Der Neubau einer Eisenbahnbrücke in Leuna erhöht die Leistungsfähigkeit des Chemiestandorts
08.12.2015 -
Der Neubau einer Eisenbahnbrücke in Leuna erhöht die Leistungsfähigkeit des Chemiestandorts im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Landrat Frank Bannert, der Ortsbürgermeister von Spergau, Thomas Scholz, der Geschäftsführer der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland, Dr. Willi Frantz, und der Geschäftsführer des Standortbetreibers InfraLeuna, Dr. Christof Günther, gaben mit einem symbolischen Scherenschnitt eines Bandes im Ortsteil Spergau die neue Brücke über den Maienweg für den Eisenbahnverkehr frei.
„Mit der Investition in Höhe von rund 5 Mio. EUR haben wir die Voraussetzungen geschaffen, künftig noch mehr Rohstoffe und Produkte kostengünstig und umweltfreundlich auf der Schiene zu transportieren.“, so Christof Günther. „Ergänzend errichten wir gerade ein neues Gefahrstoffcontainerlager und erweitern somit unser Leistungsportfolio.“ Das Gefahrstofflager mit einer Kapazität von 120 Containern soll 2016 fertig gestellt werden.
Die Züge rollen jetzt dreigleisig
Die Brücke über den Maienweg im Süden verbindet den westlichen Teil des Chemiestandortes mit dem Anschlussbahnhof in Großkorbetha. Von dort gelangen die Kesselwagen in das Netz der Deutschen Bahn und weiter in alle Welt. Unter den Schienen verläuft eine Kreisstraße, die Spergau mit der Bundesstraße 91 verbindet. Der Großteil der chemischen Produkte der Unternehmen am Standort wird per Kesselwagen über diese Brücke befördert. Infolge des Neubaus rollen die Züge hier jetzt dreigleisig, so gibt es mehr Spielraum für den Transport und das Rangieren. Neben den Zugfahrten von und nach Großkorbetha erfolgen über die Gleisanlagen in diesem Bereich auch die Bedienung der Raffinerie sowie die Bildung neuer Züge.
„Leistungsstarke Unternehmen benötigen gute Verkehrsanbindungen. Mit der Eisenbahnbrücke Maienweg ist ein weiterer Baustein für den logistischen Ausbau hinzugekommen, der die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft am Standort Leuna hervorragend ergänzt.“, betonte Landrat Frank Bannert.
„Der Brückenneubau ist ein weiterer Schritt zur Flexibilisierung der Schienenlogistik. Die Produkte der Raffinerie werden zu zwei Dritteln über die Schiene zu den Kunden transportiert und die Tendenz ist steigend. Mit dem zusätzlichen Gleis wird die Verladung effizienter und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes weiter gestärkt. Nicht zuletzt ist die Schiene ein sicherer Transportweg und der Ausbau schont die Umwelt. Dank der guten Zusammenarbeit hatten wir während der Bauzeit kaum Einschränkungen.“, sagte Willi Frantz bei der Verkehrsfreigabe.
Da der Eisenbahnbetriebsablauf nicht für einen längeren Zeitraum unterbrochen werden konnte, war der Bau nur in Teilabschnitten in klar definierten Zeitfenstern möglich. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Standortbetreiber und den beteiligten Partnern - Grötz Bauunternehmung und IPROconsult - konnte dieses logistische Aufgabenpaket gemeistert werden.
12 Mio. t/a Güter werden vom Chemiestandort abtransportiert - auf der Schiene, per Rohrleitung, im Lkw, per Schiff und Flugzeug. Knapp 200 Mitarbeiter der drei Fachbereiche des Servicebereiches Logistik (Spedition, Bahnlogistik und Fahrzeugdienste) sorgen dafür, dass die Produkte den Standort pünktlich verlassen.
Gefahrstofflager
Mit einem neuen Gefahrstofflager wird auf den wachsenden Bedarf der ansässigen Chemieunternehmen nach Lagerung von Gefahrgütern vor Ort entsprochen. Das Gefahrstofflager mit einer Kapazität von 120 Containern wird 2016 fertiggestellt.
Hintergrund Chemiestandort Leuna
Leuna ist mit einer Fläche von 1.300 Hektar - dies entspricht 1.800 Fußballfeldern - der größte Chemiestandort der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1990 haben sich international tätige Konzerne wie ARKEMA, BASF, DOMO, Eastman, Innospec, Linde und TOTAL ebenso wie zahlreiche mittelständische Unternehmen für den Standort Leuna entschieden mehr als 6 Milliarden Euro investiert.
Vor nunmehr fast 100 Jahren gegründet, ist der Chemiestandort Leuna heute ein Industrieareal mit über 100 Unternehmen und etwa 9.000 Arbeitsplätzen. Auf Wachstum orientierte Chemieunternehmen und chemienahe Dienstleister finden in Leuna exzellente Möglichkeiten, ihre Position auszubauen.
Die InfraLeuna GmbH ist Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Chemiestandort Leuna. Die Geschäftstätigkeit der InfraLeuna ist in erster Linie darauf gerichtet, allen Standortunternehmen Infrastrukturdienstleistungen und -lieferungen zu möglichst günstigen und international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung zu stellen.