Multifunktionstalent
Gleichzeitiges Kontrollsieben, Dosieren und Abfüllen von Spezialitäten in der Feinchemie
CITplus: AZO hat ein Abfüllsystem entwickelt, das Sieben, Dosieren und Abfüllen bei heiklen Mischaufgaben funktionell und wirtschaftlich miteinander kombiniert.
Gerade im Bereich der Feinchemie und Kosmetik findet bei speziellen Mischungen ein sehr hoher Wertschöpfungsprozess statt, hier geht es nicht um Masse, sondern um Klasse. Aus hochwertigen Rohstoffen werden mittlere bis kleine Chargen hergestellt, die es gilt in Dosen, Kartons, Fässer oder Säcke zu füllen. Die unterschiedlichen Gebindeformen fordern ein Höchstmaß an Flexibilität durch modulare Befülladapter. Oft wird in diesem Bereich auch mit Folien-Inlets gearbeitet, die es gilt staubdicht zu verschließen und so Produkt- und Bedienerschutz sicherzustellen. Zum Verschließen werden entsprechend modifizierte Schweiß- und Verschließeinrichtungen eingesetzt. Die eingesetzten Maschinen müssen daher sehr häufig umgerüstet werden und extrem hohe Anforderungen an Reinheit und Kontaminationsfreiheit erfüllen. Die Firma AZO, als führender Hersteller von Anlagen zur Mischerbeschickung, hat aufgrund wiederkehrender Nachfragen ein Abfüllsystem entwickelt, das die drei wichtigsten Anforderungen dieses Prozessschrittes funktionell und wirtschaftlich miteinander kombiniert: Sieben, Dosieren und Abfüllen.
Anforderung und Zielsetzung
Immer dort wo Mischungen von Schüttgütern in verhältnismäßig kleinen Auftragschargen flexibel hergestellt und abgefüllt werden müssen, kommt es weniger darauf an, hohe Abfüllleistungen zu erzielen, als vielmehr darauf, ein kompaktes, vielseitiges System nutzen zu können, das praktikabel diese Anforderungen des Kunden abdeckt. Insbesondere die Hersteller von speziellen Chemie- und Kosmetikprodukten vertreiben ihre Produkte in Mengen bzw. Gebinden, die sich auf Hochleistungs-Abfüllautomaten nicht wirtschaftlich handhaben lassen. Dabei ist der abschließende Prozessschritt vor der Übergabe in den Versand auch ein wesentlicher Schritt in Bezug auf die Qualitätssicherung. Eichgenaue Abfüllung, das sichere Ausschleusen von etwaigen Verunreinigungen und die Dokumentation stehen hier im Fokus der Hersteller.
Die Lösung
Zu diesem Zweck hat AZO die bewährten Wirbelstrom-Siebmaschinen Typ DA mit einer optimierten Abfüllwaage funktionell und bedientechnisch kombiniert. Keine andere Siebmaschine ist in der Lage, das eichgenaue Dosieren und das Aussieben von Fremdkörpern so zu erfüllen. Eine sinnvolle Ergänzung ist ein Permanentmagnet bzw. eine Magnetspule, die zusätzliche Absicherung gegen metallische Verunreinigungen bieten und diese automatisch ausscheiden. Konstruktive Details bei der Dosier- und Siebtechnik, eine ergonomische und vielseitige Abfülleinrichtung verbunden mit intelligenter Steuerung und Bedienung machen das System zu einer Lösung, die immer mehr Anklang im Bereich der Feinchemie und Kosmetik findet.
Funktion
Egal ob unmittelbar unter dem Mischer, einem Pufferbehälter, oder aus Containern heraus, kann die Einheit sinnvoll so angeordnet werden, dass sie das Schüttgut an geeigneter Stelle übernimmt. Das Rüsten der Maschine beschränkt sich auf den Einsatz des richtigen Siebkorbes, mit der richtigen Maschenweite, der je nach Produkt auszuwählen und einfach ohne Werkzeug zu wechseln ist. Je nach abzufüllender Gebindeform (Sack, Karton mit Inliner, Eimer usw.) kann die Abfülleinrichtung mit unterschiedlichen Befüllköpfen und Funktionen ausgerüstet werden. Auch diese lassen sich mit wenigen Handgriffen einfach austauschen.
Der Bediener pflegt seine Abfüll- bzw. Waagenparameter entweder lokal auf der Bedieneinheit, dies ist die Basisausstattung, oder kommuniziert diese mit einem übergeordneten Leitsystem. Je nach Anspruch können hier neben dem Bediengerät, unmittelbar an der Abfülleinheit, Schnittstellen zu Leitsystemen projektiert werden, die eine umfassende Kommunikation zur Dokumentation bzw. einen Datenaustausch ermöglichen. Bei Säcken bzw. Kartons mit Inliner erfolgt die Gebindezuführung ausschließlich manuell durch den Bediener an der Station. Dabei hat der Bediener für das Andocken des Gebindes an den Befüllkopf beide Hände frei und startet den eigentlichen Dosiervorgang mit einem Fußtaster. Das System erledigt die Dosierung vollautomatisch bis zum Erreichen des vorgegebenen Füllgewichtes und gibt das Gebinde dann automatisch wieder frei. Fremdkörper werden dabei ausgeschleust und kleinere Agglomerate durch den Wirbelrotor im Sieb einfach aufgelöst. Zur Abfüllung in starre Gebinde wie Eimer, kleine Fässer usw. wurde das System in Sonderbauform auch schon für den vollautomatischen Betrieb konzipiert. Das Siebsystem wird üblicherweise an eine Besaugungseinrichtung angeschlossen, um die verdrängte, meist staubhaltige Luft, gezielt abzuführen. Der Abfüllbereich im Radius von ca. 1 Meter um den Befüllkopf wird daher entsprechend der Atex Zone 22 behandelt und ausgeführt. Natürlich muss ein System mit beschriebenem Anspruch, auch einfach zu reinigen sein. Auch das ist eine Stärke der DA Siebmaschine mit Linearauszügen, die sich bei häufig wechselnden Mischungen ohne Werkzeug komfortabel öffnen und reinigen lässt. Die Abfüll-einrichtung inklusive Zubehör ist ebenfalls darauf ausgerichtet, hohe Hygieneanforde rungen zu erfüllen und ein einfaches Handling sicherzustellen. In Einzelfällen wurden bereits Sondersysteme für eine vollständige Inline-Nassreinigung ausgeführt.
Entkopplung vom eigentlichen Mischprozess
Falls die Mischerleistung höher ist, kann die Abfüllung der Fertigmischung auch in Container oder Big-Bags erfolgen. Diese Abfüllung erfolgt direkt aus dem Mischer. Die nachgeschaltete Wirbelstrom-Siebmaschine DA dosiert das Produkt in den Big-Bag oder Container und siebt gleichzeitig Verklumpungen aus. Mit einem Hubstapler werden die Container dann auf Aufgabestationen aufgesetzt, um z. B. eine halbautomatische Absackanlage zu beschicken.
Halbautomatische Absackung
Der Bediener dockt die leeren Säcke über eine Blähmanschette an den Abfüllstutzen an. Danach können die auf einer geeichten Waage stehenden Säcke exakt und staubarm befüllt werden. Probenahmen und ein Metalldetektor sorgen für einwandfreie Produkte. Nach dem Verschweißen des Folien-Inliners und des Papieraußensacks gelangen die Säcke auf ein schräges Transportband, das sie nach oben befördert. Der Bediener kann die Säcke in einer ergonomischen Höhe abnehmen und palettieren. Die Abfüllung erfolgt staubarm und kann von einem einzelnen Bediener durchgeführt werden.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Basisvariante dieser Abfülleinheit eine professionelle, bezahlbare Alternative zu improvisierten Lösungen darstellt, wie sie in diesen Bereichen oft zu finden sind. Sie ist flexibel einsetzbar, schnell zu reinigen und überschaubar in ihrer Technik. Sonderlösungen und Kombinationen mit nachgeschalteten Verfahrensschritten sind kundenspezifisch jederzeit machbar.
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