Material der Zukunft
Polymere in der Medizintechnik
Innovation, Leistung, Qualität und Preis sind wichtige Faktoren, die die Verwendung von Polymeren in medizinischen Geräten beeinflussen. Schon heute wird in vielen Fällen auf Kunststoffe gesetzt. Im Vergleich zu anderen Branchen wie der Automobil- und der Baubranche ist
der Markt für Polymere im Medizinsektor zwar noch eher klein.
Einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Grand View Research aus den USA zufolge wird der weltweite Markt für Polymere im medizintechnischen Einsatz bis 2020 auf einen Wert von $ 17.05 Mrd. (rund € 12,55 Mrd.) bzw. mengenmäßig auf 7.149,8 kt steigen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 5,6 %. Die Werkstoffe Metall und Glas werden zunehmend durch die Produktsegmente PVC, Silikon, Styrol und TPE abgelöst werden. Diese jetzt in Fachportalen veröffentlichte Marktanalyse untermauert eine vom Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan im dritten Quartal 2012 veröffentlichte Studie, die alleine für den westeuropäischen Markt einen Anstieg der Umsätze von 602 auf über eine Mrd. Euro bis 2018 prognostiziert.
Polymere
Polymere mit höherer Chemikalien- und Schlagbeständigkeit sowie überlegenen mechanischen und thermischen Eigenschaften sind bereits heute das Material der Wahl für medizinische Applikationen wie medizinische Schläuche, Klebstoffe, Schmiermittel und bei der Wundbehandlung. Die Medizinbranche zeigt darüber hinaus wachsendes Interesse an Miniaturisierungen, Homecare und Ästhetik für medizinische Geräte. Polymere, die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Stärke aufweisen und in nahezu jeder Farbe erhältlich sind, entsprechen solchen Anforderungen. Zudem erfüllen sie die Nachfrage nach leichtgewichtigen, tragbaren und kleineren Geräten.
Actega DS setzt die TPE-Materialien, die unter dem Markennamen ProvaMed erfolgreich im Markt etabliert sind, für eine Vielzahl von Anwendungen ein. Hervorzuheben ist hier vor allem der Verzicht auf Gummi, Latex oder PVC. Auch für Anwendungen zur Verbesserung der Haptik (Soft Touch) oder als Dichtelemente sind derartige Materialien bestens geeignet. Dichtungselemente können dank der Mehrkomponententechnik und spezieller thermoplastischer Elastomere in einem Verarbeitungsschritt ohne nachträglichen Montageaufwand in einem Bauteil integriert werden. Eine gute Haftung von TPE wird auf Thermoplasten wie z. B. PE, PP, PS, ABS, PC und PA erzielt. Hierfür wurden aktuell die haftungsoptimierten TPE entwickelt. Diese Neuentwicklung zeigt deutlich verbesserte Haftungseigenschaften auf einer Vielzahl von Kunststoffen, die auch bei kontinuierlichem Medienkontakt und erhöhten Temperaturen aufrechterhalten werden.
Für die medizinische Unbedenklichkeit sorgt schon der Produktionsprozess, bei dem die Hauptbestandteile Styrol-Block-Copolymere (für die Elastizität), medizinisches Polypropylen (für die Härte), Additive (u. a. für die Gammastabilisierung), hochreines Weißöl (für die Weichheit) physikalisch vermischt werden. Unerwünschte Neben- oder Abbauprodukte wie bei chemischen Reaktionen können so nicht entstehen. Alle Materialien sind im Übrigen frei von Latex, Silikon und Phthalaten.
Die notwendigen Materialqualifizierungen hinsichtlich normativer, toxikologischer, biologischer und kundenspezifischer Anforderungen werden für alle Polymerkombinationen für den Einsatz in Medizintechnik und Pharmazie durchgeführt und belegt ... u. a. USP Class VI, ISO 10993-11 (Systemtoxizität) oder ISO 10993-10 (Sensibilisierung und Irritation).
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.provamed.de