EU-Kommission stellt Kartellverfahren gegen Boehringer ein
10.07.2011 -
Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen den zweitgrößten deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim eingestellt. Der Konzern habe sich in dem jahrelangen Patentstreit mit dem spanischen Wettbewerber Almirall geeinigt. «Daher kann die Kommission ihre Untersuchung einstellen», teilten Europas oberste Wettbewerbshüter am Mittwoch in Brüssel mit. Die Auseinandersetzung hatte sich um Patente für die Behandlung der chronischen Lungenerkrankung COPD gedreht, die häufig bei Rauchern auftritt. Almirall hatte behauptet, Boehringer habe Patente angemeldet, die nicht den Patentvoraussetzungen genügten, um potenzielle Konkurrenten aus dem Geschäft mit diesem Mittel auszuschließen. Dies hätte gegen EU-Recht verstoßen. Nach Angaben der EU-Kommission hat Boehringer nun zugestimmt, die angebliche Blockade zu beseitigen. Da auch die laufenden Gerichtsverfahren zwischen den Parteien beendet seien, stehe der Markteinführung der Almirall-Produkte nichts mehr im Wege, meldete die EU-Behörde. Boehringer ist nach EU-Angaben Marktführer für COPD-Medikamente und hat mit seinem Kassenschlager Spiriva 2010 weltweit einen Umsatz von knapp 3 Mrd. € erwirtschaftet.