Schnelle Detektion von Luftkeimen
BMBF Projekt „RAMADEK“
MCRT Micro CleanRoom Technology aus Heuchelheim entwickelt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „RAMADEK" gemeinsam mit Partnern unter der Federführung von EADS in München eine industrietaugliche Methode zur schnellen Detektion von Luftkeimen in industriellen Reinräumen.
Gemäß dem europäischen GMP Leitfaden (GMP: Good Manufacturing Practice), sollen in Produktionsstätten die in der Umgebungsluft vorhandenen Keime nach koloniebildenden Einheiten bestimmt werden. Dies wird sowohl bei Neuqualifikationen als auch bei jährlich vorgeschriebenen Requalifizierungen der Produktionsstätten gefordert. Speziell beim Betrieb pharmazeutischer Anlagen ist es zwingend notwendig, die in der Luft befindlichen Mikroorganismen zu bestimmen.
Bisher erfolgt dazu eine Probennahme vor Ort und anschließend eine Bebrütung von Kulturschalen in einem mikrobiologischen Labor. Das Ergebnis solcher Messungen liegt dann in der Regel erst nach ca. einer Woche vor. Viel zu lange und viel zu kostspielig für eine schnellstmögliche Freigabe von Anlagen für die Produktion sensitiver Medien oder beispielsweise die Freigabe von Operationssälen in Krankenhäusern, so Andreas Machmüller. Eine Messmethode, die Ergebnisse schnell und möglichst in Echtzeit liefert, steht bisher nicht zur Verfügung.
Zielsetzung
Im Rahmen der BMBF-Forschungsarbeiten zum Ramadek-Projekt soll nun eine Methode zur schnellen Identifizierung von einzelnen Mikroorganismen aus Luftproben mittels Raman-Spektroskopie ermöglicht werden. Die Raman-Spektroskopie als Detektionsmethode liefert detaillierte Informationen über den strukturellen Aufbau von Molekülen. Durch die unterschiedliche Raman-Signatur verschiedener Keime lassen sich diese anhand des Wellenlängenspektrums unterscheiden. Das hierzu geplante, zukünftige Schnellverfahren soll Aussagen über die Keimbelastung luftgetragener Mikroorganismen wie Bakterien, Sporen oder Pilze in kürzester Zeit liefern. Das als Projektziel angestrebte Messsystem zur optischen Nachweisführung von Organismen in der Luft beinhaltet die Kombination mehrerer komplexer Teilaufgaben: Probenentnahme und -handhabung, optische Detektion, Identifikation, Steuerung und Datenverarbeitung. Nach dem Projektende im Dezember 2013 sollen die Forschungsergebnisse dafür verwendet werden, marktfähige Analysegeräte zur schnellen Detektion von Luftkeimen zu entwickeln. Die vielfältigen Anwendungsgebiete des Ramadek-Systems finden sich in Krankenhäusern, in der Pharma-, Medizin- und Lebensmittelindustrie oder bei Sicherheitsaufgaben.
Kick-Off
Anläßlich des Startes dieses Forschungsprojektes besuchte der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Helge Braun, am 4. März .2011 das Unternehmen MCRT. Dr. Braun zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem Hightech-Potenzial. Im Anschluss an einen Rundgang durch die Fertigung überreichte Staatssekretär Braun eine Urkunde an die Geschäftsführer Andreas Machmüller, Dr. Michael Rüb und Dr. Thomas Billen über das frisch gestartete und vom BMBF geförderte Forschungsvorhaben im Forschungsverbund Ramadek. Geschäftsführer Machmüller hob seinerseits die wichtige Bedeutung der Partizipation an Forschungsverbünden hervor, die mit ihren Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufgestellt sind, und durch die gewonnenen Synergieeffekte den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig stärken.
Unter der Federführung der EADS Deutschland aus München gehören das Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die rap.ID Particle Systems (Berlin), das Robert-Koch-Institut in Berlin und die MCRT zum Forschungsverbund „RAMADEK".
Kontakt
MCRT Micro CleanRoomTechnology GmbH
Ludwig-Rinn-Str. 8 -16
35452 Heuchelheim
Deutschland