Lanxess produziert Pigmente nachhaltig in einem weltweit einzigartigen Prozess
03.03.2015 -
Für den Spezialchemie-Konzern Lanxess gehören nachhaltige Produkte und Prozesse zum Selbstverständnis. Verfahren werden ressourcen- und umweltschonend, sicher und nachhaltig gestaltet sowie kontinuierlich verbessert. Durch modernste Abgas- und Abwasserreinigungsanlagen in den jeweiligen Chemieparks werden Emissionen vermieden, wo immer es möglich sei, verspricht der Marktführer für anorganische Pigmente. Als Beispiel für Ressourcen schonende Produktionsverfahren gilt der Laux-Prozess in Krefeld-Uerdingen. Das Verfahren ist weltweit einzigartig in der Nutzung von Reaktionswärme. Und wird nun nach China exportiert.
Für den Geschäftsbereich Inorganic Pigments (IPG) sei Nachhaltigkeit jedoch mehr als Umweltschutz und die Schonung von Ressourcen, heißt es in der Konzernzentrale. Die Business Unit erweitere stetig ihre Kapazitäten und optimiere Prozesse. Die Erfahrung könne so auch bei der Errichtung neuer Standorte einfließen, wie beispielsweise beim Neubau einer Anlage in Ningbo, in der chinesischen Küstenprovinz Zhejiang. Das nach modernsten Umweltstandards ausgerichtete Werk für Eisenoxid-Rotpigmente sowie eine Misch- und Mahlanlage für Pigmente sollen im vierten Quartal 2015 fertig gestellt sein und die Produktion Anfang 2016 aufnehmen. IPG wird dort Rotpigmente nach einem besonders nachhaltigen Penniman-Verfahren herstellen. Mit dem besonders energieeffizienten Prozess, verbesserter Wasseraufbereitung und Abgasreinigung wird die Anlage im Chemiepark Ningbo Petrochemical Economic & Technological Development Zone (NPEDZ) höchste Umweltstandards erfüllen. Das Industrieareal mit dem zweitgrößten Hafen Chinas verfügt über hervorragende Infrastruktur und logistische Anbindung. Das größte Terminal für flüssige Chemikalien in China ist dort angesiedelt.
Eisenoxid-Farbpigmente aus Uerdingen
Das Prinzip Nachhaltigkeit hat bei dem Kölner Unternehmen eine lange Tradition. Seit 85 Jahren setzen Bayferrox-Eisenoxide aus Krefeld-Uerdingen rund um den Globus farbige Akzente. Kunden unterschiedlichster Industrien vertrauen auf diese Pigmentqualitäten. Seit dem Start der Produktion im Jahr 1926 haben insgesamt über 12 Mio. t der Qualitäts-Farbpigmente das Werk am Niederrhein verlassen, das das größte seiner Art weltweit ist. Diese Menge entspräche dem Transportvolumen eines rund 4.200 km langen Güterzuges. Der Spezialchemie-Konzern zählt mit weltweiten Kapazitäten von über 350.000 t/a international zu den Topherstellern dieser Pigmente. „Wir konnten unser Geschäft überproportional ausbauen. Um das Wachstum unserer Kunden nachhaltig begleiten zu können, werden wir unsere Investitionen an allen Standorten weiter forcieren", erklärt Jörg Hellwig, Leiter der Business Unit Inorganic Pigments.
Weltweit steigende Nachfrage verlangt nach weiteren Investitionen an allen Standorten
Kompetenz aus 85 Jahren Erfahrung sind die Basis für das heute global operierende Produktions-, Vertriebs- und Servicenetzwerk der Business Unit. Neben Uerdingen werden die Bayferrox-Pigmente auch in Brasilien und in China produziert. An allen Standorten wurden Millionen-Investitionen in die Prozessoptimierung und Erweiterung der Kapazitäten getätigt. „Nur so sind wir weltweit in der Nähe unserer Kunden und können die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Eisenoxid- und Chromoxidpigmenten bedienen", so Hellwig. Der Markt wächst weltweit weiter stark an. Einer der wichtigsten Gründe hierfür ist der Trend zur Urbanisierung, insbesondere in den BRIC-Ländern. Von ihm profitieren die Bau- sowie die Farb- und Lackindustrie, die zu den wichtigsten Abnehmern zählen. „Für diese Branchen sind unsere Pigmente aufgrund ihrer Lichtechtheit, Wetterstabilität, chemischen Beständigkeit und Umweltfreundlichkeit unentbehrlich", so Hellwig. Weit über 100 verschiedene Farbtöne sind inzwischen im Sortiment. Und die Zahl wird weiter wachsen.
Krefeld-Uerdingen - Herz des Pigmentgeschäftes
In Krefeld-Uerdingen schlägt das „Herz" des weltweiten Geschäftes mit anorganischen Farbpigmenten. An dem Standort befinden sich auch die Geschäftsführung, Forschung & Entwicklung und das globale Marketing-, Produkt- und Supply Chain Management. Eingebettet ist das Werk in einen hochmodernen Chemiepark mit eigener Feuerwehr, Krankenhaus und sonstigen Einrichtungen. Die Herstellung von Bayferrox hat in Uerdingen einen rasanten Aufstieg erlebt. 1926, im Jahr des Produktionsbeginns, lag der Absatz der Pigmente noch bei 1.200 t. Heute liegt das Produktionsvolumen bei rund 280.000 t/a. Die Pigmente werden sowohl nach dem Laux-Verfahren als auch im Fällungsprozess hergestellt. Die Anlagen für beide Verfahren sind die größten ihrer Art weltweit. Die Logistik am Standort ist speziell auf diese Volumina ausgerichtet, um die Belieferung von Endkunden und Distributionspartnern zu sichern. Bis zu 1.600 t Pigmente können täglich versandt werden.
Weltweit einzigartiges Herstellungsverfahren
Ein herausragendes Beispiel für einzigartige und Ressourcen schonende Produktionsverfahren ist der Laux-Prozess in Krefeld-Uerdingen. Das Verfahren ist beispielhaft in seiner konsequenten Nutzung der bei der chemischen Umsetzung entstehenden Reaktionswärme. Diese wird zur Erzeugung von Dampf oder warmen Wasser genutzt, mit dem Eisensulfate aufgelöst oder Pigmente gewaschen werden. Ergebnis ist ein Verfahren, das so gut wie ohne von außen zugeführte Wärme auskommt und dessen Energieeffizienz derzeit nicht zu übertreffen ist. Nachhaltige Produktionsverfahren, wie sie in den vergangenen Jahren propagiert werden, sind für das Pigmentgeschäft seit Jahrzehnten bereits Kernkompetenz und Selbstverpflichtung.