Neue OE-A Roadmap für organische Elektronik vorgestellt
05.09.2011 -
Neue OE-A Roadmap für organische Elektronik vorgestellt. Mehr und mehr Produkte, die auf organischer Elektronik basieren, erscheinen im Markt. Die zweite Ausgabe der Roadmap der Organic Electronics Association (OE-A) gibt einen Ausblick auf den Markteintritt für gedruckte Elektronik bis 2020. Die Roadmap deckt sieben Anwendungen von Sensoren über Radiofrequenz-Tags bis zur Photovoltaik ab. Die Roadmap bewertet zudem Herstellungsprozesse und Materialien sowie die zu erwartenden technologischen Barrieren (Red Brick Walls).
Organische Elektronik ist eine Plattformtechnologie und ermöglicht viele neue Anwendungen, die sich in ihren Produktspezifikationen jedoch stark unterscheiden. Diese Technologie befindet sich in einem frühen Stadium und steht derzeit am Übergang von Laboraktivitäten zur Produktion. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass die in diesem Bereich tätigen Firmen zu einer gemeinsamen Einschätzung kommen, welche Produkte erscheinen, welche Prozesse und Materialien benötigt werden und auf welcher Zeitskala dies zu erwarten ist. Hier setzt die OE-A Roadmap an.
Die OE-A Roadmap ist eine Kernaktivität der Organic Electronics Association – der führenden internationalen Interessenvertretung für organische und gedruckte Elektronik – und stellt die gemeinsame Ansicht der OE-A Mitglieder dar.
„Diese zweite Ausgabe der OE-A Roadmap unterstützt Industrie, öffentliche Hand und Wissenschaft bei der Planung ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und Produkte. Gemeinsam mit Experten aus aller Welt und aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette werden wir die Roadmap regelmäßig aktualisieren und erweitern,“ sagt Wolfgang Mildner, Vorsitzender der OE-A.
Organische Elektronik basiert auf der Kombination von neuen Materialien – organischen und anorganischen – mit kosteneffizienten, großflächigen Herstellungsprozessen und eröffnet zahlreiche neue Anwendungen – dünn, leicht, flexibel und umweltfreundlich. Organische Elektronik ist der Schlüssel zur Herstellung und Integration einer Vielzahl von elektronischen Komponenten in kostengünstigen Rolle-zu-Rolle Prozessen. Intelligente Verpackungen, kostengünstige RFID (radio-frequency identification) Transponder, aufrollbare Displays, flexible Solarzellen, Einweg- Diagnosegeräte, interaktive Spiele oder gedruckte Batterien sind nur einige wenige Beispiele für zukünftige Anwendungsfelder der organischen und gedruckten Elektronik.
Um die Anforderungen aus Produktsicht zu verdeutlichen wurden sieben Schlüsselanwendungen ausgewählt. Derzeitige und zukünftige Spezifikationen sowie die sich daraus ergebenden technologischen Herausforderungen wurden analysiert und mit der Technologie abgeglichen, um realistische Zeitfenster für den Markteintritt zu ermitteln.
Erste Produkte wie z. B. passive ID-Karten, flexible Lithium- Polymer Batterien oder Sensoren sind bereits im Markt erhältlich. Weitere Anwendungen wie aufrollbare Displays mit organischen TFT-Ansteuerungen, gedruckte Radiofrequenz-Tags, organische Photovoltaik-Zellen und gedruckte Datenspeicher werden im Laufe diesen Jahres erscheinen. Es wird erwartet, dass in den nächsten Jahren alle genannten Anwendungen in großen Stückzahlen verfügbar sind und Massenmärkte erschließen.
So vielfältig wie die Anwendungen sind auch die technologischen Ansätze. Ob organische oder anorganische Materialien, Druck- oder andere Prozesse, das Rennen machen werden, ist noch nicht entschieden. Weitere Verbesserungen von Material, Strukturierungsverfahren und beim Schaltungsdesign sind aber unabdingbar, um den Anforderungen zukünftiger Produktgenerationen gerecht zu werden. Abbildung 1 zeigt eine Prognose für die weitere Entwicklung eines technologischen Schlüsselparameters – der Ladungsträgerbeweglichkeit der halbleitenden Materialien. Die angegebenen Werte beziehen sich auf Materialien die in kommerziellen Mengen verfügbar sind und in Massenherstellungsprozessen eingesetzt werden. Um die prognostizierten Werte zu erreichen, werden optimierte Materialien und neue Materialklassen benötigt.
Das komplette White Paper „OE-A Roadmap for Organic and Printed Electronics“ steht unter www.vdma.org/oe-a zum Download zur Verfügung.
Kontakt:
Dr. Klaus Hecker
Organic Electronics Association
Eine Arbeitsgemeinschaft im VDMA
VDMA Verband Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau e.V., Frankfurt am Main
Tel.: 069/6603-1336
Fax: 069/6603-2336
klaus.hecker@vdma.org
www.vdma.org/oe-a