO2-Zertifikate zukünftig zu versteigern, führt aber in die falsche Richtung. Eine CO2-Auktion würde die Kosten treiben, nicht aber technologische Innovation belohnen. Wir brauchen aber einen globalen Wettbewerb um die klimafreundlichsten Technologien.
Mein Vorschlag: Unternehmen, die auf klimaschonende Technologien setzen, sollten CO2-Zertifikate kostenlos erhalten. Andere, die veraltete Technologien anwenden, zahlen hingegen. Zudem sollten Betreiber von hocheffizienten Kraftwerken, die auf ressourcenschonende Weise gleichzeitig elektrische Energie und Wärme erzeugen, ebenfalls kostenlose CO2-Zertifikate bekommen.
Ebenso wichtig: Staatliche Einnahmen aus dem Emissionshandel sollten zweckgebunden in Klimaschutz-Maßnahmen reinvestiert werden. Eine verbesserte Energieeffizienz ist der wichtigste Hebel für eine nachhaltige CO2-Reduktion. Rund zwei Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen gehen auf die Produktion und den Einsatz von Energie zurück. Angesichts hoher Energiepreise ist die Steigerung der Energieeffizienz auch ökonomisch sinnvoll, insbesondere in der energieintensiven chemischen Industrie.
Bayer setzt sich intensiv für den Klimaschutz ein und hat ein umfangreiches Klimaprogramm gestartet. In verschiedenen Bereichen – von Null-Emissions-Geschäftsgebäuden über pflanzliche Energieträger bis hin zu CO2-ärmeren Produktionsprozessen – entwickeln wir neue, energieeffiziente Lösungsansätze. Mehr Klimaschutz ist nur mit einer Vielzahl von großen und kleinen Schritten möglich.