GKV fordert Fakten statt Emotionen und Desinformation beim Kunststoffrecycling
30.01.2019 -
Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) schaltet sich in die Debatte über die Qualität des deutschen Kunststoffrecycling-Systems und ins Ausland verbrachte Kunststoffabfälle ein. Der Spitzenverband der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutschland reagiert damit auf Berichte, die in den letzten beiden Wochen u.a. in der „Süddeutschen Zeitung“, in „Der Spiegel“ und verschiedenen regionalen Medien erschienen sind.
Der Hauptgeschäftsführer des GKV, Oliver Möllenstädt, erklärt hierzu: „Es besteht kein Anlass, das in Deutschland bestehende System des Recyclings von Kunststoffabfällen in maßloser Weise zu diskreditieren. Deutschland ist und bleibt beim Umgang mit Kunststoffabfällen eines der vorbildlichsten Länder weltweit. Und wir gehen noch einen Schritt weiter: Durch gesetzliche Vorgaben wie das zum 1. Januar 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz und darüber hinaus gehende freiwillige Anstrengungen der Unternehmen in vielen Sektoren unseres Industriezweigs werden sowohl der Anteil der werkstofflich verwerteten Kunststoffabfälle als auch der Anteil von Kunststoffrezyklaten an der zu hochwertigen Produkten verarbeiteten Menge an Kunststoffen in den kommenden Jahren weiter steigen.“
Weiterhin äußerte sich Möllenstädt zu den Ausfuhren von Kunststoffabfällen in andere Länder: „Der Export von Abfällen aus Deutschland unterliegt strengen Rechtsnormen und ist nur zum Zweck der Verwertung möglich. Sollen exportierte Kunststoffabfälle auf inlandische Recyclingquoten angerechnet werden, so ist auch im Ausland der Nachweis einer werkstofflichen Verwertung nach europäischen Standards zu führen. Dass einzelne Teilnehmer am globalen Abfallmarkt gegen geltendes Recht verstoßen, spricht nicht für einen Mangel an Gesetzen in Deutschland sondern für einen Mangel an wirksamem Vollzug in den betroffenen Ländern.“
Angesichts dessen, dass teilweise Daten und Fakten in den Medien fehlinterpretiert bzw. missgedeutet wurden, appelliert der GKV an die Sorgfalt der Journalisten: „Wir erwarten von seriösen Medien, auf Desinformation, Verunsicherung und falsche Emotionalisierung zu verzichten und die Öffentlichkeit auf der Grundlage objektiver Fakten zu informieren. Wir begrüßen die Richtigstellung der wichtigsten Fakten zum Kunststoffrecycling durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit auf seiner Internetpräsenz. Die Kunststoffindustrie in Deutschland stellt mit der regelmäßig fortgeschriebenen Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland“ sicher, dass für die Öffentlichkeit höchste Transparenz bezüglich der Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen besteht“, so Möllenstädt.