Linearfüllmaschinen: Neue Generation setzt Maßstäbe
12.06.2012 -
ReinRaumTechnik - Die Aseptische Abfüllung ist heute aus der Getränkebranche nicht mehr wegzudenken. Denn sie erhält den natürlichen Geschmack und das Aroma ebenso wie wichtige Vitamine. Auf Konservierungsstoffe kann man komplett verzichten. Davon profitieren sowohl Hersteller als auch Verbraucher. Im Trend liegt bei der aseptischen Flaschenabfüllung eindeutig die Trockensterilisation. Eine neue Generation an aseptischen Linearfüllmaschinen erfüllt Anwendern so manches, was sie sich schon immer gewünscht haben.
Bedeutender Vorteil des Verfahrens der trockenen Sterilisation: Hier lassen sich unterschiedlichste Flaschen- und Verschlussvarianten zuverlässig sterilisieren. Dies gilt auch für das Verfahren der trockenen Sterilisation in der Innosept Asbofill-Maschinenbaureihe von KHS: Egal, um welche Flaschengrößen oder -formen es sich handelt, es findet stets eine gleichmäßige Beaufschlagung aller Oberflächenbereiche statt. Erreicht wird damit eine sichere Sterilisation selbst bei gerippten, geprägten und rechteckig gestalteten Flaschen oder bei Flaschen mit stark strukturierten Oberflächen. Zur Anwendung gelangt für das Verfahren der trockenen Sterilisation Wasserstoffperoxid (H2O2). H2O2-Aerosol wird in die Kunststoff-Flaschen ein- bzw. auf die Verschlüsse aufgesprüht und nach der Kondensation auf der Flaschen- bzw. Verschlussoberfläche durch sterile Heißluftzuführung wieder entfernt. Das Ergebnis: trockene und sterile Flaschen- und Verschlussoberflächen. Die bei der Nasssterilisation notwendige Entsorgung des Sterilisationsmittels Peressigsäure entfällt. Zudem wird kein Wasser verbraucht. Trockensterilisation schont also auch einen der wichtigsten Rohstoffe der Zukunft.
Gegenüber klassischen Nassaseptikverfahren ist das notwendige Sterilraumvolumen bei Anwendung des Verfahrens der trockenen Sterilisation deutlich reduziert. Und dies bedeutet allerhöchste aseptische Sicherheit. Ein weiterer Vorteil der Innosept Asbofill Maschinen: Zwischensterilisationen sind nicht notwendig. Der empfohlene Produktionszyklus liegt - ganz an dem jeweils abzufüllenden Produkt orientiert - zwischen 48 und 72 Stunden.
24.000 Flaschen pro Stunde
Aseptische Linearfüllmaschinen decken generell ein niedriges bis mittleres Leistungsspektrum ab. So verarbeitet die Innosept Asbofill ABF 611 von KHS bis zu 12.000 Kunststoff-Flaschen pro Stunde und ist speziell für den unteren Volumenbereich von 100-750 ml vorgesehen. Der Flaschendurchmesser darf dabei bis zu 85 mm, die Flaschenhöhe bis zu 240 mm betragen. Die Innosept Asbofill ABF 711 ist ebenfalls für eine Leistung bis zu 12.000 Kunststoff-Flaschen/h ausgelegt, verarbeitet jedoch standardmäßig 0,25-l- bis 2-l-Kunststoff-Flaschen-Varianten mit einem maximalen Durchmesser von 120 mm und einer maximalen Höhe von 350 mm. Wunschgemäß lässt sich das Spektrum an zu verarbeitenden Kunststoff-Flaschengrößen innerhalb der Maschinen erweitern. Beide Maschinentypen sind auch als Twin-Version erhältlich, wodurch sich die Abfüll-Leistung auf 24.000 Flaschen pro Stunde erhöht. Das Konzept kombiniert die Verwendung erprobter Basistechnologie mit der Reduzierung kostenintensiver Komponenten bei einer Leistungssteigerung auf kleinstem Raum.
Im Anschluss an den Prüfprozess gelangen die Kunststoff-Flaschen in die Sterilisationszone. Ist der Sterilisationsprozess beendet, wechseln die Flaschen zur Füllstation. Auch zwischen Sterilisations- und Füllprozess, welche in unterschiedlichen Gehäusen stattfinden, ist bei den Maschinen eine Zwischenwand installiert, die diese Bereiche der Aseptikzone voneinander trennt. Diese räumliche Trennung ragt bis zur Zellenleiste und beinhaltet ausschließlich Öffnungen für die Necks der einzelnen Kunststoff-Flaschen.
Für jeden etwas
Den Füllprozess übernehmen zweistufig arbeitende Freistrahl-Füllventile. Während des Füllprozesses besteht keinerlei Kontakt zwischen Kunststoff-Flasche und Füllventil. Die Volumenfüllung der Kunststoff-Flaschen über magnetisch-induktive Durchflussmessung gewährleistet präzise Füllmengen. Überfüllung ist nicht notwendig. So lässt sich Produkt einsparen. Steht die Umstellung auf eine neue Kunststoff-Flaschengröße an, Knopfdruck genügt.
Optional ist für Innosept Asbofill ABF 611 und Innosept Asbofill ABF 711 die Integration von Pulpedüsen in die Füllventile. Dies ist besonders dann angesagt, wenn Fruchtsäfte mit einem hohen Pulpeanteil verarbeitet werden sollen. Ganz an den abzufüllenden Produkten orientiert kann als weitere Option vor dem Füllprozess eine Stickstoffspülung und im Anschluss an den Füllprozess die Beaufschlagung des Kopfraumes von Kunststoff-Flaschen mit Stickstoff zum Tragen kommen. Dies ist vor allem bei sauerstoffempfindlichen Getränken, wie zum Beispiel Vitamin-C-haltige Getränke sinnvoll. Ebenfalls optional: die Einbringung eines Tropfens Flüssigstickstoffs in den Kopfraum befüllter Kunststoff-Flaschen, ein Doppelfilter im Ventilknoten oder die Codierung der Kunststoff-Flaschen.
Eine Entscheidung, die der Anwender frühzeitig treffen muss: Soll es die Versiegelung oder der Schraubverschluss sein? Dabei handelt es sich um eine Fragestellung, die sich zumeist branchenspezifisch beantworten lässt. Denn während im Molkereibereich überwiegend die Versiegelung gefordert wird, kommt in der Fruchtsaftbranche praktisch nur der Schraubverschluss zum Einsatz. Als Sonderlösung ist die Verwendung beider Verschlusssysteme in einer Maschine denkbar.
Im Anschluss an die Verschliessereinheit folgt die optische Verschlusskontrolle. Danach takten die Flaschen bis zu einer Position, in der sie mittels Greifersystem aus der Zellenleiste entnommen und auf den Transporteur abgesetzt werden. Nach der aseptischen Füllmaschine folgt die für eine aseptische Abfüll-Linie obligatorische Dichtheitskontrolle.
Gegenüber der Vorgängergeneration ist bei der Innosept Asbofill ABF 611 bzw. der Innosept Asbofill ABF 711 die Sterilisationszone durch eine Verringerung von Komponenten vereinfacht. Zum Beispiel gelangt für sämtliche Trocknungslanzen nur noch ein Servomotor zum Einsatz - was die Wartung vereinfacht und die Betriebskosten reduziert. Eine weitere Verbesserung betrifft die Zugänglichkeit der Maschine. Im Bereich der Messinstrumente sind für beide Maschinenreihen ausschließlich Komponenten neuester Generation vorgesehen.
In der aseptischen Welt muss sich jeder Einzelne konsequent an Regeln halten. Die beste maschinentechnische Ausrüstung nützt nichts, wenn wesentliche Verhaltensregeln unberücksichtigt bleiben. Um dieses Bewusstsein zu schärfen, werden alle Personen geschult, die in Berührung mit der Anlage kommen. Für sie geht das Programm bei den Grundlagen zur Aseptik angefangen über Pflege- und Wartungsmaßnahmen bis hin zur Schulung am Bedienterminal.
Aus einem Guss
Alles aus einer Hand - auch dies ist ein wesentlicher Grundsatz im aseptischen Betrieb. Denn damit gibt es keine Schnittstellenproblematik. So bietet KHS nicht nur Know-how zu aseptischen Lösungen, sondern über den gesamten aseptischen Prozess hinweg. Dazu zählt ein Komplettpaket an Getränke-Processing. Angefangen beim Zuckerhandling über die Getränkeproduktion, die Pasteurisierung und Sterilisierung der Produkte bis hin zur CIP-Reinigung.
KHS bietet mit der neuen Generation aseptischer Linearfüllmaschinen eine technische Lösung, wie die Branche sie fordert. Hohe Sicherheit geht Hand in Hand mit großer Flexibilität. Der einfache und schnelle Wechsel von Produkt- und Flaschenvarianten erfüllt die Anforderung, immer häufiger zahlreiche Produktvarianten bei kleinen Chargengrößen auf der gleichen Linie ohne Effektivitätseinbußen abzufüllen.
Durch ein umfassendes Paket an Optionen, die in Innosept Asbofill-Maschinen auch nachträglich integrierbar sind, ist diese Maschinengeneration für Gegenwart und Zukunft bestens gerüstet.
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