Vorlaufzeiten und Kosten drastisch reduziert
Faller Packaging optimiert für Pharmahersteller Beschaffung von Verpackungen
Pharmahersteller sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, von sinkenden Losgrößen und steigender Artikelvielfalt bis hin zu enormem Zeit- und Kostendruck. Das macht auch die Beschaffung von Packmitteln komplexer.
Mithilfe von Digitalisierung und Vernetzung können diese Prozesse schneller, effizienter und zugleich nachhaltiger gestaltet werden.
Die Pharma- und Healthcare-Branche zählt zu den größten und dynamischsten Wachstumsmärkten weltweit – u.a. wegen einer rapide wachsenden Weltbevölkerung und des demografischen Wandels hin zu immer älteren Gesellschaften.
Für die meisten Pharmahersteller ist das Marktumfeld auch deutlich volatiler geworden – bedingt durch zunehmenden internationalen Wettbewerb, neue Therapie- und Darreichungsformen sowie den Trend zu mehr Individualisierung.
Darüber hinaus sinkt die Time-to-Market, immer mehr Produkte kommen in immer kürzerer Zeit auf den Markt.
Dies hat auf das Produktionsverhalten der Branche gravierende Auswirkungen: Die Losgrößen einzelner Aufträge nehmen deutlich ab, während die Auftragsmenge ansteigt. Häufigere Änderungen und wechselnde Anforderungen im Produktionsablauf sind die Folge. Kürzere Vorlaufzeiten und eine hohe Kosteneffizienz sind zudem gefragt, um am Markt erfolgreich zu sein. All das führt dazu, dass die gesamte Supply Chain für die Herstellung pharmazeutischer Produkte erheblich komplexer wird – auch in Bezug auf die Beschaffung der zugehörigen Verpackungen. Die Digitalisierung der Lieferkette birgt ein riesiges Potenzial, um Produktions- und Logistikprozesse schneller, effizienter, zuverlässiger und nachhaltiger zu machen. Vielen Verantwortlichen in der Pharma- und Healthcare-Industrie wird das jedoch gerade erst bewusst. Dabei gibt es hier erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse, von denen die Unternehmen profitieren können.
Steigende Artikelvielfalt, sinkende Vorhersagbarkeit
Die zunehmende Individualisierung von Pharmazeutika führt zu einer steigenden Artikelvielfalt. Die oft kunden- oder länderspezifisch unterschiedlich gestalteten Sekundärverpackungen – also etwa Faltschachteln, Etiketten und Packungsbeilagen – sind davon besonders stark betroffen. Für Pharmaunternehmen wird es schwerer, ihren Bedarf an Verpackungen vorab korrekt einzuschätzen und Zeiten sowie Fertigungs- und Logistikabläufe entsprechend zu takten. Das kann zu unnötigen und vermeidbaren Kosten führen, etwa für Lagerräume, Transporte, Maschinenstillstände oder die Vernichtung von überflüssigen Materialien.
Mit dieser Herausforderung beschäftigte sich auch ein weltweit führendes Unternehmen aus der Pharmaindustrie, das in einem seiner Werke in Süddeutschland unter anderem Wundpflegeprodukte herstellt. Die steigende Nachfrage nach den Erzeugnissen ließ die Produktionsmenge am Standort Jahr für Jahr stetig wachsen – allerdings ohne dass dafür die Kapazitäten vor Ort erweitert werden konnten. Immer mehr Aufträge mit kleinen Losgrößen und kurzen Vorlaufzeiten führten zu Engpässen in der Produktion, verursachten unnötige Kosten und schränkten die Lieferfähigkeit und -zuverlässigkeit des Herstellers empfindlich ein.
„Die Losgrößen einzelner Aufträge nehmen deutlich ab, während die Auftragsmenge ansteigt.“
In der Pharma- und Healthcare-Industrie steigt die Komplexität entlang der gesamten Wertschöpfungskette – auch bezüglich der Verpackungen. Faller Packaging schafft mit dem Austausch, der Analyse und der Segmentierung umfassender prozessrelevanter Daten die Grundlage für eine Digitalisierung der Supply Chain.
Bestell- und Prüfprozesse vereinfacht
Faller Packaging mit Hauptsitz im baden-württembergischen Waldkirch liefert an den nahegelegenen Produktionsstandort des Pharmaherstellers schon länger Faltschachteln, Etiketten und Packungsbeilagen aus einer Hand – allerdings übermittelte der Kunde für jedes Produkt stets eine eigene Bestellung. Ein arbeitsaufwändiger und unnötig komplizierter Prozess. Hinzu kam, dass der Pharmahersteller alle eingehenden Waren einer strengen Qualitätsprüfung unterziehen musste – auch die Verpackungsbestandteile. Die Fläche, auf der die zu prüfenden Lieferungen zwischengelagert wurden, war jedoch begrenzt und regelmäßig überfüllt. Fehler bei der Zuordnung und teure Verzögerungen durch die Überlastung der Prüfabteilung waren die Folge.
Gemeinsam mit Faller Packaging machte sich das Unternehmen daran, den Beschaffungsprozess einfacher, effizienter und schneller zu gestalten. Im ersten Schritt wurden dafür die Aufträge für Faltschachteln, Etiketten und Packungsbeilagen produktbezogen gebündelt .Außerdem führte der Pharmahersteller mit seinem Zulieferer ein Vendor-Managed Inventory (VMI) ein. Faller Packaging übernahm dadurch die komplette Verantwortung für die Bestände seiner Produkte beim Kunden. Dieser teilt dazu die Bestands- und Absatzzahlen der jeweiligen Artikel mit. Statt Aufträgen für einzelne Bestellungen erhält Faller Packaging aus diesen Daten die Information, wann welches Produkt in welcher Menge benötigt wird.
Um auch den Qualitätssicherungsprozess zu optimieren, übernahm Faller Packaging als Certified Supplier die Prüfung der gelieferten Produkte. Eine erneute Prüfung im eigenen Haus war für den Pharmahersteller damit nicht mehr notwendig.
Die für die Produktion benötigten Verpackungen konnten nach einer kurzen Eingangskontrolle quasi just-in-time an die Abpacklinie geliefert werden. Durch diese Maßnahmen wurden die Vorlaufzeiten in der Produktion des Pharmaunternehmens im Schnitt um 65 % gesenkt und Ausgaben um etwa 400.000 EUR reduziert.
Autor
„Digitale Supply-Chain-Lösungen machen die Beschaffung pharmazeutischer Verpackungen schneller, kosteneffizienter und nachhaltiger.“