Anlagenbau & Prozesstechnik

Sicher raus zum Reinigen

Explosionsgeschützte Sprühdüse für die Reinigung im laufenden Wirbelschicht-Betrieb

06.02.2017 -

Glatt Ingenieurtechnik hat eine neue Sprühdüsensicherung entwickelt, die es ermöglicht, das Innenrohr bei laufender Prozessluft sicher auszubauen und zu reinigen.

Wenn im Wirbelschichtprozess unerwartet Qualitätsprobleme auftreten, zu große oder zu grobe Partikel bspw., kann das an der Veränderung des Sprühbildes der Düsen liegen. Auslöser eines veränderten Sprühbildes können klebrige oder kristallisierende Sprühflüssigkeiten wie Salze oder Zucker sein, aber auch hygros­kopische Produkte, die im Falle eines Anlagenstillstandes in der Anlage verblieben sind. Eine Sprüheinheit besteht aus einem flüssigkeitsführenden Innenrohr und einem druckgas- bzw. druckluftführenden Außenrohr. Beide sind mittels einer einfach lösbaren Verbindung fixiert. Müssen die Sprühköpfe gereinigt werden, darf aus Sicherheitsgründen das Innenrohr mit der Flüssigkeitsdüse erst dann aus der Sprühlanze gezogen werden, wenn die Druckluftzufuhr für die jeweilige Düse unterbrochen ist.
Gängige Schutzmaßnahmen gegen unzulässiges Demontieren während des Anlagenbetriebes sind bislang zusätzliche Fangseile oder -ketten, welche die Sprüheinheit bei Fehlbedienung abfangen, bevor sie aufgrund des anliegenden Drucks herausschießen kann. Der Schutz ist allerdings nur dann gegeben, wenn die Fangseile oder –ketten eingehängt sind. Je nach Anlagengröße und Anlagenlayout können sich die entsprechenden Sprüheinheiten auch in Kopfhöhe befinden, weshalb bei der Demontage ohne eingehängte Fangvorrichtung eine akute Gefahr für das Bedienpersonal besteht. Zudem kann die Sprüheinheit beschädigt werden.

Gesicherter schutzrechtlicher Anspruch
Die neue konstruktive Lösung von Glatt Ingenieurtechnik besteht aus geschützten Aussparungen und Fangstiften, die das Innenrohr nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip absichern und bisher bestehende Risiken hundertprozentig ausschließen. Vergisst der Operator, die Druckluft abzustellen, wird das Innenrohr in jedem Fall abgefangen. Ein durch die Druckluft verursachtes lautes Ausströmgeräusch signalisiert Handlungsbedarf. Bei anstehender Druckluft ist eine komplette Demontage des flüssigkeitsführenden Innenrohres nicht möglich. Erst nach dem Absperren der Druckluft kann das Innenrohr durch eine Hub-/Drehbewegung der Düse komplett entnommen werden. Die dadurch im verbleibenden Außenrohr entstehende Öffnung ist so klein, dass der laufende Produktionsprozess auch bei explosionsgefährlichen Produkten nicht gestoppt werden muss.
Kontinuierliche Wirbelschicht- und Strahlschichtanlagen mit mehreren Sprühdüsen laufen mit gleicher Produktqualität und Anlagensicherheit weiter. Die neue Düsensicherung spart Anlagenstillstände, erhöht die Personen-, Betriebs- und Arbeitssicherheit und reduziert mögliche Bedienfehlerquellen. Zudem kann das leere Außenrohr beim Wasch-Prozess gleich mitgewaschen werden. Mit der explosionssicheren Hygienedüse bietet Glatt Ingenieurtechnik nicht nur Neukunden, sondern auch Bestandskunden ein hygienegerechtes, einfach zu bedienendes und zeitsparend zu reinigendes Bauteil, denn vorhandene Glatt-Apparate lassen sich unkompliziert nachrüsten.

Verbesserte Produkteigenschaften mittels Wirbelschichttechnologie
Die Wirbelschichttechnologie zählt zu den wegweisenden Formulierungsverfahren im Lebensmittelbereich, um Produkteigenschaften zu beeinflussen und optimal für die industrielle Weiterverarbeitung einzustellen. Dabei werden die Feststoffpartikel mittels Luft in der Schwebe gehalten und mit flüssigen Stoffen wie Lösungen, Dispersionen, Emulsionen oder Suspensionen, alternativ auch Schmelzen, besprüht. Das Verfahren bietet eine Vielzahl von Prozess­optionen zur Herstellung von optimal verarbeitbaren und anwendungsspezifisch strukturierten Partikelsystemen aus Flüssigkeiten oder Pulvern. Darüber hinaus können im gleichen Apparat auch mehrere Verfahrensschritte ablaufen. Hochwertige und sensible Substanzen, bspw. Aktivstoffe wie Aromen, Enzyme oder Vitamine, können sprühgranuliert, verkapselt und mit einer funktionellen Hülle beschichtet werden, um sie transport- und lagerstabiler oder leichter dosierbar zu machen oder mit einem präzisen Freisetzungsprofil auszustatten.

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