Neues aus dem VAA
13.01.2011 -
Chemieunternehmen wollen einstellen
Der VAA rechnet für 2011 mit einer stabilen Beschäftigungslage. Die jährlich durchgeführte Umfrage zur Beschäftigungsentwicklung zeige, dass der wirtschaftliche Aufschwung bei den meisten Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie angekommen ist. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen will im kommenden Jahr neue Mitarbeiter einstellen. In diesen Unternehmen sind rund 31 % der durch die Umfrage erfassten Beschäftigten angestellt.
Die Hälfte der Chemieunternehmen geht von einer konstanten Beschäftigtenzahl aus. Hierbei zeigen sich keine Unterschiede zwischen Großkonzernen und kleinen sowie mittleren Betrieben. Bei der vom VAA durchgeführten Umfrage geben Führungskräfte Prognosen zu den Personalperspektiven im kommenden Jahr ab. Die in die Umfrage einbezogenen Unternehmen decken knapp 75 % aller in der Chemischen Industrie Beschäftigten ab.
Angesichts dieser Ergebnisse mahnt Gerhard Kronisch, VAA-Hauptgeschäftsführer, den demografischen Wandel im Auge zu behalten: „Nachhaltiger Erfolg und zukunftsträchtige Wertschöpfung können nur gesichert werden, wenn wir in die Ausbildung junger Fach- und Führungskräfte investieren und den naturwissenschaftlichen Nachwuchs noch stärker als bisher fördern."
Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass einige Unternehmen die Krise weniger gut überstanden haben. Knapp 16 % der befragten Unternehmen planen einen Stellenabbau. Dort sind 22 % der durch die Umfrage erfassten Arbeitnehmer beschäftigt. Ausgehend von insgesamt rund 416.000 Beschäftigten in der Chemieindustrie wären circa 2.300 Stellen von diesen Streichungen betroffen. Die Stellenreduzierungen würden, wie bereits in den vergangenen Jahren, insbesondere die Bereiche Produktion und Serviceleistungen treffen.
Prognoserisiken entstehen durch den nicht mit Sicherheit abschätzbaren weiteren Verlauf der weltweiten Konjunktur.
Bundesverdienstkreuz für Dr. Joachim Betz
Dem Präsidenten des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA und Vorstandsmitglied des VAA, Dr. Joachim Betz, wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. Unter die Überschrift des tätigen Lebens, der Freude und Bereitschaft zur Gestaltung stellte Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. Petra Roth bei der Überreichung des Verdienstordens am Bande die Übersicht über das ehrenamtliche Wirken von Dr. Betz. Roth nannte seine Funktionen als ehrenamtlicher Beisitzer beim Schiedsgericht des Deutschen Patent- und Markenamtes in München, als ehrenamtlicher Arbeitsrichter in Frankfurt, als langjähriger Vertreter der Leitenden Angestellten im Sprecherausschuss und im Aufsichtsrat der heutigen Sanofi-Aventis sowie in den Vorstandsgremien der Führungskräfteverbände auf nationaler und europäischer Ebene. Stets war das Politische gegenwärtig. So auch, als sie feststellte, wie sich bei Joachim Betz in seinem beruflichen Wirken der Kreislauf schließe: Sie verstehe diesen Lebenslauf auch als Hinweis darauf, dass Frankfurt in Bälde wieder an seine einstige Rolle als Apotheke Europas anknüpfen könne. Zur aktuellen Reform des Arzneimittelrechts merkte Roth selbstkritisch an: „Wer sollte Abgeordneten mehr über die Qualität eines Medikaments sagen können, als jemand mit ihren Kenntnissen?"
Dr. Martin Siewert dankte als Sprecher der Unternehmensleitung von Sanofi-Aventis Deutschland Dr. Betz für sein überdurchschnittliches Engagement, bei dem er sich vor allem in der Phase zahlreicher Umstrukturierungen zum Wohl der Mitarbeiter und des Unternehmens eingesetzt habe, um die Kultur des Mitgestaltens durch den Wandel der Zeit zu erhalten.
Als Ehrenvorsitzender des VAA dankte Dr. Karl-Heinz Messmer seinem Freund und Kollegen und hob lobend dessen Verlässlichkeit, Geradlinigkeit, gesunden Menschenverstand und Charisma hervor. Dr. Betz seinerseits dankte seiner Familie, Freunden, Weggefährten, Kollegen und Mitstreitern. In seiner Dankesrede widerlegte er Wilhelm Busch als Dichter der Zeilen „Nur kein Ehrenamt" und zitierte den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss: „Demokratie lebt vom Ehrenamt."