Digitalisierung und Daten: Umgang mit dem neuen Gold der Logistiker
02.05.2017 -
Während der Transport Logistic vom 9. bis 12. Mai 2017 wird die Digitalisierung ein wichtiges und zentrales Thema sein. Einige ausgewählte Aussteller geben einen ersten Einblick, was sie in München den Besuchern präsentieren werden.
Speditionen und Logistikdienstleister arbeiten in einem dynamischen Umfeld mit hohen Anforderungen an eine wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung ändert Konsumentenverhalten sowie Produktions- und Absatzstrategien von Industrie und Handel. Infolge prozessualer und technischer Innovationen entstehen neue Logistiklösungen. Gleichzeitig gruppieren sich Märkte und Marktteilnehmer neu.
Chancen und Risiken durch die Digitalisierung
Die große Herausforderung für Transport- und Logistikfirmen: Oft liegen Chancen und Hürden sehr eng zusammen.
„Jedes Unternehmen braucht eine „Grundausstattung“ zur Digitalisierung, denn Daten sind das neue Gold“, sagt Frauke Heistermann, Chief Digitalization Officer bei Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics (Halle B6, Stand 213 und Gleis 2/5). „Aber wenn jeder Goldgräber seine Daten nur für sich nutzt und nicht teilen will, bleibt am Ende nur Kleingeld übrig.“
Daten für sich zu horten, sei der falsche Weg – denn so werde das Datengold zum Datenfriedhof. „Digitalisierung verbessert die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit der Beteiligten, aber nicht jeder profitiert in gleichem Maße“, so Heistermann. „Digitalisierung löst abgekapselte Welten auf und vernetzt alle Beteiligten durchgängig miteinander.“
Doch Vorteile wie etwa eine höhere Lieferzuverlässigkeit oder die Vermeidung von Verschwendung seien in einer Lieferkette nicht gleichverteilt. „Die Fähigkeit zur Vernetzung ist – unabhängig von der Unternehmensgröße – ein Muss für alle Partner der Lieferkette“, betont Heistermann. „Hierzu zählt zum Beispiel der automatische Datenaustausch, aber auch ein übergreifendes Denken, um einen reibungslosen Fluss von Gütern und Informationen zu gewährleisten.“
IT als zentrales Thema im Transport
Der Kemptner Logistikdienstleister Dachser präsentiert sich auf der Transport Logistic als technologischer Impulsgeber der Branche (Halle B6, Stand 101/202). „Wir verstehen uns als Netzwerk- und Informationslogistiker“, sagt Dr. Andreas Froschmayer, Corporate Director, Corporate Development, Strategy & Public Relations.
Die logistische Dienstleistung sei hochgradig komplex geworden. Wer internationale Supply Chains transparent planen und managen und die Qualität der Leistung überwachen wolle, brauche dazu qualifizierte Mitarbeiter, Prozess-Know-how, getaktete Transport- und Logistiknetze sowie integrierte IT-Systeme und entsprechende Daten.
Logistik 4.0: Hoher Stellenwert der IT
Die IT nimmt in der Logistik einen immer höheren Stellenwert ein. „Denn Softwarelösungen sind das Bindeglied zwischen Waren, Prozessen, Menschen, Standorten und automatisierten Komponenten“, sagt Franz Bauer-Kieslinger, CEO der SSI Schäfer IT Solutions GmbH (Halle B2, Stand 629). „Um die effiziente Verarbeitung eines riesigen Datenflusses zu erreichen, ist es daher Aufgabe der IT, alle Daten in einem harmonischen, leistungsfähigen und user-freundlichen System zu integrieren.“
Die Erwartungen und Anforderungen der Kunden an die Intralogistik stiegen immer weiter – SSI Schäfer trage dem Rechnung und richte den Fokus auf die Weiterentwicklung der Softwarelösungen. Bauer-Kieslinger weiter: „Diese Expertise heben wir auf der Transport Logistic mit einem eigenen IT-Stand hervor und betonen so die hohe strategische Relevanz der Software im innerbetrieblichen Materialfluss.“
Grundlegender Wandel im Straßenverkehr
„Die Welt des Straßengüterverkehrs unterliegt derzeit einem grundlegenden Wandel“, sagt Mikael Lundqvist, Direktor Strategie, Kommunikation und Marketing von Scania Deutschland/Österreich (Halle A6, Stand 313/414 und Halle B2, Stand 300). „Der Fokus liegt dabei auf nachhaltigen Transportlösungen.“ Um diesen Wandel zu gestalten, spielen Digitalisierung und Konnektivität eine zentrale Rolle. Konnektivität sei eine entscheidende Voraussetzung für diese Entwicklung. So entwickle Scania seine effizienzsteigernden Dienste nun mithilfe der offenen und herstellerunabhängigen Plattform Scania One weiter.