„Gemeinsam stark und umfassend“
Technopharm und Powtech sind künftig eine Messe
Seit 1999 fanden die beiden Veranstaltungen ‚im Messeverbund‘ statt, Powtech und Technopharm. 2016 ist erstmals nur noch von der Powtech die Rede. Mit der Integration der beiden Messen folgt der Veranstalter, die NürnbergMesse, vor allem dem Wunsch von Ausstellern und Besuchern, nämlich die beiden Messen nicht mehr räumlich zu trennen. Wie diese Zusammenführung praktisch aussehen wird und was die Aussteller in diesem Jahr bewegt, erläutert Beate Fischer, verantwortliche Projektleiterin Powtech bei der NürnbergMesse.
CHEManager: Frau Fischer, der Name ‚Technopharm‘ taucht in diesem Jahr erstmals nicht mehr auf. Wie wird das neue Konzept vermittelt?
B. Fischer: Die ehemals separate Technopharm ist vollständig in die Powtech integriert. Das bedeutet: die Powtech bildet nun die gesamte Branchenvielfalt der mechanischen Verfahrenstechnik ab. Auch Pharmaproduzenten finden in Nürnberg also weiterhin alles, was man für eine effiziente und GMP-konforme Herstellung von Arzneien jeglichen Formats benötigt. Das neue Konzept haben wir bereits seit der letzten Powtech aktiv kommuniziert und das ist auch bei den Ausstellern sehr gut angekommen. 2016 werden über die Hälfte aller Aussteller an ihren Ständen auch Produkte und Lösungen für die Pharmabranche präsentieren.
Wie stellt sich die geplante Integration für Besucher und für Aussteller dar?
B. Fischer: Pharmalösungen finden sich jetzt auf der gesamten Messe, in allen Hallen. Fachbesucher mit Pharmainteresse müssen 2016 nicht mehr zwischen zwei separaten Messebereichen hin- und herwechseln, um ihre Partner und Lieferanten zu treffen. Die Aussteller wiederum erreichen alle ihre Zielgruppen mit einem Auftritt. In Halle 3A befindet sich das Fachforum ‚Pharma.Manufacturing.Excellence‘, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft für pharmazeutische Verfahrenstechnik (APV). Viele Besucher der Powtech schätzen den branchenübergreifenden Wissensaustausch. Diesen Austausch und die Vielfalt insgesamt wollen wir 2016 stärken.
Was sind die aktuellen Trendthemen, die das Besucherinteresse und die Produktentwicklung der Powtech-Aussteller bestimmen?
B. Fischer: Besucher erleben auf der Powtech eine Vielzahl von Neuheiten rund um mechanische Grundverfahren wie Mischen, Trennen, Mahlen oder Agglomerieren, die bestehende Abläufe verbessern, die Effizienz steigern oder neue Anwendungen möglich machen. Die meisten Anlagen lassen sich an den Ständen in natura und oft im Livebetrieb begutachten. Innovationsstark zeigen sich auch prozessbegleitende Technologien wie etwa die Messtechnik oder Automation – zwei Trendthemen, die auch im Rahmen unseres Fachprogramms Wellen schlagen, etwa im Powtech Expertenforum.
Welche Bedeutung haben Trends wie Energie-/Ressourceneffizienz oder Industrie 4.0/Digitalisierung in der Schüttguttechnik?
B. Fischer: Sie sprechen hier Themen an, die 2016 bei vielen Ausstellern eine hohe Priorität genießen. Wer sich für effizienzsteigernde, nachhaltige Lösungen interessiert, dem sei als erste Anlaufstelle die Sonderschau ‚Blue Competence‘ des VDMA empfohlen. Hier erfahren die Besucher, welche Maßnahmen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit die Maschinenbauer heute schon anbieten. Ein spezieller Messeguide des VDMA weist den Weg zu allen Blue Competence-Partnern und damit zu ausgezeichnet nachhaltigen Lösungen auf der Powtech.
Auch zu den Themen Automatisierung und Digitalisierung werden Besucher bei vielen Ausstellern fündig und können sich etwa über vernetzte Verfahrenstechnik informieren. Diese Projekte sind sehr beratungsintensiv und rund um das Schlagwort Industrie 4.0 sind noch viele Fragen offen. In unseren drei Fachforen wird es daher zahlreiche Vorträge zu diesen Themen geben, insbesondere im Expertenforum in Halle 2. Wer darüber hinaus in neueste Technologien für Schüttgut- und Partikelprozessen vorstoßen will, dem sei der parallel zur Powtech stattfindende Partec-Kongress mit hochkarätigen Teilnehmern aus Wissenschaft und Industrie ans Herz gelegt.
Für welche Anwendungsbereiche stellen Sie eine besonders intensive Innovationstätigkeit seitens der Aussteller fest?
B. Fischer: Viele Innovationen betreffen direkt die Grundverfahren der mechanischen Verfahrenstechnik und sind damit für viele Branchen spannend. Zudem erleben wir, dass sich die Produktionsanforderungen tendenziell annähern. Denken Sie etwa an die vergleichbar strengen Hygienevorschriften in der Lebensmittel- und Pharmaproduktion. Auch die großen Herausforderungen wie die angesprochene Digitalisierung treffen derzeit alle Branchen. Hier hat die Powtech den Vorteil, dass an innerhalb der mechanischen Verfahrenstechnik gut über den Tellerrand der eigenen Branche blicken kann und Tipps und Ansätze entdeckt, die einen echten Wettbewerbsvorteil bieten.