Die alljährlich im November stattfindende NAMUR Hauptversammlung hat den besonderen Reiz, dass sich hier die Verantwortlichen der Prozessautomation aus Chemie, Öl und Gas, Pharma und anderen verwandten Branchen mit ihren Erfahrungen und Forderungen an die Technik zu Wort melden. Auch in diesem Jahr - am 11. und 12. November 2010 in Bad Neuenahr - ist wieder ein Feuerwerk aktueller Themen zu erwarten.

Die NAMUR, die Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie, ist ein internationaler Verband der Anwender von Automatisierungstechnik der Prozessindustrie. Schwerpunkte der Tätigkeiten sind unter anderem der Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedsfirmen, die Definition der Anwender-Anforderungen an neue Geräte, Systeme und Technologien, oder die Mitwirkung in der nationalen und internationalen Normung. Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellt die NAMUR in konzentrierter Form auf der jährlichen Hauptsitzung vor.

Schwerpunktthema „Safety"
Das dominierende Thema der diesjährigen Veranstaltung ist, passend zur Sponsor-Firma Hima, die Funktionale Sicherheit. Die Sicherheit von Anlagen muss bei Planung und Betrieb immer an erster Stelle stehen. Auf der Hauptsitzung am 11. und 12.11.2010 in Bad Neuenahr wird dann auch der thematische Bogen von den Anfängen der Sicherheitstechnik bis zu einem Ausblick auf zukünftig zu erwartende Entwicklungen gespannt.
Die meisten sicherheitsrelevanten Vorfälle sind auf systematische Fehler zurückzuführen. Solchen systematischen Fehlern muss mit einem dafür geeigneten Managementsystem begegnet werden, wie es zum Beispiel im internationalen Standard DIN EN 61511 beschrieben wird. Die Bandbreite des Functional Safety Managements und die richtige Anwendung der darin definierten Prozesse wird im Plenarvortrag von HIMA vorgestellt werden. Ebenso wird aufgezeigt werden, wie Features moderner Sicherheitssysteme dazu beitragen, diese Prozesse zu unterstützen und dabei helfen, systematische Fehler zu vermeiden.

Prolist: Workflow vereinfachen
Die neue Version der NAMUR-Empfehlung 100 (NE 100) "Nutzung von Merkmalleisten im PLT-Engineering-Workflow" ist erschienen und wird auf der HV vorgestellt. Ziel dieser Empfehlung, die von Prolist International weiterbearbeitet wird, ist die lückenlose Integration des Workflows aller am „Plant Life Cycle Management" Beteiligten. Geräte- und Systemhersteller, Integratoren und Anwender arbeiten hier eng zusammen.
Jürgen George, Geschäftsführer von Prolist International, äußert sich dazu: „Die im Juli 2010 veröffentlichte Version 3.2 der NE 100 bietet die Möglichkeit, elektronische Daten, z.B. Anfragen und Angebote, für über 90% der in einer chemischen Anlage genutzten Geräte mit einem Partner auszutauschen. Eine konsequente Abwicklung der Arbeitsabläufe bei der Planung, Beschaffung, Inbetriebnahme und Instandhaltung mit einem gemeinsamen Workflow und dem Einsatz elektronischer Medien vermeidet Kommunikations-, Kopier- und Übertragungsfehler und beschleunigt die Arbeiten." Ralph Rösberg, Gründungs- und Vorstandsmitglied von Prolist International, kann bestätigen: „Der Einsatz der NE100 in mehreren großen Projekten namhafter Anlagenbetreiber hat ihre Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Insgesamt wurden bereits weit über 10.000 Geräte auf Basis von NE100 beschafft. Rösberg Engineering bietet Planern und Anlagenbetreibern mit dem NE100-Modul in seinem PLT-CAE-System Prodok eine praxiserprobte Out of the Box Lösung, deren Anwendernutzen in der Zeitersparnis und Vereinfachung des Informationsaustausches zwischen Herstellern und Anwendern von Automatisierungsprodukten liegt."

Plant Asset Management
Bietet der Donnerstag, der erste Tag der Hauptsitzung, in parallelen Sitzungen noch eine Vielfalt weiterer Themen, so stellt der abschließende Freitag „Plant Asset Management" und die zugehörigen Werkzeuge wie Feldgerätediagnose und Process Monitoring in den Mittelpunkt. Im Abschlussvortrag wird Dr Kuschnerus nicht nur die Ergebnisse der Hauptsitzung zusammenfassen, sondern auch einen Ausblick auf die nächstjährige Sitzung geben.