Nobelpreis für Chemie: Prof. Gerhard Ertl wird geehrt

Prof. Gerhard Ertl erhält den diesjährigen Nobelpreis für Chemie. Wie die Königlich- Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mitteilte, erhält der Chemiker vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin die Ehrung „für seine Studien von chemischen Verfahren auf festen Oberflächen“.

Das Nobel-Komitee bezeichnete Ertls Forschung als wichtig für die chemische Industrie. „Sie kann uns helfen, so unterschiedliche Vorgänge wie das Rosten von Eisen und die Arbeitsweise von Brennstoffzellen oder Katalysatoren in unseren Autos zu verstehen.“ Oberflächenchemische Katalysatoren seien in vielen industriellen Verfahren ausschlaggebend, unter anderem bei der Herstellung von Kunstdünger. Mit der Oberflächenchemie lasse sich auch der Abbau der Ozonschicht erklären. Oberflächenchemie spielt in der chemischen Industrie eine wichtige Rolle. So basiert auch das Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Haber- Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese auf dem Einsatz von Katalysatoren; eine Reaktion, zu deren exaktem Verständnis Ertls Untersuchungen entscheidend beigetragen haben. Ein wichtiges Einsatzgebiet der Oberflächenchemie liegt außerdem in der Halbleiter- Industrie.