TUIS: Hilfe von Chemie-Werkfeuerwehren bleibt gefragt
Gesamtzahl der Hilfsfälle in 2012 ging zurück
„TUIS zählt zu den festen Größen in der öffentlichen Gefahrenabwehr. Die Akzeptanz der Beratung durch Chemie-Werkfeuerwehren im Fall eines Transportunfalls ist seit Jahren unverändert hoch, auch wenn die Zahl der praktischen Hilfeleistungen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfleleistungssystem (TUIS) leicht rückläufig ist,“ kommentiert Dipl.-Ing. Rolf Haselhorst, Vorsitzender des Arbeitskreises TUIS im Verband der Chemischen Industrie (VCI), die Einsatzstatistik 2012. Danach ging die Zahl der Hilfsfälle von 1.144 auf 940 Einsätze zurück.
Beim Blick auf die Einsatzstufen zeigt sich ein differenziertes Bild: Mit 791 telefonischen Beratungen (2011: 927) blieb die Hotline auf hohem Niveau gefragt wie seit zwei Jahrzehnten. Die Beratungen am Unfallort gingen dagegen von einem Rekord-Höchststand 2011 (70 Beratungen vor Ort) auf 37 zurück. Der seit mehreren Jahren zu beobachtende langsame Rückgang bei der technischen Hilfe am Unfallort setzte sich fort: von 147 im Jahr 2011 auf 112 Einsätze.
„Wir sehen es als eine neue Herausforderung an, die Erfahrung der Chemie-Werkfeuerwehren allen anderen Feuerwehren anzubieten. Denn der demografische Wandel macht auch vor den öffentlichen Gefahrenabwehrkräften nicht halt. Für sie wird es immer anspruchsvoller, geeignete Nachwuchskräfte zu bekommen“, betont Haselhorst. „Viele junge Gefahrenabwehrkräfte haben angesichts ihres Alters und ihrer kurzen Dienstzeit glücklicherweise noch keine Transportunfälle mit Chemikalien erlebt. Hier bieten wir ihnen unser besonderes Know-how an.“
TUIS Statistik 2012
Bei der telefonischen Beratung dominieren Anfragen zu Zwischenfällen mit Chemikalien in Lagern mit rund 59% sowie Anrufe zu Unfällen auf Straßen mit 29%. Bei der Beratung am Unfallort stehen Lager beziehungsweise Anlagen mit 92% im Vordergrund. Technische Hilfe mit Spezialgerät wird von TUIS zu 54% in Lagern/Anlagen, zu 26% auf der Straße und zu 16% bei Unfällen im Schienenverkehr geleistet.
Spezialgerät kommt vor allem zum Einsatz, wenn es um Flüssigkeiten geht. Das ist in 73% der Einsätze der entsprechende Aggregatzustand der havarierten Stoffe, gefolgt von festen (22%) und gasförmigen Stoffen (5%). Nach Einschätzung der TUIS-Fachleute ist die Ursache von Unfällen, bei denen Hilfe geleistet wird, vor allem bei der Ladungssicherung (44%), bei Materialschäden (30%) sowie in Unfällen (26%) zu suchen.
Im vergangenen Jahr konzentrierten sich die TUIS-Einsätze 2012 vor allem auf Nordrhein-Westfalen (445 Einsätze) und Rheinland-Pfalz (283), gefolgt von Hessen (89), Bayern (43) sowie Brandenburg (26), Baden-Württemberg (24) sowie Niedersachen und Bremen mit jeweils 10 Einsätzen.
Das TUIS-Netzwerk ist eine Kooperation zahlreicher Werkfeuerwehren und Fachleute in der chemischen Industrie. Deren Unterstützung von der telefonischen Beratung bis zur technischen Hilfe am Unfallort kann von öffentlichen Gefahrenabwehrkräften über das Internet aus einer aktuellen Datenbank abgerufen werden www.tuis.org.
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