Was den Reinraum mit dem Weltall verbindet: Cleanzone 2017
29.05.2017 - Eines der Top-Themen der kommenden Cleanzone, der internationalen Fachmesse mit Kongress für Reinraumtechnologie am 17. + 18. Oktober 2017 in Frankfurt am Main, ist die Bedeutung der Reinraumtechnik für die Erforschung des Weltraums.
Das Thema wird auch im umfangreichen Rahmenprogramm der Messe aufgegriffen und findet sich bspw. am Mittwochnachmittag im Kongressmodul „Measurement/Aerospace“ wieder.
Die zuverlässige Erforschung des Weltraums ist ohne Reinraumtechnik undenkbar. Damit Satelliten einwandfrei funktionieren, müssen sie frei von kleinsten Staubpartikeln sein. Denn Satelliten, die einmal im Weltraum sind, können nicht mehr gereinigt oder gewartet werden. Sonden, die bspw. den Mars nach Leben erkunden, dürfen keinerlei Spuren von Mikroorganismen aufweisen, um keine falschen Untersuchungsergebnisse zu liefern. Wichtig ist, dass keinerlei chemische Verunreinigungen wie Silikone freigesetzt werden, die ebenfalls die Produktion von Hightechprodukten beeinflussen können. Diese hohen Anforderungen können nur durch die Herstellung im Reinraum erfüllt werden.
Reinraumtechnik für den Weltraum
Wie im Reinraum für das Weltall produziert wird, präsentierte die Cleanzone auf der Sonderschau „Living in Space“ der Techtextil, der internationalen Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe, die vom 9. –12. Mai 2017 in Frankfurt am Main stattfand. Die Sonderschau wurde von der Techtextil in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Mit über 1.400 Ausstellern, die textile Innovationen für die verschiedensten Hightech-Industrien wie die Medizintechnik, die Luft- und Raumfahrt sowie die chemische und elektronische Industrie zeigten, bot die Techtextil eine hervorragende Plattform, um die Wahrnehmung des Themas Reinraumtechnik sowohl im In- als auch im Ausland zu stärken. Im Sonderschauareal der Cleanzone präsentierten sich unter anderem das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das Adriatic Institute of Technology (A.I.T.), Colandis, Alsico Hightech und Initial/Rentokil. Das Fraunhofer IPA bspw. zeigte einen Film über den neuen hochmodernen Reinraum, den das Institut für die ESA in den Niederlanden konzipiert hat. Dort soll unter anderem der Mars-Rover für die Mars-Mission „ExoMars“, gereinigt werden. Colandis präsentierte gemeinsam mit Clear & Clean eine textile Neuentwicklung für mobile Reinräume in der Mikrotechnologie-Produktion. Die Besucher konnten bei Initial/Rentokil Reinraumanzüge und Wischmopps für die Produktion im Reinraum sehen und Alsico Hightech zeigte eine Material- und Designstudie eines Reinraumanzugs, der durch modische Elemente überzeugt. Das Adriatic Institute of Technology stellte ein Schreibtischmodell seines mobilen Reinraums „Shellbe“ vor. Das Reinraummodul „Shellbe“ zeichnet sich dadurch aus, dass es in den unterschiedlichsten Regionen und unter extremen Bedingungen eingesetzt werden kann.
Ausblick auf die Cleanzone 2017
Neben der Weltraumforschung als Innovationsmotor in der Reinraumtechnik steht die Cleanzone 2017 im Zeichen digitaler und smarter Lösungen. Dazu gehören Automatisierungs- und Robotertechnik ebenso wie die Vernetzung der Messgeräte und der gewonnenen Daten. Außerdem wird es in Zukunft immer wichtiger den Reinraum flexibel auf neue Produktionen anzupassen, neue Maschinen schnell zu integrieren und die Produktionsanlagen am aktuellen Bedarf auszulegen. Digitale Lösungen spielen auch bei der Steigerung der Energieeffizienz eine wichtige Rolle, ein weiteres zentrales Thema der Cleanzone 2017. Eine immer größere Bedeutung nimmt die Simulation von Luftströmungen ein, um damit mehr Planungssicherheit im Vorfeld zu erhalten. Mehr Informationen zu diesen hochaktuellen Themen erhalten Besucher auf der Internetseite der Cleanzone unter der Rubrik „Top-Themen“ sowie auf der Messe bei den Ausstellern und im umfangreichen Rahmenprogramm.
Mit ihrem interdisziplinären Ansatz richtet sich die Cleanzone an alle Industrien, die im Reinraum produzieren und fokussiert gleichermaßen auf die Life-Sciences wie die Mikrotechnologie. Sie zieht Entscheider aus der ganzen Welt nach Frankfurt. Mehr als jeder dritte Fachbesucher reist von außerhalb Deutschlands zur Fachmesse. Das Produktangebot spiegelt die gesamte Wertschöpfungskette der Reinraumproduktion wider und reicht von Design, Bau und Planung über die Qualifizierung bis zum laufenden Betrieb sowie dem Monitoring. Zur Cleanzone 2016 kamen 86 Aussteller aus 12 Ländern und 759 Besuchern aus 35 Ländern. Im Oktober 2017 findet die Cleanzone in Halle 1.2 statt.
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