Die neue Europäische Chemikalien-Agentur hat ihre Arbeit aufgenommen
03.02.2013 -
Die neue Europäische Chemikalien-Agentur hat ihre Arbeit aufgenommen. Mit dem Inkrafttreten der europäischen Chemikalien-Verordnung REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) am 1. Juni hat die neue Europäische Chemikalien-Agentur (ECHA) in Helsinki, Finnland, ihre Arbeit aufgenommen.
Die mit der Umsetzung der neuen Bestimmungen betraute Agentur wird eine Internet-Site einrichten, auf der sie wichtige Informationen wie Leitfäden, aber auch ein Helpdesk und sonstige Hilfsmittel zu REACH bereitstellt.
In nur einem Jahr, vom 1. Juni 2007 bis zum 1. Juni 2008, muss die Agentur voll funktionsfähig werden, denn danach können Unternehmen Vorregistrierungen und Registrierungsdossiers online einreichen. Geert Dancet, der von der Kommission als Interims-Direktor abgestellt wurde, leitet das Team, das die Agentur aufbaut.
Laut REACH müssen rund 30 000 derzeit genutzte chemische Stoffe in den nächsten 11 Jahren registriert werden. Um die Koordinierung kümmert sich die Agentur.
Im Zuge dieses Prozesses können Informationslücken über die Gefährlichkeit von Stoffen geschlossen und geeignete Risikomanagementmaßnahmen für eine sichere Nutzung dieser Stoffe ermittelt werden.
Der Industrie obliegt es, die dafür erforderlichen Daten bereitzustellen und die benötigen Maßnahmen zu ermitteln. Die Agentur übernimmt auch die Bewertung der chemischen Stoffe, die im Verdacht stehen, die Gesundheit oder die Umwelt zu gefährden und verwaltet das in REACH vorgesehene Zulassungssystem für die Verwendung äußerst bedenklicher Stoffe.
Das Zulassungssystem von REACH stellt für die Hersteller einen starken Anreiz dar, auf sicherere Alternativen umzusteigen. Sämtliche Zulassungsanträge müssen eine Analyse der Alternativen und einen Umstellungsplan enthalten, sofern es eine geeignete Alternative gibt.
Durch REACH wird es auch schneller möglich sein, teilweise oder vollständige Verbote zu verhängen, falls unannehmbare Risiken festgestellt werden. Außerdem sollen Tierversuche auf ein striktes Minimum beschränkt bleiben und der Einsatz von Alternativenprüfverfahren gefördert werden.
Eine der ersten Aufgaben der Agentur ist es, den Unternehmen, vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ausreichende Informationen zur Verfügung zu stellen, wie sie die Anforderungen der neuen Verordnung erfüllen können.
Dazu hat die Agentur ihre eigene mehrsprachige Internet-Site eingerichtet. Sie ist die Anlaufstelle für alle, die allgemeine Informationen über Chemikalien sowie Leitfäden oder sonstige Hilfsmittel für die Einhaltung der Reach-Verordnung suchen. Ab dem 1. Juni 2008 findet sich hier auch eine Schnittstelle für die Online-Registrierung von chemischen Stoffen.
Unternehmen können über diese Site auch mit einem Helpdesk Kontakt aufnehmen. Das Helpdesk der Agentur steht mit einen Netz nationaler Reach-Helpdesks in Verbindung.
Viele haben ihre Arbeit bereits aufgenommen und informieren mit Workshops, Broschüren und Internet-Sites über die neue Verordnung. Für die ersten 18 Monate hat die Europäische Kommission rund 40 Beamte für den Aufbau der Agentur abgestellt. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Schulung der neuen Mitarbeiter und beim Aufbau der Verwaltungsstrukturen.
Am ersten Arbeitstag der Agentur fand in ihren Räumlichkeiten in Helsinki eine Pressekonferenz statt, an der auch der finnische Premierminister Matti Vanhanen und der Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen teilnahmen. Weitere Informationen:
Kontakt:
ECHA
Helsinki/Finnland
Tel.: +358 9 686180
info@echa.europa.eu
www.echa.europa.eu