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KWK-Kraftwerk im Chemiepark Gendorf wird umfassend modernisiert

26.10.2016 -

Im Chemiepark Gendorf wird kräftig investiert: Unternehmen wie Clariant und Klöckner Pentaplast erweitern ihre Produktionsanlagen. Standortbetreiber InfraServ Gendorf (ISG) macht derweil seine Infrastruktur zukunftsfest und stemmt die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte: Die umfassende Modernisierung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) zur Strom- und Dampfversorgung für den Chemiepark. Der 30 Mio. EUR teure Umbau erfolgt bei laufendem Betrieb.

Anlass für das gewaltige Modernisierungsprojekt bot zunächst das Herzstück des Kraftwerks: Nach 14 Jahren Dauereinsatz und knapp 123.000 Betriebsstunden näherte sich die Gasturbine langsam dem Ende ihres Lebenszyklus. Angesichts des wachsenden Produktionsvolumens am Standort nutzte man diese Gelegenheit für eine Modernisierung des gesamten Kraftwerks, um die Unternehmen auch in Zukunft kostengünstig und zuverlässig mit Energie und Medien zu versorgen. Die Modernisierung ist dabei Teil eines mehrjährigen Nachhaltigkeitsprogramms mit einem Volumen von über 130 Mio. EUR mit dem derzeit die Infrastruktur des größten Chemieparks Bayerns fit für die Zukunft gemacht wird.

Mit modernster Technik in die Zukunft

Rund zweieinhalb Jahre dauerte die gründliche Planungsphase des Modernisierungsprojekts rund um das  Kraftwerk. Zu den Maßnahmen zählen dabei nicht nur die Neuanschaffung der Gasturbine aus dem Hause Siemens, sondern auch die Modernisierung des Abhitzekessels sowie die Installation einer neuen Dampfturbine. Zusätzlich entsteht eine komplett neue Messwarte neben dem Kraftwerkgebäude – ausgestattet mit modernster Prozessleittechnik. Die neuen Kraftwerkanlagen sind passgenau für den Bedarf des Chemieparks dimensioniert, die neue Gasturbine erlaubt eine flexible Stromerzeugung je nach aktueller Auslastung. „Außerdem können wir die von unseren Kunden benötigten und von uns selbst produzierten Medien wie bspw. Dampf, Sauerstoff oder Druckluft durch die gesicherte eigene Energieerzeugung auch weiterhin zu marktgerechten Preisen anbieten“, erklärt Karsten Groß, Bereichsleiter Ver- und Entsorgung, die Vorteile der neuen KWK-Anlage. Der Einbau von Turbinen neuesten Typs und die moderne Steuerungstechnik sorgen dafür, dass der ohnehin bereits hohe Wirkungsgrad optimal genutzt wird und die Emissionen weiter sinken – deutlich unter den kürzlich verschärften Grenzwerten des neuen Bundesimmissionsschutzgesetzes.

Modernisierung voll im Zeitplan – trotz laufendem Betrieb

Im Oktober wurde der Einbau der neuen Gasturbine abgeschlossen. Das Projekt liegt damit im Zeitplan und wird voraussichtlich im März 2017 beendet. Als nächstes folgt der Austausch der Dampfturbine. Parallel laufen die Bauarbeiten an der Messwarte. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung kann es schnell zu Zeitverzögerungen kommen – besonders wenn der Betrieb im Chemiepark nicht gestört werden darf. Umso mehr freue ich mich gemeinsam mit meinem Projektteam darüber, dass wir voll Plan liegen. Die zweieinhalb Jahre lange Planungsphase macht sich jetzt bezahlt“, sagt Albert Schauer, bei dem als Projektleiter alle Fäden zusammenlaufen. „Die enge Verzahnung von Engineering, Technikteams und eigenen Kraftwerkspezialisten bewährt sich einmal mehr.“

Hohe Planungsqualität und effiziente Abstimmung

Eine große Herausforderung für das gesamte Projektteam liegt darin, die Arbeiten im Bestand und während des laufenden Betriebs umzusetzen. Punktgenaue Projektplanung und präzise Absprachen ergänzen sich deshalb mit dem Einsatz moderner, virtueller Anlagenplanungstools. So wurde mittels Laser-Scan ein fotorealistisches 3D-Modell des Kraftwerks erstellt, um die Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen präzise planen zu können. Auch in den Abstimmungsmeetings zwischen den involvierten Ingenieuren, Technikern und Kraftwerksexperten von InfraServ Gendorf kam dieses 3D-Modell laufend zum Einsatz, um Planung und Realität abzugleichen sowie die einzelnen Prozessschritte vorab durchzuspielen. Böse Überraschungen bei den Baumaßnahmen ließen sich dadurch weitgehend verhindern. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: alle Anlagenpläne liegen nun bereits komplett digitalisiert vor. Daran können durch die geschaffenen Schnittstellen zwischen dem ISG-Engineering und der Instandhaltungstochter InfraServ Gendorf Technik zukünftige Instandhaltungsmaßnahmen nahtlos anknüpfen.

Für ISG-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer ist das Kraftwerkprojekt ein Meilenstein für die Attraktivität des Chemiestandorts: „Die Unternehmen erhalten auf Jahrzehnte hinaus Versorgungs- und Planungssicherheit. Und wir stellen erneut unter Beweis: Wir sind ein attraktiver Chancenstandort mit viel Entwicklungspotenzial für die hier angesiedelten Unternehmen.“ (op)

Kontakt

InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG

Chemiepark Gendorf, Industrieparkstraße 1
84508 Burgkirchen
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