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Zentrale Chemie-Tarifverhandlungen gestartet

Arbeitgeber fordern Krisen-Tarifvertrag

20.04.2010 -

Seit 20. April 2010, wird die Chemie-Tarifrunde mit den ersten zentralen Verhandlungen auf Bundesebene in Würzburg fortgesetzt. Vor Ostern konnte in den regionalen Tarifverhandlungen keine Annäherung erreicht werden. IG BCE und BAVC verhandeln für 550.000 Beschäftigte in 1.900 Unternehmen der chemischen Industrie.

Hansen: „Abschluss darf nicht zu einem Bumerang für die Branche werden!"

Ziel der Arbeitgeber ist der Abschluss eines Krisen-Tarifvertrags, der der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten in allen Punkten gerecht wird. BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen: „Wir brauchen ein Ergebnis, das nicht zu einem Rückschlag auf dem langen Weg aus der Krise führt. Der Chemie-Tarifabschluss 2010 darf nicht zu einem Bumerang für die Branche und ihre Beschäftigten werden."

Steigende Kosten sichern keine Jobs

Die Chemie-Industrie hat im letzten Jahr den heftigsten Produktionseinbruch seit Jahrzehnten hinnehmen müssen (2009: minus 10 Prozent). Dennoch konnte ein flächendeckender Arbeitsplatzabbau mit dem Einsatz von Kurzarbeit und mit den flexiblen Instrumenten des Chemie-Tarifs bislang verhindert werden. Dieser Erfolg hat die Unternehmen eine Menge Geld gekostet. Allein für die Remanenzkosten der Kurzarbeit ist den Arbeitgebern 2009 ein Aufwand von mindestens 250 Millionen Euro entstanden. Ein Drittel davon entfällt auf die tariflichen Zuschläge zum Kurzarbeitergeld.

BAVC-Verhandlungsführer Hansen: „Die Arbeitsplätze sind infolge der Krise weiter unter Druck. Das Ziel Beschäftigungssicherung darf deshalb nicht durch zusätzliche Belastungen für die Unternehmen gefährdet werden. Steigende Kosten sichern keine Jobs."

Kein Spielraum für Entgeltsteigerungen

Die Chemie-Arbeitgeber gehen davon aus, dass das Vorkrisenniveau nicht vor 2012 erreicht wird. „In dieser schwierigen Lage gibt es keinerlei Spielraum für Entgeltsteigerungen", betonte Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen. „Daran hat sich in den regionalen Verhandlungen nichts geändert, und daran wird sich auch jetzt nichts ändern. Die IG BCE muss die Krisen-Fakten zur Kenntnis nehmen und danach handeln. Jetzt zur normalen Tagesordnung überzugehen und zu sagen 'die Krise ist durch', wird der Lage nicht gerecht. Ich habe das Vertrauen, dass beide Tarifvertragsparteien diese Verantwortung erkennen ", so Hansen abschließend.

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