Raffinierte Aromen für pflanzliche Süßwaren
Clean Labelling und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit
Grüne Trends wie Clean Labelling und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit hinterlassen auch auf dem europäischen Süßwarenmarkt ihre Spuren: Die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten wächst merklich. Natürliche Extrakte wie Sensient Natural Extracts können Hersteller von veganen und vegetarischen Süßwaren dabei unterstützen, dieses Momentum bestmöglich für sich zu nutzen. Wer dabei gezielt gesundheitliche und ethische Aspekte hervorhebt, kann sein Markenbild stärken und mit seinen Produkten neue Käuferschichten erreichen.
Mit dem Schlagwort „The Plant Kingdom“ beschreibt das Marktforschungsunternehmen Innova Market Insights einen der wichtigsten Lebensmitteltrends des Jahres 2019. Der Markt für pflanzliche Produkte ist dieses Jahr stark gewachsen und deckt mittlerweile alle wichtigen Lebensmittel- und Getränkesegmente ab. Vegetarische und vegane Lebensmittel werden vor allem mit einem positiven Lebensstil und gesunder Ernährung in Verbindung gebracht und ziehen damit immer mehr Verbraucher an. Dies ist offenbar weltweit der Fall: Laut einer aktuellen Mintel-Umfrage wollen 55 % aller Chinesen, 48 % aller Franzosen und 43 % aller Brasilianer mehr Obst und Gemüse essen, um gesünder zu leben.
Jedoch werden die Ernährungsgewohnheiten in der modernen Informationsgesellschaft zusätzlich durch eine Reihe von Faktoren bestimmt, die über die Belange der eigenen Gesundheit hinausgehen. Mit ihrer Ernährung setzen sich immer mehr Käufer für das Allgemeinwohl ein – insbesondere für Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder Tierwohl. Auch die Anforderungen der Verbraucher an Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind gestiegen, denn ökologische und ethische Überlegungen spielen bei der Auswahl eines Produkts oft eine wichtige Rolle und beeinflussen somit auch die Markenbindung.
Aus diesem Grund bringen immer mehr Hersteller in verschiedenen Lebensmittelbereichen neue Clean-Label-Varianten auf den Markt, mit denen sie die natürlichen und sicheren Eigenschaften ihrer Produkte hervorheben oder ihr Portfolio grüner machen.
Auch die Süßwarenindustrie folgt diesem Trend seit einer Weile – und ist mit der Umsetzung von Fair-Trade-Standards in der Kakao-Lieferkette sogar richtungsweisend. Grüne Trends gewinnen immer mehr an Bedeutung, vor allem aufgrund der steigenden Nachfrage nach veganen Alternativen für tierische Zutaten wie Gelatine oder Milchprodukte. Ranbir Kooner, Marketing Manager EMEA bei Sensient Flavors, kommentiert: „So genannte ‚Frei von‘-Süßigkeiten mit natürlichen und einfachen Zutaten ohne künstliche Zusätze sind bei bewussten Verbrauchern zurzeit besonders beliebt – egal ob Veganer, Vegetarier oder Fleischesser.“
Europa: Vorreiter beim Thema Veganismus
Laut Datenerhebungen von Mintel sind vegane Produkte schon seit einigen Jahren eine der am schnellsten wachsenden Kategorien auf dem europäischen Süßwarenmarkt. Zwischen 2013 und 2017 hat sich die Anzahl an Produkten ohne tierische Inhaltsstoffe fast verfünffacht. 2017 machte diese Kategorie 5,5 % der gesamten europäischen Neuproduktentwicklungen aus. Die Anzahl der als „vegetarisch“ ausgezeichneten Produkte blieb in diesem Zeitraum auf dem europäischen Süßwarenmarkt gleich, 2017 waren rund 12 % aller neuen Produkte damit gekennzeichnet.
Bei den rein pflanzlichen Varianten ist Europa Spitzenreiter auf dem internationalen Süßwarenmarkt – etwa 60 % der weltweiten veganen Produkteinführungen entfallen auf diese Region. Die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit sind dabei von besonderer Bedeutung: Fast 60 % der über sechzehnjährigen Europäer glauben, dass es noch immer nicht genügend gesunde Süßigkeiten gibt. Über die Hälfte aller Befragten würde eine größere Auswahl an Süßigkeiten im Einzelhandel begrüßen, die ernährungsethische Aspekte berücksichtigen. Und 35 % wünschen sich generell eine größere Vielfalt veganer und vegetarischer Angebote auf dem Süßwarenmarkt.
Besonders jüngere Verbraucher interessieren sich stark für pflanzliche Ernährung und führen die „Clean Eating“ Bewegung an: Unter den Millennials und der Generation Z wünschen sich 40 % eine größere Auswahl an veganen und vegetarischen Süßigkeiten. Zwar bleibt die strikte vegane und vegetarische Ernährung nach wie vor eine Nische, jedoch liegen Flexitarismus und Alternativen zu Fleisch- und Milchprodukten bei allen Altersgruppen im Trend – besonders bei Eltern, die pflanzliche Süßigkeiten als gesündere Option für ihre Kinder ansehen.
Alles Geschmackssache
Vegane Ernährung wird oft mit begrenzten Auswahlmöglichkeiten und einfachem Geschmack gleichgesetzt. Doch gerade vegane und vegetarische Produkteinführungen bieten dem Süßwarenhandel die Gelegenheit, mit neuen Geschmacksrichtungen zu experimentieren. Laut Mintel würde fast jeder zweite Europäer die Einführung von Süßwaren mit ungewöhnlichem sensorischem Profil oder intensiven Aromen begrüßen – bspw. mit Superfrüchten oder extra saure Varianten. Kooner erklärt: „Verbraucher sind bei neuen Produkten experimentierfreudiger als bei klassischen Süßwaren. Dies können die Hersteller zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie auf neuartige Geschmackskompositionen setzen.“
So profitierte der Süßwarenmarkt 2018 bereits von ausgefallenen Geschmacksrichtungen und ungewöhnlichen Kombinationen: Lakritze mit Minze, Kokosnuss mit Heidelbeere, Kirsche mit Lavendel oder Eukalyptus mit Blutorange sind nur einige der jüngsten Innovationen, die allein in Deutschland eingeführt wurden. Immer häufiger werden auch Gewürz- und Kräuteraromen für Süßwaren verwendet (Quelle: nutritionaloutlook.com), ebenso Räucheraromen, die besonders oft in Desserts zum Einsatz kommen – und eine 150%ige Steigerung bei den Produkteinführungen verzeichnen konnten.
Zudem gewinnen Trends aus der Getränkeindustrie auch in anderen Bereichen der Lebensmittelbranche an Bedeutung. Für den europäischen Süßwarenmarkt ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten. So sind bspw. die Aromen von Grüntee oder Matcha seit einigen Jahren besonders in asiatischen Süßwaren beliebt. Mittlerweile werden auch in Europa Süßwaren mit frischen, tiefen und scharfen Teearomen immer stärker nachgefragt.
Darüber hinaus steigt das Interesse an raffinierten und exklusiven Geschmacksrichtungen für Erwachsene. Neueste Verbraucherstudien zeigen, dass an Premiumprodukte wie Gourmet-Weingummis und Süßwaren mit Alkoholaromen entsprechend hohe Erwartungen gestellt werden.
Die steigende Nachfrage nach neuen Geschmackserlebnissen ist eng mit dem Wunsch nach natürlichen und sicheren Zutaten verbunden. Laut Mintel werden in neuen Süßwaren künstliche Aromen zunehmend durch Säfte und natürliche Aromen ersetzt. Vegane Innovationen befördern überdies die Entwicklung alternativer Inhaltsstoffe, die Gelatine in Süßwaren ersetzen können. Dies gilt vor allem für Pastillen, Weingummis und Geleebonbons. Neben Pektinen, die meist in Kombination mit Fruchtsäften verwendet werden und seit langem eine pflanzliche Alternative darstellen, werden nun auch zunehmend Stärke und deren Derivate wie bspw. Dextrine verwendet. Letztere werden aus einer Vielzahl von Pflanzenquellen wie Mais, Kartoffeln oder Maniok gewonnen.
Positionierung von Marken
„Pflanzliche Süßwaren bieten das Potenzial, insbesondere die Verbraucher anzusprechen, die Wert auf bewussten Konsum legen. Sichere und transparente Inhaltsstoffe machen es möglich, das Markenimage zu verbessern und die Kundenbindung zu stärken. Egal ob ein Eigenmarkenunternehmen ein noch nie dagewesenes Produkt auf den Markt bringt oder ein multinationaler Konzern sein Portfolio erweitert – natürliche Extrakte helfen, Marken sicher, vertrauenswürdig und hochwertig zu positionieren“, so das Fazit von Kooner.
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