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Bayer optimistisch für 2010

01.03.2010 -

Bayer zeigt sich nach einem unerwartet schwachen Jahr optimistisch und will bis zum Jahr 2012 kontinuierlich wachsen. "Wir haben 2009 erfolgreich beendet - und wollen künftig an die positiven Entwicklungen der vorherigen Jahre anknüpfen", sagte der scheidende Konzernchef Werner Wenning. 2009 verdiente Bayer wegen hoher Sonderaufwendungen und negativer Währungseffekten allerdings deutlich weniger als von Analysten erwartet. Auch die selbst gesteckten Ziele erfüllte das Unternehmen nur äußerst knapp. Entsprechend gerieten die Aktien in einem freundlichen Umfeld unter Druck.

Das vergangene Jahr war stark durch die Krise geprägt. Allerdings setzte sich die im dritten Quartal begonnene Erholung im Schlussquartal fort. Dabei sorgten ungünstige Wechselkursverhältnisse für Gegenwind. Für das erste Quartal zeichnet sich hier jedoch wieder Entspannung ab. Auch überraschend hohe Kosten für Umstrukturierungen, die Schering-Integration und Rechtsfälle schlugen 2009 negativ zu Buche. Der Gewinn sackte um rund ein Fünftel auf 1,36 Mrd. € ab, während der Umsatz um gut 5% auf 31,17 Mrd. € nachgab. Beim EBITDA sowie vor Sonderposten ergab sich ein Minus von 6,6% auf rund 6,47 Mrd. €. Analysten hatten vor allem beim Gewinn deutlich mehr erwartet.

Wenning zeigte sich für die Zukunft gleichwohl optimistisch: "In diesem Jahr wollen wir auf den Wachstumskurs zurückkehren und unsere Ertragskraft wieder steigern." Für 2010 rechnet er beim operativen Ergebnis (EBITDA vor Sonderposten) mit einem Anstieg in Richtung 7 Mrd. €. Der Umsatz dürfte bereinigt um mehr als 5% zulegen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie sei ein Anstieg um etwa 10% zu erwarten. Auch in den kommenden Jahren will Bayer weiter wachsen: Bis 2012 rechnet der Vorstand mit einem jährlichen Umsatzplus von bereinigt etwa 5%. Auch die Aussichten für das operative Ergebnis seien positiv. So solle das EBITDA vor Sonderposten im gleichen Zeitraum auf etwa 8 Mrd. € steigen.

Keine entscheidenden Neuigkeiten gab es in punkto Drei-Säulen-Strategie und externes Wachstum: "BMS (Materialscience) ist Teil unseres Kerngeschäftes", bekräftigte Wenning. Die Leverkusener sind eines der wenigen Unternehmen, das Pharma, Agrochemie und Chemie noch unter einem Dach vereint. Entscheidend für die Geschäfte sei ihre langfristige und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, sagte Wenning. Er will Bayer aber weiterhin durch externes Wachstum stärken. Dabei seien auch Milliardenbeträge machbar. Der designierte Wenning-Nachfolger Marijn Dekkers sieht bei Fusionen und Übernahmen keinen Zeitdruck: "Wir brauchen nicht sehr schnell etwas sehr Großes tun." Dekkers wird das Traditionsunternehmen ab Oktober führen.

Während die Umsätze im Gesundheitsgeschäft (Healthcare) und im Agrochemiegeschäft (Cropscience) neue Rekordhöhen erreichten, brachen die Erlöse bei den Kunststoffen (Materialscience) konjunkturbedingt um mehr als ein Fünftel ein. Dabei war das Jahr zweigeteilt: "Während zu Jahresbeginn weltweit extreme Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren, erholte sich das Geschäft im Jahresverlauf deutlich", sagte Wenning. Er rechnet mit einer weiteren konjunkturellen Erholung. "Die Auswirkungen des Einbruchs der Weltwirtschaft werden aber noch längere Zeit zu spüren sein."