Anlagenbau & Prozesstechnik

Pharmastandort Deutschland

Erfolgreiche deutsche Pharmaindustrie

24.01.2018 -

Die deutsche Pharmaindustrie ist eine dynamisch wachsende Branche. Seit 2010 stieg die Produktion ­jährlich um über 3 % – und damit deutlich dynamischer als die übrige Chemie. 2016 erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 48,2 Mrd. EUR. 115.700 Menschen arbeiten deutschlandweit in der Pharmaindustrie – davon ­besonders viele in der Forschung und Entwicklung. Mit ihren innovativen Produkten ist die deutsche Pharmaindustrie international wettbewerbsfähig. Arzneimittel aus Deutschland sind weltweit gefragt.

Zwei Drittel ihrer Umsätze erwirtschaften die Unternehmen der Branche direkt mit Kunden aus dem Ausland. 2016 waren dies Verkäufe im Wert von über 32 Mrd. EUR.
Innovationen sind das Rückgrat der Branche und der Garant für den wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft. In keiner anderen Industriebranche ist der Anteil der Forscher an den gesamten Beschäftigten so hoch wie in der Pharmaindustrie. Auch bei der FuE-Intensität, d. h. dem Anteil des Umsatzes, der wieder in die Forschung gesteckt wird, belegt die Pharmaindustrie eine Spitzenposition. Dabei werden die Forschungsleistungen nicht nur von wenigen Unternehmen erbracht. 70 % der deutschen Pharmaunternehmen sind innovativ tätig, sei es durch permanente eigene FuE-Abteilungen oder durch anlassbezogene FuE-Aktivitäten.

Geringe Dynamik im Inlandsgeschäft
Deutschland ist insgesamt ein guter Standort für Pharmaforschung und -produktion. Aber: Der Gesundheitsmarkt in Deutschland ist auch stark reguliert und die Pharmaunternehmen werden durch gesetzliche Maßnahmen massiv belastet. Dementsprechend moderat entwickelten sich in den vergangenen Jahren auch die Inlandsumsätze. Zusätzlich wird der internationale Wettbewerb um Investitionen in die Pharmastandorte immer schärfer. Eine Folge davon: Der Importdruck nimmt zu.
Gute Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion werden deshalb immer wichtiger für den Pharmastandort Deutschland. Dabei ist die Planungssicherheit gerade für Investitionen in die langwierige Arzneimittelentwicklung entscheidend. Diese ist in Deutschland aber nicht immer gegeben. So gab es seit 1989 beispielsweise mehr als 20 Reformgesetze im Gesundheitssektor. Die Regulierungsdichte nahm dabei stetig zu. Das Festpreissystem, Rabattverträge und Zwangsabschläge sind nur einige der daraus resultierenden Hemmnisse. Wichtig für den Forschungsstandort der Zukunft sind darüber hinaus angemessene Patentlaufzeiten, ergänzende Schutzzertifikate, die steuerliche Forschungsförderung und ein gelebtes Innovationsprinzip

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