InfraLeuna baut die Infrastruktur aus
35 Mio. EUR für Modernisierung
ie Unternehmen am Chemiestandort Leuna erweitern ihre Anlagen und wir wachsen mit“, bringt Christof Günther, Geschäftsführer der Servicegesellschaft InfraLeuna, die Entwicklung des letzten Jahres auf den Punkt. „Neun Firmen haben im Zeitraum seit 2017 für den Neubau oder die Erweiterung von Anlagen insgesamt mehr als 500 Mio. EUR investiert bzw. für dieses Jahr angekündigt“, resümiert Günther im Gespräch mit Oliver Pruys.
Bei den Kunden sind bedeutende neue Anlagen in Betrieb gegangen, bspw. die Benzolextraktion, ein Gemeinschaftsprojekt von Domo Chemicals und der Total Raffinerie Mitteldeutschland. Diese Investition stärkt vor allem den Stoffverbund am Standort Leuna. Die Fraunhofer Gesellschaft wird in diesem Jahr für mehrere Mio. EUR eine Wasserstoff-Elektrolyseplattform errichten. Weitere Unternehmen haben ihre Produktions- und Lagerkapazitäten erweitert. Desgleichen will Gasehersteller Linde dieses Jahr mit der Errichtung einer zweiten Wasserstoffverflüssigungsanlage starten und hierzu 35 Mio. EUR investieren.
Die gute wirtschaftliche Entwicklung der Firmen ist ein Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und zugleich ein positiver Impulsgeber für die Geschäftsbereiche der InfraLeuna. Mit neuen Anlagen und Erweiterungen stieg und steigt auch die Nachfrage nach Energie, Wasser, Lager- und Transportleistungen sowie weiteren Dienstleistungen. Sehr positiv wurde von den Unternehmen bspw. die Möglichkeit der Lagerung von Gefahrstoff-Container angenommen. „Die Lagermöglichkeiten stoßen bei unseren Kunden auf großes Interesse, so dass eine stetig steigende Auslastung zu verzeichnen ist. Die Einlagerung hier am Standort spart Transportwege und bringt Vorteile in Bezug auf Effizienz und Sicherheit. Zugleich bieten wir mit der Tank- und Kesselwagen-Reinigungsanlage synergetische Vorteile an“, unterstreicht Christof Günther.
Auch das Bahngeschäft hat sich im letzten Jahr nach Aussage des Geschäftsführers sehr gut entwickelt. Dies belegen die zunehmenden Bahntransporte auch außerhalb des Chemiestandortes. Infolge der positiven Geschäftsentwicklung plant der Standortbetreiber in diesem Jahr die Anschaffung von zwei neuen Lokomotiven sowie den Ersatz von Weichen und Gleisen, um die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur zu erhalten und zu steigern.
Auf Grund der wachsenden Straßen-Transporte wurde im letzten Jahr begonnen, die Abbiegespur an der Bundesstraße 91 zu verlängern und die Besucheranmeldung am Tor 6 zu modernisieren. Zur Optimierung und schnelleren Anmeldung wird zur Jahresmitte 2019 eine neue Software-Lösung installiert. Zudem soll die Lkw-Abfertigung durch weitere Automatisierung künftig schneller und effizienter möglich werden. Hier wird es in diesem Jahr noch einige Veränderungen geben. Neben dem Tor 6 erweitert das Serviceunternehmen auch die Zufahrt am Tor 12, um auch dort den wachsenden Verkehren zu entsprechen.
Wo produziert wird, da wird natürlich Energie und Wasser verbraucht. Für die Unternehmen im Werkteil 2 wird seit dem vergangenen Jahr Kaltwasser für verschiedene technologische Prozessen bereitgestellt. Durch die Verknüpfung von Kompressions- und Adsorptionskälteprozessen ist der Standortmanager in der Lage, den Kunden im Werkteil 2 besonders effizient Kaltwasser zur Verfügung zu stellen. Eine weitere neue und sehr effiziente Dienstleistung kommt Kunden im südlichen Bereich von Werkteil 1 zu Gute. „Durch den Ausbau unseres Steuerluftnetzes können wir nunmehr getrocknete Druckluft zu vorteilhaften Konditionen anbieten. Die Nachfrage nach diesem Produkt ist so hoch, dass wir aktuell auch die Erzeugungskapazitäten erweitern, um das weitere Wachstum bewältigen zu können“, freut sich Geschäftsführer Günther. Allein im Jahr 2019 plant der Betreiber rund 35 Mio. EUR für die Modernisierung und Erweiterung der Infrastruktur.