Stärkung der markterprobten Infrastrukturen
Interview mit Annik Dirkx, Pressesprecherin, Antwerpener Hafenbehörde/ Hafen Antwerpen
Wie die europäische Verkehrsinfrastruktur einzuschätzen ist und welche Rolle die Seehäfen für die chemische Industrie spielen, fragte CHEManager beim Hafen Antwerpen nach. Es antwortete Annik Dirkx, die Pressesprecherin der Antwerpener Hafenbehörde des Hafen Antwerpen. Die Fragen stellte Dr. Sonja Andres.
CHEManager: Frau Dirkx, Kombinierter Verkehr hilft, Ressourcen zu schonen. Doch bedarf es hierzu eines intakten Verkehrssystems. Sehen Sie in Bezug auf den Ausbau und die Instandsetzung europäischer Verkehrsinfrastruktur Handlungsbedarf?
A. Dirkx: Ja, es besteht ein Bedarf für die Entwicklung der europäischen Infrastruktur. Zum einen in der Instandhaltung, zum anderen im Ausbau aller Verkehrswege. Die nordwesteuropäischen Häfen, dazu gehören neben dem Hafen Antwerpen die Häfen Zeebrugge, Hamburg, Bremen/Bremerhaven, Rotterdam, Amsterdam, Groningen und Moerdijk, sprechen sich für die Stärkung der markterprobten und bestehende Infrastrukturen aus. Die Häfen sind für einen offenen Dialog mit der europäischen Kommission über die Zuteilung von Finanzmitteln, um Investitionen in der Hafen-Infrastruktur zu verwirklichen.
Die chemische Industrie mit ihren sehr ausgedehnten internationalen Supply Chains ist auf die Seehäfen angewiesen. Wie sind Sie derzeit aufgestellt, was die besonderen Belange der chemischen Industrie betrifft?
A. Dirkx: Der Hafen Antwerpen verfügt über das größte (Petro-) Chemie-Cluster in Europa. Umschlag, Industrie und Logistik gehen hier Hand in Hand. Sieben der zehn größten Chemieproduzenten der Welt sind in Antwerpen präsent. Die hohe Integration und Vielfalt in der gesamten Wertschöpfungskette in Antwerpen ist weltweit einzigartig.
Spezialisierte Logistikdienstleister im Hafen gewährleisten eine sichere und qualitativ hochwertige Lagerung sowie die Weiterverarbeitung von chemischen Produkten. Ausgezeichnete Verbindungen mit Übersee und dem europäischen Hinterland garantieren eine stabile Versorgung und den Transport von verarbeiteten Produkten. Auch die Tanklagerkapazität für Chemikalien wurde in den letzten Jahren vergrößert. Dadurch kann Antwerpen seine Marktposition im Bereich der Chemielogistik in Europa noch weiter ausbauen.