Mischen, Destillieren, Filtern und Abfüllen
Lösung für die Automatisierung modularer Prozessanlagen
Mit Dima (Dezentrale Intelligenz für Modulare Anlagen) hat Wago eine herstellerunabhängige Lösung für die Automatisierung modularer Prozessanlagen präsentiert.
Gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg hat Wago den im November 2014 erstmals vorgestellten Dima-Ansatz in einer prototypischen Anlage realisiert. Die Dima-Anlage von Wago besteht aus vier Modulen. Jedes Modul bildet dabei einen typischen verfahrenstechnischen Prozessschritt ab: Mischen, Destillieren, Filtern und Abfüllen. Jedes der vier Anlagenmodule ist mit einer eigenen Steuerung, einem PFC200 von Wago, ausgestattet.
Kundenindividuelle Dienste und Bedienbilder möglich
Über den PFC200 werden alle Abläufe innerhalb des Moduls gesteuert: Unter anderem die Kommunikation zu den Feldgeräten, die mittels unterschiedlicher Protokolle realisiert werden kann, die Überwachung von Verriegelungen innerhalb des Moduls sowie die Berechnung von modulinternen Regelkreisen.
Die Programmierung der Steuerungen erfolgt mittels der neuen Engineering-Software e!Cockpit von Wago. Durch die Verwendung von e!Cockpit kann der Modulhersteller das zur Integration des Moduls in eine Anlage erforderliche MTP (Module Type Package) automatisch aus dem Quellcode der Modulsteuerung generieren. Dabei können kundenindividuelle Dienste und Bedienbilder ausgewählt und exportiert werden.
Die Versorgung der Anlagenmodule wird über den Backbone realisiert, an den die Module sternförmig mit Versorgungsleitungen angeschlossen sind. Über diese Leitungen werden sowohl die erforderlichen Medien als auch alle erforderlichen Informationen transportiert. Im Backbone befindet sich entsprechend auch das Prozessleitsystem der Anlage. Es dient der Prozessführung, Visualisierung und Bedienung der Gesamtanlage. Die Kommunikation zwischen den Modulen und dem Leitsystem des Backbones erfolgt über OPC-UA.
Prozessleitsystem Zenon von Copa-Data
In der prototypischen Dima-Anlage wird das Prozessleitsystem Zenon der Firma Copa-Data eingesetzt. Zenon verfügt über eine MTP-Schnittstelle und liest darüber die erforderlichen Informationen des Moduls ein. Um diesen Vorgang so effizient wie möglich zu gestalten, haben Copa-Data und Wago gemeinsam ein MTP-Handling- und Managementsystem entwickelt, mit dem der Nutzer verschiedene MTPs einlesen und nachverfolgen kann, welche Artefakte im Prozessleitsystem durch welches MTP erzeugt wurden. Das sichert eine konsistente und fehlerfreie Arbeitsweise, die dem Anwender zu jeder Zeit den Überblick über den aktuellen Status quo seiner Anlage gibt.
Historie der dezentralen Intelligenz für Modulare Anlagen
Zur Hauptsitzung der Namur im November 2014 hat Wago gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg einen Ansatz für die Automatisierung modularer Prozessanlagen präsentiert. Dima (Dezentrale Intelligenz für Modulare Anlagen), verkürzt das Integrationsengineering einer Anlage deutlich und erleichtert einen späteren Umbau der Anlage. Herzstück des Dima-Ansatzes ist das MTP (Module Type Package): eine neue Definition für die Beschreibung von verfahrenstechnischen Anlagenmodulen. In diesem Modulbeschreibungsmodell wird die Information abgelegt, die zur anwenderunabhängigen Integration eines Anlagenmoduls in das Prozessleitsystem einer Anlage notwendig ist.
Im Frühjahr 2015 hatte sich die Interessengemeinschaft Namur dazu entschieden, den Dima-Ansatz von Wago zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Ziel soll es dabei sein, das von Wago vorgestellte MTP in den Bereichen Prozessführung, Visualisierung, Alarmmanagement und Diagnose aus zu spezifizieren.