Roche-Gewinn von Milliardenübernahme belastet
03.02.2010 -
Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat das abgelaufene Geschäftsjahr wegen der Komplettübernahme der Biotech-Tochter Genentech mit einem Gewinnrückgang abgeschlossen. Unter dem Strich fiel der Überschuss um 22% auf 8,5 Mrd. CHF. Vor Sondereffekten sei der Konzerngewinn allerdings um 9% auf 9,79 Mrd. CHF gestiegen. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld habe Roche ein sehr gutes Ergebnis erzielt, wird Konzernchef Severin Schwan zitiert. Der Absatz der beiden Sparten Pharma und Diagnostika seien erneut deutlich schneller als der Markt gewachsen. Dies dürfte auch die Aktionäre freuen, denn 2009 soll die Dividende um 20% auf 6,00 CHF je Aktie steigen.
Im laufenden Geschäftsjahr peilt Roche pro Anteilsschein ein zweistelliges Kerngewinnwachstum (vor Sonderposten) an, während das Verkaufswachstum im Pharmageschäft, Roches größtes Standbein und die Gruppe im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen soll. Dagegen soll der Umsatz des Grippemittels Tamiflu sinken, der 2009 aufgrund der erheblichen Nachfrage wegen der Schweinegrippe einen kräftigen Anstieg von 435% verbuchte. Roche rechnet mit einem Rückgang von 3,2 Mrd. CHF im Jahr 2009 auf nunmehr 1,2 Mrd. CHF für 2010.
Die Übernahme von Genentech hatt Roche sich rund 37 Mrd. € kosten lassen. 25% der Verschuldung aus der Komplettübernahme der Biotech-Tochter sollen bis Ende 2010 zurückgezahlt werden. Bis 2011 habe Roche das Ziel, jährliche Synergien aus der Integration von etwa 1 Mrd. CHF vor Steuern zu erzielen. 2009 wies Roche eine Nettoverschuldung von 23,9 Mrd. CHF aus.