Strategie & Management

Die Messer Story

Industriegasespezialist feiert 120-jähriges Jubiläum

27.03.2018 -

Der Industriegasespezialist Messer feiert in diesem Jahr das 120-jährige Jubiläum. Die von Stefan Messer geführte Unternehmensgruppe, zu der heute u.a. der Bad Sodener Industriegasehersteller Messer Group und die in Groß-Umstadt ansässige Messer Cutting Systems gehören, ist der größte privat geführte Spezialist für Industrie-, Medizin- und Spezialgase.

Gegründet wurde das Unternehmen 1898 von Adolf Messer. Er beschäftigte damals vier Arbeiter und einen Angestellten in seiner Werkstatt in Frankfurt-Höchst und befasste sich mit der Herstellung von Acetylenbeleuchtungsanlagen und Acetylenentwicklern. Als elektrisches Licht und Gasglühlicht Anfang des 20. Jahrhunderts die Acetylenbeleuchtung verdrängten, konzentrierte er sich ausschließlich auf die Produktion von Geräten zum autogenen Schweißen und Schneiden. Neben der Autogentechnik wurden Luftzerlegungsanlagen zum zweiten Standbein: Seine erste Luftzerlegungsanlage nahm Adolf Messer 1910 in Madrid persönlich in Betrieb. Unter dem Gründersohn Hans Messer schloss sich 1965 die Adolf Messer GmbH mit Teilen der Knapsack-Griesheim AG zur Messer Griesheim GmbH zusammen. In den darauffolgenden Jahren wuchs das Unternehmen in Europa und Nordamerika.

Nach dem Rückzug Hans Messers aus der Geschäftsführung 1993 wurden in den darauffolgenden 1990er-Jahren das jahrelange harmonische Arrangement zwischen der Messer Industrie GmbH und der Hoechst AG sowie die Position der Familie im Unternehmen gleich aus mehreren Richtungen bedroht. Die Unternehmenspolitik Messer Griesheims stand in einem engen Zusammenhang mit den strategischen Zielen des Hoechst-Konzerns, der sich seit 1994 auf die Kerngeschäfte Pharma, Agrochemie und industrielle Chemie konzentrierte und darauf aus war, seine Zweidrittelmehrheit an Messer Griesheim abzustoßen. Es folgten jahrelange Debatten über die zukünftige Eigentümerstruktur der Messer Griesheim Gruppe und eine bemerkenswert passive Haltung des Hoechster Vorstands gegenüber der rasant steigenden Verschuldung Messers. Frühzeitige Hinweise aus dem Familienkreis auf den drohenden Firmenkollaps wurden beiseitegeschoben.

1998 wurde schließlich der Enkel des Gründers, Stefan Messer, Geschäftsführer. Nachdem der Börsengang scheiterte und der lange favorisierte Verkauf des Unternehmens an Linde in letzter Minute an drohenden kartellrechtlichen Hürden scheiterte, gingen die Hoechst/Aventis-Anteile an Messer Griesheim schließlich im April 2001 an die Finanzinvestoren Goldman Sachs und Allianz Capital Partners über, die gleichfalls zwei Drittel der Nettoschulden übernahmen, die im Frühjahr 2001 beträchtliche 1,72 Mrd. EUR betrugen.

Zusammen mit den Finanzinvestoren sanierte Stefan Messer das Unternehmen drei Jahre lang und führte es 2004 wieder zurück in Familienhand. Dies war die Geburtsstunde der heutigen Messer Group. Seitdem konzentriert sich das Unternehmen auf seine Kernregionen und den Ausbau des ASEAN-Geschäfts. Heute ist Messer ein Firmenverbund in 100-%igem Familienbesitz mit rund 8.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit. 2017 erwirtschaftete der Industriegasespezialist einen konsolidierten Umsatz von rund 1,2 Mrd. EUR. Der eingeschlagene Wachstumskurs könnte in naher Zukunft sogar beschleunigt werden, wenn Messer einige der im Zuge der Fusion von Linde und Praxair aus kartellrechtlichen Gründen zum Verkauf stehenden Aktivitäten der beiden großen Konkurrenten erwerben könnte.

Die spannende und bewegte Geschichte des traditionsreichen Unternehmens können Sie hier nachlesen.

Mit chronologischen Posts bei Facebook und Twitter erzählt das Unternehmen in diesem Jahr jede Woche einen Teil seiner „MesserStory“. Vor allem aber profitieren im Jubiläumsjahr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch viele verschiedene Maßnahmen, bei denen gemeinsame sportliche Aktivitäten im Vordergrund stehen – eine Mitarbeiterolympiade und ein weltweiter Schrittzähler-Wettbewerb sind nur zwei davon.

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