VAA – Einkommensumfrage 2017
Führungskräfte in Chemie und Pharma: Einkommen steigen moderat, Boni schwächeln
Im Jahr 2017 sind die Gesamteinkommen bei außertariflichen und leitenden Angestellten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen VAA-Einkommensumfrage.
Damit fiel der Anstieg etwas geringer aus als im Vorjahr, was vor allem am deutlich schwächeren Wachstum der Boni liegt: Während die Steigerung der Fixeinkommen mit 2,8 % sogar leicht zulegen konnte, betrug sie bei den variablen Vergütungsbestandteilen nur noch 3,2 %, was einem Rückgang von über 5 %punkten im Vergleich zu 2016 entspricht.
„Aus Sicht der hochqualifizierten Fach- und Führungskräfte in einer der Schlüsselbranchen in Deutschland kann der Gehaltsanstieg als durchaus maßvoll bezeichnet werden“, stellt der erste VAA-Vorsitzende Rainer Nachtrab fest. Hier zeige sich im Vergleich zu manch anderen Branchen ein verantwortungsvoller Umgang der Chemie- und Pharmaunternehmen mit ihren Gehaltsstrukturen.
Auch die aktuelle Einkommensumfrage bestätigt den Zusammenhang zwischen dem Gehalt und der Unternehmensgröße. „Die Gesamteinkommen in Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern liegen um 36 % über denen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern“, bestätigt der Vorsitzende der VAA-Kommission Einkommen Hans-Dieter Gerriets. Betrachte man ausschließlich die Bonusentwicklung, sei es umgekehrt. „Hier sind die Boni in den kleineren und mittleren Firmen um 5,3 % gestiegen, während die Großunternehmen im Schnitt nur 2,6 % Bonuswachstum geboten haben.“ Mit 3,6 % mehr Bonus lagen Unternehmen mit 1.000 bis zu 10.000 Mitarbeitern in der Mitte.
Insgesamt haben sich über 5.000 VAA-Mitglieder aus zahlreichen Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie an der Umfrage beteiligt. „Damit gibt die Gehaltsstudie des VAA einen deutschlandweit einzigartigen Überblick über die Chemie- und Pharmabranche“, hebt Nachtrab hervor. Wissenschaftlich begleitet wird die jährlich gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) durchgeführte Umfrage von der RWTH Aachen University.