Von der klassischen Messe zur Business-Plattform
31.03.2013 -
Von der klassischen Messe zur Business-Plattform – Die Biotechnica öffnet vom 9. bis 11. Oktober zum 15. Mal ihre Tore. Europas größte Biotechnologie-Messe schlägt einen neuen Weg ein: Neben der Ankündigung, die Biotechnica zukünftig jährlich zu veranstalten anstatt wie bisher alle zwei Jahre trägt zudem ein neues Konzept dazu bei, dass die Messe als internationale Business-Plattform an Profil und Qualität gewinnt.
Mit dem künftigen Jahresturnus kommt die Deutsche Messe Hannover einem Wunsch der Aussteller entgegen, der weltweit wachsenden Branche in jedem Jahr ein internationales Forum für Neuheiten zu bieten.
Die wesentliche Neuerung im Biotechnica-Konzept ist jedoch die Wandlung von der traditionellen Messe zur Business-Plattform. Wissenstransfer und Networking spielen dabei eine bedeutende Rolle. Die Basis für effektives Business Networking bildet das neue Vier-Säulen-Konzept.
Die erste Säule ist das klassische Ausstellungsangebot, die zweite Säule das im Vergleich zu Vorveranstaltungen stark ausgeweitete internationale Konferenzprogramm.
Als dritte Säule bietet die Biotechnica eine hochkarätige Partnering-Veranstaltung. Sie schließt die Lücke im Angebot, indem sie nicht nur Raum für neue Geschäftskontakte bietet, sondern die Kontakte aktiv katalysiert. Die vierte Säule ist der European Biotechnica Award.
Dem neuen Konzept trägt auch der Umzug der Veranstaltung in die Hallen 8 und 9 im Süden des Messegeländes Rechnung. Der Vorteil dieser Hallen ist die direkte Anbindung an das moderne Kongresszentrum. Hier finden zum ersten Mal sämtliche Kongresse und Expertenveranstaltungen statt.
Die gesamte Welt der Biotechnologie
900 Aussteller aus 35 Ländern nutzen die Biotechnica 2007, um ihre neuesten Produkte, Konzepte und Services zu präsentieren. Alle großen Biotech-Nationen sind mit eigenen Pavillons dabei.
Dazu kommen Gemeinschaftsstände der Aussteller aus den USA und Asien/Pazifik. Thematisch sind alle Bereiche der Branche lückenlos vertreten - von Biotechnik-Grundlagen über Equipment, Bioinformatik und Services bis zu den fünf Anwendungsbereichen Pharma/Medizin, Industrie, Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt.
Treffpunkt für Wissenstransfer, Kooperationen und strategische Allianzen
Mehr als 20 Foren und internationale Kongresse bieten Entscheidungsträgern gute Voraussetzungen, um neue Geschäftsmodelle zu finden und Investitionsentscheidungen zu prüfen.
Die Kombination aus wissenschaftlichen Vorträgen, Firmen- und Produktpräsentationen und dem Biotechnica-Partnering schafft eine gute Basis für die Suche nach neuen Geschäftspartnern. Denn das Geschäft der Biotechnologie ist nicht nur das eines einzelnen Unternehmens, sondern vor allem das Geschäft der Kooperationen.
Daher wird die Anbahnung von Business-Kontakten professionell organisiert. Das Biotechnica-Partnering steht dabei ganz im Zeichen der „Drug Device Combination Therapy". Speziell in diesem Bereich sollen gezielt Firmen zusammengeführt werden, die im Geschäftsalltag nur schwierig zueinander finden können.
European Biotechnica Award
Bereits zum fünften Mal vergibt die Deutsche Messe Hannover diesen Preis an europäische Unternehmen aus Biotechnologie und Life Sciences, die sich durch viel versprechende Produkte und Services sowie damit verknüpfte Konzepte und Geschäftsideen auszeichnen.
Ziel des inzwischen mit 100.000 € dotierten Preises ist, das Engagement junger Biotech-Unternehmen in Europa zu stärken. Die internationale Jury hat drei Finalisten aus den 27 eingegangenen Bewerbungen ermittelt. Der Sieger unter den drei Finalisten wird auf der Preisverleihung im Rahmen der Eröffnungsfeier am 8. Oktober im Convention Center auf dem Messegelände Hannover bekannt gegeben. Zum Eröffnungsabend werden EU-Industriekommissar Günter Verheugen, der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff und Dr. Karl-Ludwig Kley, Chef des Darmstädter Pharmakonzerns Merck, erwartet.
Interview mit Stephan Ph. Kühne, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe Hannover über die Biotechnica.
CHEManager: Herr Kühne, was sind die Trendthemen in diesem Jahr?
S. Kühne: An der Grenze zwischen Biologie, Technologie und Pharmazie/Medizin liegt das diesjährige Top-Thema „Drug Device Kombinationstherapien". Das sind Kombinationsprodukte aus modernsten Wirkstoffen und maßgeschneiderten Applikationen.
Ein zukunftsträchtiges Feld, in dem der Kooperationsbedarf zwischen Unternehmen besonders hoch und gleichzeitig besonders schwierig ist, und das daher auch im Fokus der ersten Partnering-Veranstaltung steht.
Weitere Schwerpunkte in diesem Jahr sind die Bereiche Pharma/Medizin mit dem Zukunftsthema Regenerative Medizin. Ein wichtiger, stetig wachsender Zweig ist die Industrielle/Weiße Biotechnologie.
Grüne Biotechnologie, insbesondere Gentechnik und der Zweig Umweltbiotechnologie, spielt ebenfalls eine wachsende Rolle. Weitere Schwerpunktthemen sind Nanobiotechnologie und Mikrosystemtechnik.
Zu all den genannten Feldern präsentieren die Aussteller Technologien, Laborausstattungen und Dienstleistungen bis hin zu abstrakten bioinformatischen Lösungen.
Finden Besucher neben dieser stark inhaltlichen Ausrichtung auch noch die traditionellen Ausstellungsfelder?
S. Kühne: Selbstverständlich erwartet die Biotechnica-Besucher weiterhin ein breites Angebot an „Hardware". Sämtliche Schwerpunktthemen erfordern modernste Prozesssteuerung und Analytik.
Das Spektrum reicht von Komplettlösungen für neue Fragestellungen bis zu Optimierungsoptionen bestehender Systeme. Wer ein technisches Problem hat, wird hier auch in Zukunft eine Lösung dafür finden.
Unabhängig, ob er Säugetierzellen im 10.000 Liter-Maßstab fermentiert, monoklonale Antikörper herstellt oder automatisierte Lab-on-a-chip Systeme in der Lebensmittelanalytik betreiben möchte.
Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung der Messe ein?
S. Kühne: Der Wechsel in den Jahresturnus und die konzeptionelle Weiterentwicklung bieten alle Beteiligten, von der Forschung und der Politik über Start-ups bis zur Industrie, eine exzellente Möglichkeit, technologische Trends zeitnah zu präsentieren, zu verfolgen und kontinuierlich neue Geschäftskontakte aufzubauen - nicht zuletzt durch den Ausbau internationaler Fachkonferenzen und das professionelle Partnering.
Zudem ist die Ausrichtung der Biotechnica nicht mehr nur europäisch, sondern sie ist inzwischen auch global aufgestellt mit der Biotech China in Asien und im kommenden Jahr mit der Biotechnica America auch in den USA.
Welches Ziel verfolgen Sie mit der Globalisierung?
S. Kühne: Europa, Asien und Amerika sind die Biotechnologie-Standorte, an denen die Biotechnica in Zukunft ihre Kunden begleiten wird.
Mit der Biotech China konnten wir bereits im Juli eine gelungene Auftaktveranstaltung verbuchen. Sie ist eine Kooperation der bereits bestehenden chinesischen Veranstaltungen Biotechnica Asia, Biotech & Pharm China, ISCL sowie dem hochkarätigen Kongress Bio-Forum.
Dieser Zusammenschluss ermöglicht den Zugang zu sämtlichen Bereichen der Biotech- und Pharmaindustrie in Asien. Durch die Bündelung der Kompetenzen mit der amerikanischen Interphex entsteht im März 2008 ein amerikanischer Treffpunkt für international agierende Biotechnologie-Unternehmen aus den Bereichen Core Biotech, Equipment und Services.
Ziel der Zusammenlegung ist es, die Verschmelzung der Pharmaund Bioindustrie in den USA weiter voranzutreiben, um den gesamten Markt an einem Ort präsentieren zu können.