Neue Wege in der Prozessautomatisierung
NAMUR-Hauptsitzung hat Dezentrale Intelligenz im Fokus
Vor dem Hintergrund steigender Volatilitäten der Absatzmärkte und immer kürzerer Produktlebenszyklen offenbart das Konzept der starren Prozessanlagen zunehmend Schwächen. Die Zeit von der Planung über die Installation bis hin zur eigentlichen Inbetriebnahme wie auch die Kostenreduktion bei der Anpassung auf individuelle Produktionsmengen und -arten werden für Anlagenbetreiber zu kritischen Faktoren.
Time to Market und Modularisierung
Um den Marktanforderungen nach Schnelligkeit, Flexibilität und wirtschaftlicher Größenanpassung gerecht zu werden, bedarf es modularer Automatisierungssysteme mit offenen, standardisierten Schnittstellen. Nur so kann die Automatisierung der steigenden Flexibilität von zunehmend modular aufgebauten Prozessanlagen gerecht werden.
Die 77. NAMUR-Hauptsitzung, und mit ihr die Wago Kontakttechnik als Sponsor, widmet sich diesem Thema. „Dezentrale Intelligenz - Neue Wege in der Prozessautomatisierung" ist der Titel der Veranstaltung am 6. und 7. November 2014 in Bad Neuenahr; dabei geht es um einen konkreten Lösungsansatz für eine Prozessautomatisierung der Zukunft. Mit der NAMUR Empfehlung NE 148 „Anforderungen an die Automatisierungstechnik durch die Modularisierung verfahrenstechnischer Anlagen" steht dazu bereits ein wichtiges Grundlagendokument zur Verfügung.
Am ersten Tag der Veranstaltung wird in einem Plenarvortrag und weiteren fünf Workshops ein neues Konzept zur modularen, skalierbaren Prozessautomatisierung vorgestellt. Bestandteile sind das Engineering, die digitale Beschreibung von Prozessmodulen sowie eine offene, herstellerunabhängige Systemkommunikation und Schnittstellenarchitektur zur Automatisierung von Prozessanlagen mit dezentraler Automatisierung und/oder Package Units. Dabei wird auch ein deutlicher Fingerzeig an die Anforderungen von Industrie 4.0 zur wirtschaftlicheren Produktion individueller Mengen und Arten mit untereinander vernetzten Teilmodulen gegeben.
Weltweit beachtete Tagung
Die NAMUR, Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie, ist eine seit 1949 existierende und international aktive Vereinigung von Betreibern prozesstechnischer Anlagen. In Bad Neuenahr werden wieder über 550 Teilnehmer zur jährlichen NAMUR-Hauptsitzung erwartet, die damit eine der größten Veranstaltungen in der Prozessindustrie ist und weltweite Beachtung findet.
Der Sponsor Wago hat seine Ursprünge in der elektrischen Federverbindungstechnik und ist in diesem Bereich in seiner über 60 Jahre dauernden Firmengeschichte zu einem Weltmarktführer aufgestiegen. Seit über 20 Jahren ist das Unternehmen ebenfalls Anbieter von Automatisierungssystemen. Ausgehend vom ersten feinmodularen und feldbusunabhängigen I/O-System für die Feldebene in den 90er-Jahren entwickelte Wago dieses Portfolio zu einem vollständigen Automatisierungssystem für die Anforderungen der heutigen Anlagen in der Fertigungs-, Gebäude-, Energie- und Prozessindustrie weiter.
In den Workshops am Nachmittag des ersten Tagungstages werden aktuelle Themen der NAMUR-Arbeitskreise wie Security, Assistenzsysteme, Sensorik und Antriebstechnik diskutiert. Hierzu haben sich in diesem Jahr neben Kooperationspartnern auch Kollegen aus China mit ihren Beiträgen angemeldet.