News

Impfung kaum genutzt

12.03.2010 -

Nicht einmal jeder zehnte Deutsche hat sich gegen Schweinegrippe impfen lassen. Das geht aus Daten des niedersächsischen Gesundheitsministerium hervor, die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorlagen. «Die Zahl liegt merklich unter der Impfrate einer normalen Grippesaison von rund 20 Prozent», erläuterte der Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministerium, Thomas Spieker. Niedersachsen hat derzeit den Vorsitz der Landesgesundheitsminister. Nach den vorläufigen Daten aus 13 Bundesländern lag die Impfrate je nach Land zwischen 4 und 10%.

Damit wurden nicht einmal 8 Mio. Dosen des Impfstoffs Pandemrix verbraucht. Außerdem ist auch deshalb so viel Impfstoff übrig, weil anders als zunächst gedacht bei den meisten Menschen keine Zweifach-Impfung nötig war. Nach harten Verhandlungen müssen die Bundesländer nun nur 34 Millionen der bestellten 50 Millionen Impfstoffdosen vom Hersteller Glaxosmithkline abnehmen. Damit sparen sie laut Spieker 133,3 Mio. € von den ursprünglich veranschlagten 416,5 Mio. €. Zudem gibt es nach dpa-Informationen unter anderem Verkaufsverhandlungen mit Pakistan. Ein Großteil der Impfstoffe müsse jedoch noch verfügbar bleiben, solange die Weltgesundheitsorganisation WHO ihre höchste Pandemiestufe 6 noch nicht aufgehoben habe, sagte Spieker. Die Länder wollen Impfstoff für 30% der Bevölkerung zur Verfügung haben - das wären 25 Mio. Dosen. Eine Impfstoffdosis kostet acht Euro.

Im Juli, als die Grippewelle um den Globus gezogen war, wollten sich noch 50% der Bundesbürger impfen lassen. Kurz vor dem Start der bundesweiten Impfaktion Ende Oktober war die Rate laut Emnid-Umfrage für den Nachrichtensender N24 auf 13% gefallen. Viele Befragte glauben nicht, dass eine Impfung notwendig ist. Außerdem war die Diskussion um möglicherweise gesundheitsgefährdende Impfstoffverstärker aufgeflackert.

Die endgültigen Zahlen zur Schweinegrippeimpfung in 16 Bundesländern sollen im April vorliegen. Sie könnten sich noch geringfügig erhöhen, weil etwa noch Daten aus betriebsärztlichen Impfungen hinzukämen, sagte Spieker.